Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Pechstein verfehlt Medaille

VonSID

Publiziert 14/01/2013 um 00:07 GMT+1 Uhr

Das erhoffte Dutzend klar verpasst und ein Debakel nur knapp verhindert: Claudia Pechstein ist meilenweit an ihrer insgesamt zwölften EM-Medaille vorbeigelaufen und bekam gut fünf Wochen vor ihrem 41. Geburtstag bei den Eisschnelllauf-Titelkämpfen in der niederländischen Kufenhochburg Heerenveen ihre Grenzen aufgezeigt.

Saison 2012/2013: Claudia Pechstein

Fotocredit: Eurosport

Mit einem ordentlichen sechsten Platz im dritten Rennen des Vierkampfes über 1500 m schaffte die als Mitfavoritin gestartete Berlinerin zwar noch so gerade den Einzug ins 5000-m-Finale und entging damit einer Blamage.
Doch nach einem enttäuschenden siebten Platz (7:14,08 Minuten) reichte es auch im Gesamtklassement nur zum siebten Rang. Bei ihrem insgesamt 19. EM-Start war es für Pechstein das drittschlechteste Ergebnis nach ihren ersten beiden Teilnahmen 1992 (14.) und 1993 (17.).
"Der Platz ist mir völlig egal. Ohne die alte Pechstein gibt es keinen Finalplatz für Deutschland", sagte die 40-Jährige, die in der Tat als einzige der drei deutschen Starterinnen den Endlauf erreicht hatte: "Über 5000 m war es ein schöner Trainingslauf. Die EM war für mich kein Saisonhöhepunkt. Es ist ein bisschen komisch, die einzige deutsche Hoffnung zu sein."
Oranje triumphiert
Gold holte vor mehr als 10.000 begeisterten Zuschauern in der altehrwürdigen Thialf-Halle, darunter auch IOC-Präsident Jacques Rogge, Lokalmatadorin Ireen Wüst. Linda de Vries als Zweite und Diane Valkenburg auf dem Bronzerang machten die Oranje-Festspiele perfekt, nachdem zuvor bei den Männern schon Sven Kramer triumphiert hatte.
Für die größte Überraschung aus deutscher Sicht sorgte der Inzeller Moritz Geisreiter. Der 25-Jährige lief über 10.000 m auf einen hervorragenden Fünften Platz und stellte mit insgesamt 152,044 Punkten einen deutschen Vierkampf-Rekord auf. Im Gesamtklassement reichte es bei Kramers Triumphzug für Rang acht. Der niederländische Kufen-König holt sein sechstes Gold und an der Spitze des "ewigen" EM-Rankings mit seinem Landsmann Rintje Ritsma gleich.
"Nicht einfach sich zu erholen"
Pechstein, die mit Platz acht über 500 m ordentlich gestartet, dann aber über 3000 m nur schwache Neunte geworden war, war aber zumindest mit ihrem Lauf über 1500 m zufrieden. "Das ist eine Erleichterung. Es war nicht so einfach, mich von den 3000 m zu erholen", sagte Pechstein und ergänzte hoffnungsfroh: "Die 5000 m sind meine Strecke." Im Finale hatte sie dann aber nichts mehr zuzusetzen und blieb in 7:14,08 Minuten fast 17 Sekunden hinter Streckensiegerin Martina Sablikova (Tschechien/6:57,16).
Die Erfurterin Stephanie Beckert (Gesamtrang 17) und die Berlinerin Isabell Ost (20.) hatten die 5000 m verpasst. Dadurch darf die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) auch bei der Mehrkampf-WM im Februar in Hamar nur mit einer Starterin antreten.
Im Gegensatz zu Pechstein und den beiden anderen Frauen konnte Geisreiter mit seiner Vorstellung rundum zufrieden sein, doch auch der Inzeller fand nach seiner starken Leistung ein paar Haare in der Suppe: "Das war insgesamt eine zwei plus. Die langen Strecken waren super, aber die kurzen - das kann ich besser."
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung