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Fernando Alonso schimpft über ständige Änderungen: "Ich gebe auf"

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 30/07/2016 um 11:51 GMT+2 Uhr

Im Vorfeld des Grand Prix von Deutschland einigte sich die Strategiegruppe auf einige Detailveränderungen. Der Funkverkehr ist wieder frei, die Track-Limits wurden abgeschafft und der Halo-Kopfschutz kommt doch nicht 2017. Was auf den ersten Blick nach einer Entrümplung der Regeln aussieht, wirft auf den zweiten Blick doch wieder Fragen auf.

Fernando Alonso

Fotocredit: SID

Die Fahrer werden zunehmend frustrierter über das ständige Hin und Her der Regelauslegung.
Im ersten Freien Training in Hockenheim ignorierten die meisten Fahrer die Track-Limits in Kurve 1. Anschließend meldete sich Rennleiter Charlie Whiting zu Wort, dass er die Track-Limits an dieser Stelle doch überwachen will. Nach drei Übertretungen soll es doch eine Verwarnung geben, was weitere Diskussionen im Paddock auslöste, weil Whiting nicht dem Beschluss der Strategiegruppe folgt.
Einige Fahrer haben mittlerweile die Schnauze voll. "Mir ist es egal, ich gebe auf", antwortet Fernando Alonso am Freitagnachmittag, als er nach den Änderungen befragt wird. "Wir wissen, dass sich die Dinge von Rennen zu Rennen verändern. Jetzt haben wir wieder mehr oder weniger die Regeln von vor einem Jahr. Ich glaube, in Spa wollten sie damals den Funkverkehr einschränken. Es hat so ausgesehen, dass die Rennen und die Meisterschaft super spektakulär sein würden. Aber nichts hat sich verändert."

Jeden Tag eine andere Regel...

"Es ist sogar noch schlimmer, denn jetzt gehen wir auf die alten Regeln zurück", wundert sich Alonso über die Beschlüsse in der Formel 1. "Das gilt auch für Track-Limits. Es gab Track-Limits, heute Vormittag gab es sie nicht, aber jetzt scheinen drei Verstöße erlaubt zu sein. Also morgen im Qualifying werde ich sie fragen, was ich tun muss. Ich will meine Zeit mit diesen Dingen nicht mehr verschwenden."
Dass überhastete Schnellschüsse in der Formel 1 nicht funktionieren, haben die vergangenen Jahre oft gezeigt. Dass die Verantwortlichen es trotzdem immer wieder machen, ist auch typisch für die Formel 1. Man stelle sich nur vor, wenn während der Fußball-Europameisterschaft zigmal die Regeln verändert worden wären. In der Formel 1 ist das an der Tagesordnung. Im März begann die Saison mit einem neuen Qualifyingformat, das nach endlosen Diskussionen rasch wieder abgeschafft wurde. Und es wurde in den folgenden Monaten weiter am Reglement herumgeschraubt.

Rot statt Doppel-Gelb: Hamilton schüttelt den Kopf

Auch Weltmeister Lewis Hamilton kann nur darüber lachen, als er zu der aktuellen Regeländerung befragt wird, wonach ein Qualifying in Zukunft abgebrochen wird, statt doppelt gelbe Flaggen zu zeigen. "Es muss nicht abgebrochen werden! So wie sich Fernando dort gedreht hat, müsste man das Qualifying nicht abbrechen", denkt er an die Situation im Q3 in Ungarn. "Es muss nur eine Regel richtig befolgt werden. Bei doppelt gelber Flagge muss man vorsichtig sein. So sollte es richtigerweise sein."
Dass die Formel 1 nicht dem Reglement folgt, sondern gleich die ganze Handhabung verändert, kann Hamilton nicht nachvollziehen: "Es war in der Vergangenheit anders, am vergangenen Wochenende war es anders und jetzt wird es wieder anders gehandhabt. Aber es wird immer noch nicht klargestellt, was der Unterschied zwischen doppelt gelber Flagge und einfacher gelber Flagge ist. Hülkenberg stand zu 100 Prozent auf dem Gas, lupfte für den Bruchteil einer Sekunde, und stand dann wieder voll auf dem Gas", spricht er eine Situation in Österreich an. "Wir haben also immer noch Probleme und es gibt keine Lösung. Sie müssen sich sicher etwas Besseres einfallen lassen."
Ein weiteres Thema ist die Aufhebung der Funkeinschränkungen. In Baku waren Mercedes und Hamilton der Auslöser der Diskussionen, nachdem der Brite ein fehlerhaftes Mapping für den Elektroantrieb nicht beheben konnte. "Ich habe dazu keine Meinung. Es geht Hin und Her und eigentlich ist es mir egal", sagt der Weltmeister jetzt zu dieser Regeländerung. "Dazu hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Es ist wieder eine Veränderung der Regeln und es geht wieder an den gelben Flaggen vorbei. Die Leute werden bestimmt schummeln. Man sollte mehr darüber nachdenken."
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