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Biathlon: Simon Schempp heiß auf Weltcups in Canmore und Presque Isle

VonSID

Publiziert 03/02/2016 um 13:19 GMT+1 Uhr

Ein Verzicht auf den anstrengenden ersten Überseetrip der Biathleten seit fünf Jahren kam für Simon Schempp überhaupt nicht infrage. "Ich werde definitiv voll motiviert bei beiden Weltcups antreten, sonst ist mir die Wettkampfpause bis zur WM viel zu lang", sagte der 27-Jährige.

Simon Schempp

Fotocredit: SID

Bei den Rennen in Canmore/Kanada und in der kommenden Woche in Presque Isle/USA will sich der Schwabe den Feinschliff für die WM in Oslo (3. bis 13. März) holen. Viele Konkurrenten trainieren lieber.
Schempp verzichtet genau wie alle anderen DSV-Männer auf reine Trainingswochen - aus gutem Grund. "Der Trip ist zwar mit viel Reisestress verbunden, auf der anderen Seite wird es vor Ort dann wahrscheinlich relativ wenig Rummel abseits des Stadions geben", sagte der Staffel-Weltmeister vor dem Sprint am Donnerstag (19.15 Uhr bei Eurosport) in der westkanadischen Provinz Alberta.
Außerdem garantiert mir niemand, dass ich Anfang März besser bin, wenn ich nur trainiere.
Schempp sucht nach den anstrengenden letzten Wochen weiter den Wettbewerb. Anfang Januar hatte ihn eine Erkältung ausgerechnet beim Heimspiel in Ruhpolding für zehn Tage komplett ausgeknockt, dann kehrte er direkt mit seinem vierten Saisonsieg in Antholz zurück.
Schempp ist der Überflieger der Skijäger und mittlerweile ein gefragter Mann: Ob Auftritte im ZDF-Sportstudio, dutzende andere Interviewanfragen oder zahllose Autogramm- und Fotowünsche an den Wettkampforten. Seine Ruhe hat der Uhinger momentan nur recht selten.

Wo wäre Schempp nur ohne Krankheit?

In Nordamerika wird das anders. Biathlon ist dort (noch) keine große Nummer, riesige Fanmassen werden nicht erwartet und Schempp außerhalb der Strecke mit Sicherheit kaum erkannt. Er kann sich ganz auf seinen Sport konzentrieren und hat das große Ziel dabei fest im Blick. Es sei "an der Zeit" für seine erste Einzelmedaille bei der WM. "Darauf liegt ganz klar mein Fokus", sagt er.
Mit sieben Podestplätzen bei nur zehn Starts in diesem Winter stellte Schempp seine herausragende Form unter Beweis. Ohne seine Erkrankung und den Verzicht auf vier Rennen wäre er eine echte Gefahr für Dominator Martin Fourcade (Frankreich), der wie in den vergangenen vier Jahren im Gesamtweltcup führt. Schempp ist "nur" Fünfter, hat 228 Punkte Rückstand. "Klar ist es ärgerlich, dass ich da keine Chance mehr habe, das ist vorbei. Aber ein paar Plätze kann es noch nach vorne gehen", sagte Schempp.
Und wie man in Canmore gewinnt, weiß er. Bei der Junioren-WM holte Schempp 2009 mit dem aktuellen Doppel-Weltmeister Erik Lesser, Benedikt Doll und Florian Graf Staffel-Gold, außerdem gewann er Silber in der Verfolgung. "Das hat mir damals richtig gut gefallen", sagte er.

Dahlmeier tritt an und reist ab

Beim Kampf um weitere Triumphe geht es dabei in den kommenden beiden Wochen nicht gegen die gesamte Weltspitze. Die Norweger um Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen verzichten auf Starts, um sich in Ruhe auf ihre Heim-WM vorzubereiten. Auch andere Topathleten werden im Gegensatz zu Schempp nicht alle Rennen bestreiten.
Die deutschen Frauen um die viermalige Saisonsiegerin Laura Dahlmeier fahren eine ähnliche Taktik. Nach überstandener Erkältung wird die 22-Jährige zwar in Kanada dabei sein, anschließend aber genau wie die Gesamtweltcupvierte Franziska Hildebrand nach Hause reisen und auf die WM-Generalprobe in den USA verzichten.
Für Dahlmeier und Co. geht es in Canmore am Freitag ebenfalls mit dem Sprint los. Danach folgen bis Sonntag Massenstarts und die Mixed-Wettbewerbe.
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