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Boxen: Jürgen Brähmer denkt nach Verletzung nicht ans Aufhören

VonSID

Publiziert 03/10/2016 um 12:40 GMT+2 Uhr

Jürgen Brähmer verlor seinen WM-Titel wegen einer Armverletzung. Ans Aufhören denkt der Routinier jedoch nicht und will sich den Gürtel im Februar zurückholen. Als Nathan Cleverly weit nach Mitternacht noch immer mit Fans für Siegerfotos posierte, hatte Brähmer schon den Arzttermin klargemacht. "Ich habe einen befreundeten Doktor in Schwerin. Da fahren wir jetzt hin", sagte er.

Bitter: Jürgen Brähmer muss aufgeben

Fotocredit: SID

Wegen einer Ellenbogenverletzung musste der Altmeister den WM-Kampf gegen Cleverly abbrechen und verlor seinen WM-Titel. Die Diagnose wird Dienstag verkündet.
Der Rückzug vor der siebten Runde fiel Brähmer nicht leicht. Der Titelverteidiger lag auf den Zetteln der Punktrichter vorne, hatte bis dahin einen großartigen Kampf gezeigt. "Ich bin bei einem Seitwärtshaken gegen seinen Ellenbogen gekracht. Danach konnte ich nur noch mit Links schlagen", berichtete der Lokalmatador.

Sauerland versteht Entscheidung

Für Promotor Kalle Sauerland war die Entscheidung Brähmers in Ordnung. "Es waren noch sechs Runden zu boxen. Da kannst du dich mit so einer Verletzung nicht durchschummeln", sagte Sauerland. "In solch einer Situation gehen dir 1000 Gedanken durch den Kopf. Wenn du weitermachst, riskierst du eine noch schwerere Verletzung", meinte der Ex-Champ drei Tage vor seinem 38. Geburtstag.
Letztendlich konnte Brähmer ruhigen Gewissens abbrechen, weil für einen solchen Fall ein zweites Duell vertraglich vereinbart war. Im Februar sollen sich die Halbschwergewichtler erneut messen. "Und dann wird das noch heißer", so Brähmer, der zweieinhalb Jahre Champion war.
Cleverly ist es egal, wo der Kampf stattfindet. "Cardiff, London. Wir kommen aber auch nach Deutschland", sagte der 29-Jährige, der aus dem Strahlen gar nicht mehr rauskam. "Es ist so großartig, zu zweiten Mal Weltmeister zu sein", sagte der Brite, der bis 2013 Titelträger der WBO war.

Brähmer kämpferisch

Der neue Champion war durchweg zufrieden. "Mein Plan war es, Brähmer in den ersten sechs Runden zu brechen. Das ist mir gelungen", sagte Cleverly. Brähmer sah das anders. "Mit solchen Schlägen bricht er mich nicht", stellte der entthronte Champ fest.
Cleverly schlug häufiger, doch die Treffer des Routiniers waren härter. "Ich habe mich extrem gut vorbereitet, bin die Weinberge rauf und runter gelaufen. Ich gehe ja nicht als Osterhase in so einen Kampf", meinte Brähmer.
Keine negativen Auswirkungen soll die Niederlage auf die Verhandlungen mit dem TV-Sender Sat.1 über einen neuen Vertrag ab 2017 haben. Das versicherte Kalle Sauerland, dessen Boxstall in Jack Culcay nur noch einen Weltmeister hat. "Es geht nicht immer darum, wie viele Weltmeister man hat. Entscheidend ist, welche Qualität man abliefert", sagte Sauerland.
Die TV-Quote war am Samstagabend allerdings ernüchternd. Nur 1,87 Millionen Zuschauer (9,4 Prozent Marktanteil) wollten den Kampf sehen. Brähmer störte es wenig. Der Ex-Champ ging am Montag trotz Verletzung schon wieder seinem neuen Job als Trainer nach. Er bereitet Schützling Tyron Zeuge auf den WM-Kampf am 5. November in Potsdam gegen WBA-Champion Giovanni de Carolis (Italien) vor. Vielleicht hat Sauerland bald ja wieder zwei Weltmeister.
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