Valtteri Bottas: Ist er Lewis Hamiltons Wunschteamkollege?

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 19/01/2017 um 21:43 GMT+1 Uhr

Welche Rolle spielte Lewis Hamilton bei der Verpflichtung von Valtteri Bottas als Rosbergs Nachfolger? Ursprünglich meinte der Brite, dass er sich bei dieser Entscheidung nicht einmischen wolle und auch vertraglich kein Mitspracherecht einfordere, doch klar ist: Die Verpflichtung des Finnen ist Hamilton zumindest nicht unrecht. Das bestätigt Toto Wolff, der vor dem Deal Hamiltons Meinung einholte.

Lewis Hamilton und Valtteri Bottas

Fotocredit: SID

"Lewis meinte, dass er Valtteri für einen netten Kerl hält - einer, mit dem er eigentlich gut ausgekommen ist und der seiner Meinung nach eine gute Wahl wäre", sagt der Österreicher gegenüber dem Podcast des finnischen Formel-1-Reporters Oskar Saari.
Ursprünglich fürchtete Wolff, dass die Rivalität zwischen den Fahrern in der kommenden Saison noch größer werden könnte, da sich Hamilton und Rosberg immerhin seit Kindheitstagen kennen und daher laut Wolff gewisse Grenzen nicht überschritten hätten:
Zwischen den beiden gab es ein Urvertrauen.

Bottas statt Wehrlein: Charakter als ausschlaggebender Grund?

Mit einem neuen Fahrer an der Seite des kompromisslosen Hamilton könnte es gröbere Probleme geben, fürchtete Wolff. Ein Gedanke, der für Bottas und gegen Mercedes-Youngster Pascal Wehrlein gesprochen haben könnte, denn der Sigmaringer gilt als undiplomatisch und ähnlich wie Hamilton ganz auf den eigenen Vorteil bedacht.
"Pascal und Lewis ist eine explosive Mischung", sagte Wolff bereits kurz nach Rosbergs Rücktritt. Und was er "auf jeden Fall" vermeiden wolle, sei ein Szenario wie den McLaren-Stallkrieg im Jahr 2007 zwischen Hamilton und Fernando Alonso.
Bottas gilt hingegen als besonnener Mann und als Teamplayer, der dafür sorgen könnte, dass im Stallduell nicht zu viel Zündstoff entsteht. Wolff ist diesbezüglich zuversichtlich:
Es sollte gut funktionieren. Zwischen Nico und Lewis war es auch in Ordnung, aber da gab es den Rucksack der Vergangenheit. Jetzt handelt es sich um eine komplett neue Beziehung, und es gibt keine Feindseligkeiten.
Wolff rechnet zwar mit "schwierigen Momenten, aber die unterschiedlichen Persönlichkeiten sorgen für eine Situation, die vielleicht etwas einfacher zu lösen ist als in der Vergangenheit. Ich könnte mich aber auch irren."

Manager und Teamchef: Wolff beugt gegen Interessenskonflikt vor

Während die Verpflichtung von Bottas möglicherweise für mehr Ruhe im Team sorgt, ist sie für Wolff nicht ganz unproblematisch, schließlich brachte er den Finnen gemeinsam mit seinen Partnern Didier Cotton und Mika Häkkinen in die Formel 1. Er macht sich mit der Verpflichtung angreifbar, denn schlägt Bottas ein, dann könnte man Wolff vorwerfen, dass sein Schützling im Team Vorteile genießt. Enttäuscht er aber, heißt es womöglich, Wolff wäre bei der Entscheidung für Bottas befangen gewesen.
Doch der Österreicher hat vorgesorgt, dass kein Interessenskonflikt vorliegt: "Ich bin kein Idiot. Ich habe zu Valtteri schon 2013 gesagt, dass wir die Partnerschaft beenden müssen, sollte es so weit kommen. Und jetzt, wo er zu Mercedes kommt, werde ich die Management-Gruppe verlassen, die sich um ihn gekümmert hat. Er muss sich also um einen Typen weniger den Kopf zerbrechen."
Die Kritik von Marc Surer, Bottas wäre nicht ganz auf dem Niveau von Hamilton, lässt Wolff nicht gelten: "Ich glaube, wir haben das beste von Valtteri noch nicht gesehen, denn er hatte bis jetzt nicht die Gelegenheit und das Auto, um Siege zu kämpfen." Außerdem wäre Bottas ein Pilot, der mit seinem hervorragenden Feedback das Team auch technisch weiterbringen kann, wodurch er sich als Nachfolger von Rosberg aufdrängt.
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