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Wie sieht die Zukunft von 1860 München aus? Fünf Fragen nach dem Abstieg

Daniel Rathjen

Update 01/06/2017 um 17:17 GMT+2 Uhr

Der TSV 1860 München verabschiedet sich nach einem beschämenden Auftritt in der Relegation gegen Jahn Regensburg in die Dritte Liga. Wie geht es jetzt mit den Löwen weiter? Was wird aus der Mannschaft? Bleibt der umstrittene Investor Hasan Ismaik an Bord? Zerbricht der Verein komplett? Beim Traditionsverein türmen sich die Fragen. Ein Blick auf die wichtigsten Themenfelder.

1860 München

Fotocredit: Imago

Seit Dienstagabend ist es Gewissheit: Der TSV 1860 München spielt in der kommenden Saison nur noch in Dritten Liga. Welche Konsequenzen dieser Absturz tatsächlich hat, lässt sich aktuell nur erahnen. Doch die Fakten, die bereits jetzt auf dem Tisch liegen, lassen sämtliche Alarmglocken schrillen. Die Stunde null hat geschlagen.

Wer führt den Klub in die Zukunft?

Präsident Peter Cassalette und Geschäftsführer Ian Ayre haben ihre Ämter bereits niedergelegt, Trainer Vitor Pereira wird es ihnen höchstwahrscheinlich gleichtun. Ein Kandidat für die Nachfolge soll Kenan Kocak vom SV Sandhausen sein.
Investor und Anteilseigner Hasan Ismaik hat zwar via Facebook angekündigt, den Verein nicht im Stich lassen zu wollen. Allerdings halten sich auch hartnäckig die Gerüchte, er der Jordanier wolle sich die Dritte Liga nicht mehr antun. 80 Millionen Euro soll er einem "ZDF"-Bericht seit 2011 in den Verein gepumpt haben, lässt er die finanzielle Quelle ganz versiegen, gehen die Lichter komplett aus. Die Abhängigkeit des Vereins von ihm ist zu groß.

Welche Spieler bleiben, welche gehen?

Der aktuelle Kader wird so natürlich nicht bestehen bleiben. Verträge für die Dritte Liga besitzen nur sechs Spieler: Jan Mauersberger, Felix Weber, Marin Pongracic, Kilian Jakob, Nico Karger und Ersatztorwart Max Engl. Mit Verlaub, ein Trümmerhaufen.

Spielt 1860 weiter in der Allianz Arena?

Unklar. Der Mietvertrag läuft bis 2025. Der FC Bayern müsste die "Löwen" daraus entlassen, was unwahrscheinlich ist. Der Wunsch, ins Grünwalder Stadion zurückzukehren (Fassungsvermögen: 12.500) mag bestehen, für die Zweite Liga ist es jedoch untauglich. Im Falle des Wiederaufstiegs müsste Sechzig also wieder in die Allianz Arena. Es sei denn, das Olympiastadion wird wieder fußballtauglich gemacht oder ein neues Stadion gebaut.

Wie groß sind die finanziellen Einbußen?

In der zweiten Liga kassierten die Sechziger sechs Millionen Euro TV-Gelder. Künftig wird das nur noch eine Million sein. Außerdem fällt die Garantiesumme von Vermarkter Infront komplett weg. Das sollen rund fünf Millionen sein.
Mit den Sponsoren müssen laut "Abendzeitung" neue Verträge ausgehandelt werden. Dort heißt es, dass Hauptsponsor "Die Bayerische" sich weiter engagieren will, jedoch nur mit einem Zehntel der bisherigen Summe von 1,2 Millionen Euro. Über den Etat, den Hasan Ismaik ermöglichen würde, kann nur spekuliert werden.

Was wird aus dem Nachwuchs?

Mit der 0:2-Pleite im Relegations-Rückspiel gegen Jahn Regensburg sind gleich fünf 1860-Teams abgestiegen. Neben der Profimannschaft traf es auch die U21. Diese wurde in der Regionalliga Bayern zwar souverän Vize-Meister vor der Reserve des Stadtrivalen FC Bayern, muss aber in die 5. Liga, weil der DFB zwischen erster und zweiter Mannschaft einen Abstand von zwei Ligen vorschreibt. Einzige Ausnahme, die bisher für die Löwen galt: Die Profis spielen in der zweiten Liga und die Amateure in Liga drei.
Zuvor waren bereits die U19 und die U17 der über Jahre für ihre überaus erfolgreiche Nachwuchsarbeit gerühmten Löwen jeweils als Tabellenvorletzte aus der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest abgestiegen. Und: Wegen des Absturzes der U17 muss auch deren Reserve, die U16, aus der Bayernliga absteigen - trotz Platz sieben in der abgelaufenen Saison. Ein Desaster.
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