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Simon Schmepp hat sich für diese Biathlon-Saison viel vorgenommen

VonSID

Publiziert 04/12/2015 um 12:16 GMT+1 Uhr

Simon Schempp hatte ein Lächeln im Gesicht, als er mit Zimmerkollege Andreas Birnbacher in der schwedischen Wintersonne um den Storsjön-See joggte. Nach seinem zweiten Platz im Einzel von Östersund wirkte der 27-Jährige in der Vorbereitung auf den Sprint am Samstag (12:30 Uhr/Eurosport) völlig entspannt. Dabei hat er sich für diesen Winter besonders viel vorgenommen.

Simon Schempp

Fotocredit: SID

Schempp will sogar in den Kampf um den Gesamtweltcup eingreifen.
"Meine Erwartungen sind nach dem letzten Jahr gestiegen. Ich möchte auf einem hohen Niveau durch die komplette Saison kommen", sagte der Uhinger. Schempp belegte in der Vorsaison Platz vier im Gesamtweltcup - nun soll es aufs Treppchen gehen. "Ich hoffe, dass ich mit in den Kampf einsteigen kann", sagte Schempp, gab aber auch zu Bedenken: "Jetzt haben wir gerade einen Wettkampf absolviert, und die anderen werden auch noch Fahrt aufnehmen."
Eines ist jedoch schon jetzt klar: Schempp ist in einer außergewöhnlichen Laufform und wirkt fokussiert wie nie. "Ich habe schon immer wahnsinnig viel trainiert und bin vielleicht auch mal über das Ziel hinausgeschossen, aber jetzt verkrafte ich das", sagte der fünfmalige Weltcupsieger: "Die vielen Kilometer zahlen sich jetzt aus." Auch die große Erfahrung aus sechs Jahren auf höchstem Niveau spielen ihm in die Karten.

"Er ist das Maß der Dinge"

Seine Teamkollegen überraschen die Leistungen des Schwaben deswegen nicht. "Er ist das Maß der Dinge", sagte Ex-Sprintweltmeister Arnd Peiffer. Der zweimalige Champion Erik Lesser meinte: "Ich würde auch gerne mal so schnell sein. Bei jedem Lehrgang ist er im Laufen der Beste, beim Schießen ist er immer vorne dran."
Schempp arbeitete im Sommer ganz gezielt an seinen wenigen Schwächen. "Die letzten Monate liefen einfach perfekt", sagte Schempp, der am Wochenende in Schweden zu den heißen Siegkandidaten zählt. Eine Garantie, dass die ganze Saison gut läuft, gebe es jedoch nicht. "Es wird schon Schwankungen geben, aber von den großen Schwankungen will ich verschont bleiben", sagte Schempp.
Schon in der Vorsaison glänzte er, holte im Januar Podestplätze und Siege in Serie. Nur bei der WM in Kontiolahti/Finnland klappte dann in den Einzelrennen nichts. Im Sprint verpasste Schempp mit sieben Schießfehlern sogar die Qualifikation für die Verfolgung, Gold mit der Staffel blieb für den Schlussläufer aber mehr als ein Trostpflaster.

Lob von Altmeister Bjoerndalen

Die Aussetzer bei der WM haben den Perfektionisten gewurmt, auch deswegen legte er in der Vorbereitung noch einmal zu. Nur im April habe er Urlaub gemacht und kurz abgeschaltet, ansonsten pausenlos und akribisch an sich gearbeitet. "Ich habe nur Biathlon im Kopf", sagte der Zollbeamte einst. Er legt mittlerweile beinahe eine Detailversessenheit wie Ole Einar Björndalen an den Tag.
Die norwegische Ikone traut Schempp deswegen den Sieg im Gesamtweltcup zu. "Simon hat einige Perioden vielleicht ein bisschen viel trainiert. Jetzt hat er herausgefunden, wie er sich top vorbereiten muss und wird der stärkste Athlet dieses Jahr - ganz sicher", sagte der achtmalige Olympiasieger.
Schempp sind solche Lobpreisungen schon fast unangenehm. Die Gefahr, dass er abhebt, besteht allerdings nicht. "Ich bin einfach sehr gut auf die Saison vorbereitet. Auf dem tollen Einstieg lässt sich aufbauen", sagte Schempp: "Ich will diese Saison in jedem Rennen sehr stark sein."
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