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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Hockenheim

VonSID

Publiziert 24/08/2016 um 11:15 GMT+2 Uhr

LEWIS HAMILTON: Der Weltmeister ist einfach wieder im Flow, nach sechs Siegen aus den vergangenen sieben Rennen haben auch die eifrigsten Kritiker des leichtlebigen Briten keine Munition mehr.

Auch in Hockenheim siegreich: Lewis Hamilton

Fotocredit: SID

Mit 19 Punkten Vorsprung geht Hamilton in die Sommerpause - aus der er traditionell bärenstark herauskommt. Auch wenn er in Hockenheim im Training und Qualifying nicht frei von Fehlern war, kam im Rennen kein Konkurrent auch nur annähernd an ihn heran. Sein Mercedes- und WM-Rivale Nico Rosberg hat Recht: Hamilton ist ein "Mega-Naturtalent".
SID-Note: 1-
NICO ROSBERG: War's das schon wieder? Mit vier Siegen in Folge erwischte Rosberg einen Monster-Saisonstart. Der gebürtige Wiesbadener war souverän, fuhr fehlerlos und schien auch mental stärker denn je. Im Frühsommer wendete sich aber das Blatt. In Hockenheim vermischten sich zum wiederholten Mal technische mit individuellen Fehlern. So stand nach der Pole nur Platz vier - enttäuschend. Natürlich hatte Rosberg Probleme mit dem Auto, aber ein ernsthafter WM-Kandidat darf weder die beste Ausgangsposition von Startplatz eins so einfach wegwerfen noch eine unnötige Zeitstrafe wie beim Manöver gegen Verstappen kassieren. Dass das Team ihn dann drei Sekunden zu lange warten lässt, ist fast schon Karma.
SID-Note: 5
SEBASTIAN VETTEL: Der Ferrari-Hoffnungsträger scheint selbst die Hoffnung auf eine positive Saison 2016 verloren zu haben. Zunehmend lustlos bei öffentlichen Terminen und als Dauer-Nörgler hinter dem Steuer schleppt sich der viermalige Weltmeister seit einigen Wochen durch die Rennen. Platz fünf wie in Hockenheim ist kein Ausrutscher mehr, sondern eher ein realistisches Abbild der aktuellen Stärke. Zudem setzte sich Vettel auch noch über die Strategie des Teams hinweg, letztlich machte es das noch schlimmer. Bei aller Enttäuschung über all das kann man von einem Champion wie Vettel auch in der Krise mehr Klasse erwarten. Die Sommerpause und ein wenig Abstand von den beruflichen Sorgen werden ihm gut tun.
SID-Note: 5
NICO HÜLKENBERG: Platz sieben im Qualifying, Platz sieben im Rennen - beim Heim-Grand-Prix holte der Emmericher als "Best of the Rest" hinter den Top-Teams Mercedes, Red Bull und Ferrari das Optimum heraus. Endlich, muss man sagen, denn in den vergangenen Wochen war "Hülk" immer mehr im Schatten seines Teamkollegen Sergio Perez verschwunden, der nach zwei Podiumsplätzen in Monaco und Baku auch wieder unter den Irdischen angekommen ist.
SID-Note: 2+
PASCAL WEHRLEIN: An der Stätte seines DTM-Titelgewinns 2015 bot der Rookie im Kampf der Hinterbänkler erneut eine starke Leistung, stellte den unterlegenen Manor sowohl im Qualifying als auch im Rennen auf Rang 17. Der erst 21-Jährige hat Manor Stück für Stück vom Ende des Feldes weggeführt, mittlerweile kann der Underdog regelmäßig die Sauber schlagen und sich mit den finanziell um Längen besser aufgestellten Renault messen.
SID-Note: 2
DANIEL RICCIARDO: Ein fast perfekter 100. Grand Prix für den Australier. Mit tollem Speed - unter anderem drehte er die schnellste Runde - verdiente er sich den Platz auf dem zweithöchsten Treppchen. Bestach dort durch fragwürdige Kreativität, als er Champagner aus seinem verschwitzten Rennschuh schlürfte. Er habe da einen "Shoey" abgezogen, erklärte Ricciardo später, "ist ein australisches Ding".
SID-Note: 2
MAX VERSTAPPEN: Wieder ein starkes Rennen des erst 18 Jahre alten Niederländers, der in Hockenheim von mehr als 4000 Landsleuten unterstützt wurde. Mit seiner klaren Attitüde ("Bin nicht hier für einen Sonntagsausflug") findet der Vollblutracer viele Bewunderer, eckt aber gerade unter den Fahrerkollegen auch oft an. In Hockenheim zeigte er eine andere Facette: Zurückstecken gegen Ricciardo zugunsten des Teams, zurückstecken gegen Rosberg, um eine Kollision zu vermeiden. Beides hat sich ausgezahlt.
SID-Note: 2
FORMEL 1 IN DEUTSCHLAND: Die Fans an der Strecke waren das große Thema - die Zukunft der Formel 1 am Hockenheimring hing an ihnen. Die Betreiber peilten 60.000 Fans am Rennsonntag an, um eine schwarze Null zu schreiben und zumindest das Rennen 2018 zu sichern. Am Ende waren es offiziell 57.000 - zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig, könnte man sagen. Dennoch: Die vielen Skeptiker hatten ihre Grabrede für die Formel 1 schon parat, sie müssen sie aber wohl noch einmal einstecken. Begeisterung war rund um die Strecke zu spüren, der Trend ist leicht positiv, auch wenn die Zahlen der Schumi-Mania wohl unerreichbar sind.
SID-Note: 3-
REGELN: Als der Cockpitschutz Halo schnellstmöglich kommen sollte, lehnten die Fahrer ihn noch ab. Nachdem der Automobil-Dachverband FIA die Piloten schließlich von den Sicherheitsvorzügen überzeugt hatte, verschob die Strategiegruppe die Einführung auf frühestens 2018. Einen Zick-Zack-Kurs gab es auch beim Boxenfunk: Die erst zu Beginn der Saison eingeführten Einschränkungen wurden vor dem Hockenheim-Rennen fast komplett aufgehoben. Die ständigen Regeldiskussionen und spontanen Regeländerungen nerven.
SID-Note: 6
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