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Formel E in Mexiko: Kann jemand Sebastian Buemi stoppen?

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 30/03/2017 um 16:50 GMT+2 Uhr

Wer kann Sebastien Buemi stoppen? Das ist die alles entscheidende Frage vor dem ePrix in Mexiko City. Der Fahrer von Renault e.dams ist in der laufenden Saison der Formel E noch ungeschlagen. In Hong Kong, Marrakesch und Buenos Aires fuhr Buemi als Erster über die Ziellinie. Allerdings spielte der Schweizer vor allem im Rennen seine Klasse aus, denn bei keiner Veranstaltungen stand er auf Pole.

Sebastien Buemi

Fotocredit: Imago

In der Meisterschaft ist die Situation dennoch klar. Buemi hat 29 Punkte Vorsprung auf Abt-Pilot Lucas di Grassi und 39 auf seinen Teamkollegen Nicolas Prost.
Der größte Herausforderer könnte dennoch das Techeetah-Team sein, das als einzige Mannschaft im Feld keinen eigenen Elektroantrieb verwendet, sondern die Technik von Renault bezieht. Der chinesische Rennstall ließ bereits aufhorchen. Zuletzt in Argentinien fuhr Jean-Eric Vergne die Bestzeit im Gruppen-Qualifying und startete aus der ersten Reihe. Anschließend kletterte der Franzose auch auf das Podium. In den Wochen vor Mexiko sorgte Techeetah auch für die größten Schlagzeilen.
Ex-Formel-1-Pilot Esteban Gutierrez gibt bei seinem Heimrennen sein Formel-E-Debüt und wird bei Techeetah das Cockpit bei allen weiteren Saisonrennen von Qing-Hua Ma übernehmen. Der Chinese bleibt als Ersatzfahrer an Board. Vor allem im Baseball-Stadion, durch das auch die Formel E am Ende der Runde fahren wird, werden die enthusiastischen mexikanischen Fans für Stimmung sorgen und Gutierrez anfeuern. Die Fiesta Mexicana ist garantiert!
Ein harter Konkurrent für Buemi wird klarerweise di Grassi sein, der im Vorjahr das Rennen als Erster beenden konnte. Allerdings wurde der Brasilianer anschließend wegen technischer Unregelmäßigkeiten an seinem Auto disqualifiziert. Der Sieg wurde am grünen Tablett an Jerome D'Ambrosio überreicht. Der Dragon-Pilot hatte damals die Pole-Position erobert und führte den ePrix zunächst auch an, bevor er in der Schlussphase die Angriffe von Buemi abwehren konnte. Aus dem zweiten und dritten Platz wurden es für D'Ambrosio und Buemi der Sieg und Rang zwei.
"Unser Ziel bleibt auch für das Rennen in Mexiko unverändert: Wir wollen um das Podium und bestenfalls um den Sieg kämpfen", sagt Abt-Teamchef Hans-Jürgen Abt. "Im Vorjahr hat Lucas das Rennen souverän gewonnen, den Pokal aber anschließend wegen unseres Fehlers verloren - auch deshalb haben wir mit Mexiko noch eine Rechnung offen. Leicht wird es nicht, denn in dieser Saison gibt es in der Formel E gleich mehr als ein Dutzend Kandidaten für den obersten Platz auf dem Podium."

Abt, Engel, Heidfeld: Was machen die drei Deutschen?

Das gilt auch für die drei Deutschen im Feld. Mahindra-Pilot Nick Heidfeld stand in Hong Kong als Dritter auf dem Podest, doch dann klappte es nicht mehr mit Topergebnissen. Daniel Abt kam zuletzt als Sechster und Siebter ins Ziel. "Nur wenn wir perfekt aussortiert in den Renntag starten, haben wir eine Chance auf Pokale und Champagner", sagt Abt, der sich mit seinem Team mit Datenanalyse sowie im Simulator auf Mexiko vorbereitet hat. Maro Engel (Venturi) sah bisher nur in Hong Kong die Zielflagge.
Austragungsort für den ePrix ist das Autodromo Hermanos Rodríguez, das nach den berühmten Rennfahrerbrüdern Pedro und Ricardo benannt wurde. Dabei handelt es sich um die einzige permanente Rennstrecke im Rennkalender. Der Streckenverlauf umfasst zwei lange Haarnadelkurven, die ein Oval bilden, sowie zahlreiche Kurven innerhalb des Hauptkurses. Anders als die Formel 1 fährt die Formel E auch die anspruchsvolle Peraltada-Kurve.

Einzigartige Atmosphäre im Stadion

Im Bereich der Strecke befindet sich ein Baseballstadion, ehemaliges Heimstadion der 16-maligen mexikanischen Champions "Diablos Rojos del Mexico", das Fahrern und Zuschauern eine einzigartige Atmosphäre bietet und zahlreichen Fans in den einzelnen Kurven rund um das Infield Platz bietet. Mit 2.500 Metern über dem Meeresspiegel ist es zudem die höchste Strecke im Rennkalender.
"Ich freue mich auf den ePrix in Mexiko", sagt Heidfeld und beschreibt die Änderungen der Strecke im Vergleich zum Vorjahr: "Das Layout wurde leicht verändert und die Schikane in Kurve 1 entfernt. Also müssen wie unsere Hausaufgaben machen. Im vergangenen Jahr war das Rennen für viele Fahrer körperlich herausfordernd. Für mich war es damals das zweite Rennen nach meiner Handgelenksverletzung. Jetzt bin ich für die G-Kräfte in viel besserer Form. Wenn man durch das Stadion mit den vielen Fans fährt, ist das eine einzigartige Stimmung. Ich hoffe wieder auf ein volles Haus!"

Anreise in letzter Minute für einige Fahrer

Für einige Fahrer wird die Anreise nach Mexiko City sehr stressig werden. Am Samstag und Sonntag findet in Monza der Prolog der Langstrecken-WM statt. Stephane Sarrazin, Buemi und Jose-Maria Lopez verpassen deshalb am Freitag den Shakedown in Mexiko, denn am 31. April präsentieren Toyota und Porsche in Monza ihre neuen Prototypen. In der Nacht fliegen dann die WEC-Fahrer von Italien nach Mittelamerika. Wird der Jetlag Topfavorit Buemi beeinflussen?
In Abwesenheit des Schweizers wird Prost den Shakedown aller Renault e.dams Autos durchführen. Allerdings darf der Franzose mit den vier Boliden maximal sechs Runden fahren, um keinen unfairen Vorteil zu erhalten. Alex Lynn wird die Systemchecks beim DS-Virgin von Lopez durchführen. Statt Sarrazin wird Tom Dillmann den Shakedown bei Venturi machen. Sollte es bei der Anreise der Stammfahrer zu Verzögerungen kommen, so wären Ersatzfahrer vor Ort.
Das Programm ist auch in Mexiko wie gewohnt auf einen Tag komprimiert. Am Samstag finden zunächst zwei Freie Trainings statt, bevor um 12:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MESZ) das Qualifying beginnt. Das Rennen über 45 Runden ist für 16:00 Uhr Ortszeit angesetzt. Das entspricht in Mitteleuropa in der Nacht auf Sonntag genau Mitternacht. Eurosport überträgt live.
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