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Schempp: "Nicht mal Schüler-Niveau"

VonSID

Update 08/03/2015 um 11:40 GMT+1 Uhr

Nach dem schlimmsten Debakel seiner Laufbahn fällte Simon Schempp ein vernichtendes Urteil. "Sieben Fehler bei zehn Schuss - das ist nicht mal Schüler-Niveau", sagte der 26-Jährige nach seinem desolaten 77. Platz im Sprint der Biathlon-WM in Kontiolahti. Der Uhinger war mit Goldambitionen gestartet, verpasste nach einem unwürdigen Auftritt am Schießstand aber sogar die Verfolgung.

Simon Schempp

Fotocredit: Eurosport

Wenn die Weltelite am Sonntag um die Medaillen kämpft ist er zum Zuschauen verdammt.
"Das war überhaupt nichts. So ein schlechtes Rennen und Schießergebnis hatte ich in meiner ganzen Karriere noch nicht. Pünktlich zur Weltmeisterschaft ist das richtig bitter", sagte Schempp.
Die gute Laune hatte es dem dreimaligen Saisonsieger kräftig verhagelt. Denn beim neuerlichen Anlauf, endlich seine erste große Einzelmedaille zu gewinnen, versagten dem Schwaben völlig die Nerven. Nach 10 km hatte er 3:19,5 Minuten Rückstand auf den späteren Weltmeister Johannes Thingnes Bö aus Norwegen.
"Falsch eingeschätzt"
Schempp versuchte erst gar nicht, den durchaus schwierigen Wind als Ausrede für sein Scheitern zu nutzen. "Damit hätte ich klarkommen müssen. Ich war nicht so ruhig, wie ich es gewohnt bin", sagte er.
Nach vier Fehlern im Liegendschießen war das Rennen eigentlich schon gelaufen. Doch auch stehend patzte Schempp, der eigentlich einer der sichersten Schützen im Feld ist. "Dann gingen nochmal drei daneben", sagte er: "Ich habe die Situation zu schlecht oder falsch eingeschätzt."
Neben dem katastrophalen Start in die WM schenkte Schempp auch den möglichen Sieg im Gesamtweltcup her. Spitzenreiter Martin Fourcade aus Frankreich hat nun bereits mehr als 100 Punkte Vorsprung.
Schempp verlor bereits Rang zwei und wird ohne Start im Verfolgungsrennen auch noch von weiteren Konkurrenten eingeholt werden. "Der Kampf in der Gesamtwertung ist jetzt vorbei", sagte Fourcade: "Das ist schade, denn ich hätte gerne noch ein bisschen mit Simon gekämpft."
Tiefpunkt bei der WM
Schempp hat aber ganz andere Sorgen. Den Tiefschlag muss er schnell verdauen, denn mit Einzel, Staffel und Massenstart stehen in Finnland nach vier Tagen Zwangspause ab Donnerstag noch drei wichtige Rennen auf dem Programm.
Zum Auftakt mit der Mixedstaffel wurde Schempp geschont, um im Sprint voll angreifen zu können - dieser Plan misslang auf ganzer Linie. "Er selbst muss sich jetzt wieder aufrichten, und wir als Team müssen dafür sorgen, dass er das verarbeitet", sagte Männer-Trainer Andreas Stitzl.
Achtmal in Folge stand Schempp zu Beginn des Jahres auf dem Podest und lehrte der Konkurrenz das Fürchten. Nun musste Deutschlands bester Skijäger zugeben, dass er ausgerechnet beim Höhepunkt "sehr, sehr frustriert" ist: "Ich hatte ganz andere Ziele. Aber ich muss nach vorne schauen und darf das Rennen nicht zu nah an mich herankommen lassen. Ich habe dieses Jahr schon viele gute Wettkämpfe gehabt, die muss ich mir ins Gedächtnis rufen."
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