Gerhard Berger sieht Ferrari und Sebastian Vettel "auf dem richtigen Weg" zum Titel

Wer den Malaysia-Erfolg von Sebastian Vettel für einen Zufall und eine einmalige Sache gehalten hat, der sah sich in Ungarn getäuscht. Ferrari konnte den Lauf am Hungaroring souverän für sich entscheiden und hat dabei nicht nur davon profitiert, dass Mercedes einen Grand Prix zum Vergessen erlebte. Die Roten konnten Nico Rosberg auf der Strecke in Schach halten und aus eigener Kraft gewinnen, was besonders einen ehemaligen Piloten gefreut hat.

"Sie haben einen großen Schritt nach vorn gemacht im Vergleich zum vergangenen Jahr, und das habe ich nicht erwartet", sagt Gerhard Berger, der insgesamt 96 Grands Prix für die Scuderia bestritt, zur italienischen Zeitung "Gazzetta dello Sport". "Ich denke, Ferrari ist auf dem richtigen Weg. Sie haben nicht geführt, weil Mercedes Probleme hatte, sondern weil sie schnell waren."

Besonders Sebastian Vettel sei in diesem Fall ein Zugewinn für die Italiener. Berger war 2008 als Teilhaber bei Toro Rosso hautnah dabei, als der Stern des Deutschen aufging, und sagt: "Ich habe schon immer gedacht, dass Sebastian perfekt zu Ferrari passen würde. Er hat die deutsche Mentalität, ist sehr organisiert und arbeitet hart. Aber vor allem ist er ein Siegertyp", lobt Berger.

Bislang hat das schon zu zwei Saisonerfolgen geführt, doch für den ganz großen Sprung werde es in diesem Jahr noch nicht reichen: "Mercedes ist immer noch stärker", meint Berger. "Aber unzweifelhaft hat Ferrari den Abstand reduziert. Hoffentlich werden sie am Ende der Saison noch näher dran sein und im kommenden Jahr einen weiteren Schritt unternehmen, um auf Augenhöhe zu kämpfen."