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Ägypten und Oldie Essam El-Hadary stehen im Finale des Afrika-Cup - die "Wiedergeburt" Ägyptens

VonSID

Update 02/02/2017 um 15:19 GMT+1 Uhr

Ägypten hat als erstes Team das Finale des Afrika-Cups erreicht. Held beim 4:3 im Elfmerschießen gegen Burkina Faso war der 44 Jahre alte Torhüter Essam El-Hadary.

Essam El-Hadary (l.)

Fotocredit: AFP

Essam El-Hadary fiel auf die Knie, streckte die Arme gen Himmel und verschwand anschließend in einer Menschentraube. "Ich bin einfach nur stolz und glücklich. Für den ägyptischen Fußball ist das ein guter Tag. Jetzt wollen wir auch den Titel", sagte der wenig später immer noch aufgewühlte Torwart-Oldie der ägyptischen Fußball-Nationalmannschaft.
Beim 4:3 im Elfmeterschießen gegen Burkina Faso war der 44-Jährige mit zwei abgewehrten Schüssen im Halbfinale des Afrika-Cups zum Helden der "Pharaonen" geworden.
"Wir hatten die besseren Nerven und vor allem den besseren Keeper", sagte Ägyptens Trainer Hector Cuper, nachdem er seinen Zerberus in die Arme genommen und kräftig durchgeschüttelt hatte. Mit Ende des Elferkrimis fanden nicht nur in der Hauptstadt Kairo, sondern im ganzen Land Freudenfeiern statt.
"Die Nachfahren der Pharaonen haben den Menschen in Ägypten ein großes Geschenk gemacht. Sollte das Team zum achten Mal den Titel gewinnen, wäre dies ein weiterer großer Schritt auf der Reise des ägyptischen Fußballs, möglicherweise sogar die Wiedergeburt", schrieb die Tageszeitung Al Messa. Damit spielte sie vor dem Finale am Sonntag gegen Ghana oder Kamerun auf die schwierige Situation im Land der Pyramiden an.

Ägypten zieht Fans wieder in seinen Bann

Nachdem vor ziemlich genau fünf Jahren bei einem Massaker im Stadion von Port Said 74 Menschen ums Leben gekommen waren, finden die Ligaspiele ohne Zuschauer statt. Das Niveau bei den Klubs sank deutlich, was auch der bedrückenden Atmosphäre bei den Geisterspielen geschuldet ist.
In Gabun hat Rekordmeister Ägypten, der zuvor dreimal in Folge die Qualifikation für den Afrika-Cup verpasst hatte, mit guten Leistungen nun endlich wieder die Fans in seinen Bann gezogen.
Einen großen Anteil am neuen Selbstwertgefühl hat El-Hadary, der eigentlich als Nummer drei zum Turnier gereist war. Wegen Verletzungen seiner beiden Konkurrenten wurde der Routinier aber kurz nach seinem Geburtstag im Auftaktspiel gegen Mali (0:0) eingewechselt und avancierte in seinem 148. Länderspiel mit 44 Jahren und 2 Tagen zum ältesten aktiven Spieler in der Geschichte des Afrika-Cups.
Seinen ersten Titel mit den Nordafrikanern hatte er bereits 19 Jahre zuvor gewonnen. Zum Nationalhelden wurde El-Hadary beim Elfmeterschießen des Finales 2006 gegen die Elfenbeinküste, als er die Schüsse von Didier Drogba und Bakari Koné abwehrte und anschließend zum zweiten Mal nach 1998 zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde.
Im Februar 2007 wurde der "afrikanische Buffon" ein zweites Mal zum Helden, indem er den Elfmeter von Khaled Melliti hielt und so für seinen damaligen Verein Al-Ahly den Sieg im afrikanischen Supercup sicherte.

El-Hadary will erneut Geschichte schreiben

Auch als Torschütze erlangte El-Hadary weltweit Berühmtheit. Beim Supercup-Sieg 2002 gegen die Kaizer Chiefs traf er beim 4:1 für Al-Ahly aus über 60 Metern Entfernung. Am Sonntag will der Schlussmann, der zudem auch 2008 und 2010 die Trophäe gewonnen hat, erneut Geschichte schreiben.
Der Schlusspunkt seiner beeindruckenden Karriere soll das Endspiel aber noch nicht sein. "Ich will an der Weltmeisterschaft 2018 in Russland teilnehmen", formuliert er sein ehrgeiziges Ziel. Ägypten könnte sich zum ersten Mal seit 1990 wieder für ein Weltturnier qualifizieren.
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