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Formel 1: 2017 kein WM-Rennen in Deutschland

VonSID

Update 30/11/2016 um 19:06 GMT+1 Uhr

Kein Heimrennen für den neuen Weltmeister: Nico Rosberg und Co. fahren nächste Saison definitiv nicht in Deutschland. Das beschloss der Motorsport-Weltrat der FIA laut übereinstimmenden Medienberichten auf seiner Sitzung in Wien. Der in der provisorischen Planung zunächst für den 30. Juli angesetzte Große Preis auf dem Hockenheimring fehlt demnach im offiziellen Rennkalender für das Jahr 2017.

Lewis Hamilton siegt in Hockenheim

Fotocredit: SID

Wie zuletzt 2015 findet damit kein Rennen im Land des Weltmeister-Teams Mercedes statt. Die neue Saison umfasst insgesamt 20 Rennen, Australien macht traditionell am 26. März den Auftakt. Spätestens nach dem Finale am 26. November in Abu Dhabi steht der neue Weltmeister fest. In diesem Jahr holte Rosberg in der Rekord-Saison mit 21 Grand Prix seinen ersten Titel.

Finanzielles Risiko zu groß

In ungeraden Jahren war der Große Preis von Deutschland seit 2007 turnusmäßig auf dem Nürburgring ausgetragen worden, doch bereits 2015 waren die Betreiber des Eifel-Kurses nicht bereit, die von Chefpromoter Bernie Ecclestone aufgerufene Antrittsgage zu zahlen. Zuletzt war darüber verhandelt worden, dass der Hockenheimring einspringen könnte. Doch auch den Machern um Geschäftsführer Georg Seiler war das finanzielle Risiko zu groß. Schon in der vergangenen Woche hatten Seiler und Ecclestone ein Scheitern der Verhandlungen verkündet. Für die Saison 2018 besitzt der Hockenheimring aber einen gültigen Vertrag.
Das Hockenheim-Aus sei "zwar bedauerlich, aber nicht überraschend, zumal ein Termin nur unter Vorbehalt genannt wurde und kein Formel-1-Vertragsverhältnis für den Hockenheimring bestand", hatte Seiler dem "SID" schon zuletzt gesagt, nachdem sich die Entwicklung angekündigt hatte. Immer wieder betonte der Manager, dass mit der Austragung des Rennens kein wirtschaftliches Risiko verbunden sein dürfe. Es könne nicht sein, "dass wir für den Sport draufzahlen. Wir sind ein Unternehmen, das die Rennstrecke instand halten und Investitionen tätigen muss."
Angeblich zwölf bis 15 Millionen Euro hätte Hockenheim zahlen müssen, um Weltmeister Rosberg, Ferrari-Star Sebastian Vettel und Co. in die Heimat zu holen. Für Ecclestone-Verhältnisse ist das ein Schnäppchen, Strecken in Asien oder im arabischen Raum zahlen viel mehr. Und doch ist es zu viel für die deutschen Betreiber, um verlässlich ohne Verluste zu bleiben. Daher fordert Seiler auch ein Bekenntnis aus Wirtschaft und Politik:
Hersteller, Land und andere Sponsoren, die die Formel 1 ebenfalls wollen, müssen überlegen, wie sie unterstützen können.
Ob der PS-Zirkus nach 2018 - wenn der Vertrag mit dem Hockenheimring ausläuft - weiter im Stammland der Silberpfeile Station macht, steht in den Sternen. "Wir können das Rennen in Deutschland nicht weiter subventionieren, wenn wir das Gleiche nicht auch mit anderen Rennen in Europa machen", sagte Ecclestone unlängst.
Ein wenig Hoffnung macht indes der designierte Formel-1-Eigner Liberty Media. Die Amerikaner haben zumindest angekündigt "den Kernmarkt Europa stärken" zu wollen und das Erlösmodell zu verändern, um die Strecken zu entlasten. Ob dies umgesetzt wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Der Formel-1-Rennkalender 2017:

  • 26. März Melbourne (Australien)
  • 9. April Shanghai (China)
  • 16. April Sakhir (Bahrain)
  • 30. April Sotschi (Russland)
  • 14. Mai Barcelona (Spanien)
  • 28. Mai Monte Carlo (Monaco)
  • 11. Juni Montréal (Kanada)
  • 25. Juni Baku (Aserbaidschan)
  • 9. Juli Spielberg (Österreich)
  • 16. Juli Silverstone (Großbritannien)
  • 30. Juli Budapest (Ungarn)
  • 27. August Spa-Francorchamps (Belgien)
  • 3. September Monza (Italien)
  • 17. September Singapur (Singapur)
  • 1. Oktober Sepang (Malaysia)
  • 8. Oktober Suzuka (Japan)
  • 22. Oktober Austin (USA)
  • 29. Oktober Mexiko City (Mexiko)
  • 12. November Sao Paulo (Brasilien)*
  • 26. November Abu Dhabi (Vereinige Arabische Emirate)
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