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Biathlon: Franziska Hildebrand gewinnt den 7,5-Km-Sprint in Ruhpolding

VonSID

Update 08/01/2016 um 18:35 GMT+1 Uhr

Franziska Hildebrand hat vor heimischem Publikum in Ruhpolding ihren zweiten Weltcupsieg gefeiert. Die 28-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld gewann den Sprint über 7,5 km vor der Gesamtweltcup-Führenden Gabriela Soukalova aus Tschechien (+0,3 Sekunden) und Kaisa Makarainen aus Finnland (+2,3). Platz vier ging trotz eines Schießfehlers an Laura Dahlmeier (Partenkirchen/+2,8).

Franziska Hildebrand in Aktion

Fotocredit: Imago

Hildebrand war Mitte Dezember in Hochfilzen ihr erster Sieg im Weltcup gelungen. Mit dem erneuten Triumph setzt sie sich unter den besten Drei der Gesamtwertung fest. Dahlmeier überzeugte in Ruhpolding vor allem in der Loipe. Vom Infekt, der die 22-Jährige über den Jahreswechsel geplagt hatte, war nichts mehr zu merken.
Ebenfalls am Samstag beim Verfolger dabei sind Vanessa Hinz (Schliersee/+55,1/2 Schießfehler), Miriam Gössner (Garmisch/+1:49,8 Minuten/4), Luise Kummer (Frankenhain/1:59,3/0) und Maren Hammerschmidt (Winterberg/2:02,1/3), die auf den Plätzen 13, 46, 48 und 49 landeten.
Wegen milder Temperaturen war der vierte Weltcup der Saison von Oberhof nach Bayern verlegt worden. Am Samstag (12.45 und 15.15 Uhr/ARD und Eurosport) finden die Verfolgungsrennen statt, am Sonntag (ab 12.15 Uhr) bilden die Massenstarts den Abschluss. In der kommenden Woche stehen dann erneut in Ruhpolding Weltcup-Rennen an.

Mit Braten und gutem Essen zum Erfolg

Franziska Hildebrand strahlte über das ganze Gesicht, zuckte höchst zufrieden mit den Schultern und verriet dann ihr simples Erfolgsrezept. "Mit Braten und gutem Essen habe ich meine Akkus über Weihnachten aufgeladen. Und wenn ich dann beim Schießen mit null Fehlern durchkomme, kann es nach ganz, ganz vorne gehen", sagte die 28 Jahre alte Biathletin nach dem zweiten Weltcup-Triumph ihrer Karriere: "Es ist wirklich unglaublich, ich bin überglücklich."
In Ruhpolding, ihrer sportlichen Heimat, feierte die Blondine aus Clausthal-Zellerfeld im Sprint über 7,5 km das nächste Highlight ihrer Laufbahn. In die Top Ten war die "Miss Zuverlässigkeit" des deutschen Teams zwar schon unzählige Male gerast, aber die höchste Stufe des Podiums hatte Hildebrand bislang nur im Dezember 2015 in Hochfilzen erobert.

Der Schießstand als Schlüssel zum Sieg

"Dass es hier wieder klappt, habe ich nicht erwartet", sagte Hildebrand. Starker Regen und milde Temperaturen hatten die Strecke tiefer werden lassen, als es der Dritten im Gesamtweltcup lieb ist. "Als ich rauskam hatte ich meine Bedenken", gab Hildebrand zu, die dennoch die zweitbeste Laufzeit ablieferte.
Die Basis für den Erfolg vor 4600 Zuschauern in der Chiemgau Arena legte Hildebrand zudem am Schießstand, und dort speziell beim zweiten Anschlag. Nach dem dritten Treffer atmete sie kurz durch, nahm die kleine Scheibe erneut ins Visier - und traf noch zwei weitere Male. "Das hat mich beflügelt", sagte Hildebrand, die trotz des mittlerweile gewonnenen Selbstbewusstseins die Schlussrunde nicht genießen konnte: "Das ist harte Arbeit, vom Anfang bis zum Ende. Da heißt es nur: Vollgas!"

Dahlmeier mit Tagesbestzeit in der Loipe

Aufs Tempo drückte auch Laura Dahlmeier - die 22-Jährige brannte die beste Laufzeit in die Loipe. Zum Sieg fehlten ihr am Ende aber 2,8 Sekunden, hinter der Tschechien Gabriela Soukalova und Kaisa Mäkäräinen aus Finnland landete Dahlmeier auf Rang vier. "Die Form passt wieder. Am Samstag ist damit noch alles drin, da ist alles möglich."
Die Verfolgung, Hildebrand sprach später von einer "coolen Ausgangsposition", verspricht angesichts der minimalen Zeitabstände Spannung pur. Und dass dabei wieder Hildebrand oder Dahlmeier - oder vielleicht sogar beide - ganz vorne landen werden, hält Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig für ziemlich realistisch. "Franzi und Laura sind die beiden, die sehr stabil die komplexe Leistung bringen", sagte er in der ARD.

Deutsche Herren mit durchwachsener Leistung

Den deutschen Männern war das zuvor in Abwesenheit des erkrankten Überfliegers Simon Schempp nur bedingt gelungen. Als bester Athlet des Deutschen Skiverbandes lief Routinier Andreas Birnbacher auf den neunten Rang. "Das war mein bester Sprint der Saison. Für den Verfolger ist noch alles drin", sagte der 34-Jährige aus Schleching.
Birnbacher sprach später von einem "runden Rennen mit einem ärgerlichen Schießfehler". Und er strahlte nach "meinem besten Sprint der Saison" jene Zuversicht aus, die Männer-Bundestrainer Mark Kirchner nicht fand: "Das war durchwachsen. Es wäre für uns sicher mehr drin gewesen."
Während die Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Boe sowie Emil Hegle Svendsen den norwegischen Dreifach-Triumph feierten, heckten die DSV-Asse daher schon den Plan für den Verfolger (ab 12.45 Uhr) aus. "Am besten direkt gut schießen und ein paar Plätze gut machen", lautete die Devise von Arnd Peiffer, der immerhin noch auf den elften Rang lief.
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