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Jürgen Brähmer verteidigte gegen Konni Konrad ohne Mühe seinen WM-Titel im Halbschwergewicht

VonSID

Publiziert 06/09/2015 um 12:13 GMT+2 Uhr

Als Champion Jürgen Brähmer schon vom nächsten Kampf im Casino von Monte Carlo schwärmte, befand sich sein Gegner Konni Konrad noch in der Klinik. Der frühere Müllmann hatte zu viele Schläge aufs Auge gekriegt und ließ sich sicherheitshalber lieber untersuchen, nachdem er den WM-Fight vor der achten Runde abgebrochen hatte. Die Zuschauer quittierten das Ende mit einem Pfeifkonzert.

Jürgen Brähmer verteidigte gegen Konni Konrad ohne Mühe seinen WM-Titel

Fotocredit: Imago

"Ich kann das Publikum verstehen. Das war kein gutes Ende", sagte Promoter Wilfried Sauerland, der Dresden wahrlich keine rauschende Boxnacht bescherte. Mit 2500 Besuchern war die Halle gerade mal zur Hälfte gefüllt. Und die Einseitigkeit des Kampfes dürfte wieder Wasser auf den Mühlen der Kritiker sein, die zuletzt die Qualität des deutschen Profi-Boxens in Frage gestellt hatten. "Es war nicht unsere stärkste Veranstaltung", gestand Sauerland.
Wie gut, dass zumindest Edeltechniker Brähmer in Bestform war. Der 36-Jährige demonstrierte seine ganze Klasse und zermürbte den tapferen Kontrahenten aus dem Rheinland mit einem Mix aus Jabs, Leberhaken und blitzschnellen Kombinationen. "Jürgen ist wie ein guter Rotwein. Im Alter wird er immer besser", sagte Sauerland über seinen 36 Jahre alten Weltmeister im Halbschwergewicht.

Brähmer macht ab Runde sechs ernst

Richtig an den Kragen ging es Konrad in seinem 25. Kampf (22 Siege) ab der sechsten Runde. Nach einer wuchtigen Linken von Brähmer ging der Herausforderer zu Boden und wurde angezählt. Mit einem Grinsen im Gesicht griff Konrad wieder an, doch zu Beginn der achten Runde verging ihm dann endgültig das Lachen. Sein Auge war so schwer in Mitleidenschaft gezogen, dass er aufgeben musste. "Ich konnte nicht mehr richtig sehen, hatte kein Gefühl mehr im Auge. Die Gesundheit geht vor", sagte der gebürtige Montenegriner.
Eigentlich wollte Konrad den WM-Gürtel der WBA nach Köln bringen und dort mit seinen Kumpels von der Müllabfuhr noch einmal die alte Tour in orangener Kluft fahren. Doch am Ende platzte der große Traum vom Titel, die Sorgen um seine Gesundheit überwogen. "Ihm geht es nicht so gut, deshalb musste er zum Arzt. Er hat schon in der zweiten Runde eine rechte Gerade aufs Auge bekommen", sagte sein Trainer Magomed Schaburow.

Nächster Kampf in Monaco

Brähmer war nach dem 47. Sieg im 49. Kampf zufrieden. "Ich habe genau das gezeigt, was ich mir vorgenommen habe. Zum Glück bin ich verletzungsfrei, da ich bald wieder boxen will", sagte der neue und alte Titelträger der WBA. Schon am 7. November will er wieder in den Ring steigen, wahrscheinlich gegen den Südafrikaner Thomas Osthuizen. Ort des Geschehens soll Monaco sein, eine Premiere auch für Sauerland.
"Wir haben eine Einladung des Fürsten erhalten. Er fördert den Sport in seinem Fürstentum und möchte dort jetzt auch Boxen zeigen", sagte Geschäftsführer "Kalle" Sauerland. Brähmers 50. Kampf soll dann im Casino von Monte Carlo stattfinden. Ein würdiger Rahmen für einen Jubiläumskampf, der sicherlich mehr Glanz verspricht als die Boxnacht von Dresden.
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