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Bruno Labbadia hat seinen Kredit beim Hamburger SV fast verspielt und muss jetzt liefern

VonSID

Publiziert 19/09/2016 um 14:14 GMT+2 Uhr

Der Hamburger SV hat den Saisonstart verpatzt. Wieder einmal. Nach drei Bundesliga-Spielen steht gerade einmal ein einziger Punkt zu Buche, Relegationsplatz 16 ist die Folge. Ins Kreuzfeuer der Kritik ist einmal mehr Trainer Bruno Labbadia geraten, der seinen Kredit insbesondere bei den Fans fast verspielt zu haben scheint. Das anstehende Spiel gegen den SC Freiburg hat nun wegweisenden Charakter.

Hamburg-Trainer Bruno Labbadia steht nach dem verpatzten Saisonstart des HSV in der Schusslinie.

Fotocredit: Imago

Das Telefon von Klaus-Michael Kühne in der Schweiz steht kaum mal still. Die Fragen zu seinem Logistik-Imperium rücken dieser Tage in den Hintergrund, der Hamburger SV steht mal wieder ganz oben auf der To-do-Liste des schwerreichen Unternehmers. Nach dem kapitalen Fehlstart sollen sich beim Investor dem Vernehmen nach bereits die ersten Kandidaten für die Nachfolge von Trainer Bruno Labbadia ins Spiel bringen.

Brenzlig wie lange nicht

"Entscheidend ist, dass ich das Vertrauen in mich und die Mannschaft habe", sagte Labbadia, er bezeichnete die Partie beim Aufsteiger SC Freiburg am Dienstag (20.00 im Liveticker bei Eurosport.de) aber gleichwohl als "überlebenswichtig". Der 50-Jährige hat ein gutes Gespür für die Situation: So brenzlig wie jetzt war die Lage seit seiner Inthronisierung und der Last-Minute-Rettung in der vorvergangenen Saison noch nie.
Der Wind an der Elbe hat sich gedreht. Von der Euphorie der ersten Wochen und Monate unter Labbadia ist nicht viel geblieben. Horst Hrubesch, Markus Gisdol, Martin Jol: Im Boulevard der Hansestadt machen bereits die Namen möglicher Nachfolger die Runde. Vor allem bei vielen Fans scheint Labbadia seinen Kredit verspielt zu haben. In einer nicht repräsentativen Umfrage der "Hamburger Morgenpost" sprachen sich nur noch 32 Prozent für den Trainer aus, 68 Prozent sehen in dem gefeierten Relegationsretter von 2015 nicht mehr den richtigen Mann.

Labbadia hat Kredit fast verspielt

Auch im Vorstand rumort es. Ein öffentliches Ultimatum für Labbadia gibt es zwar nicht, doch ein klares Bekenntnis zum Coach blieb nach dem 0:4-Heimdebakel gegen Aufsteiger RB Leipzig aus. Man sei "sehr unzufrieden" mit den Ergebnissen, sagte Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer. Die Kritik am Trainer sei "normal". Nach dem miserablen Saisonstart müsse das Team "Änderungen so schnell wie möglich herbeiführen. Möglichst schon in Freiburg", so Beiersdorfer.
Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit - sie ist das ewige Thema beim HSV. Investitionen von mehr als 30 Millionen Euro steht bislang ein Punkt gegenüber. Wie in fünf der letzten sechs Spielzeiten gewann der Bundesliga-Dino keines der ersten drei Saisonspiele - obwohl die Erwartungen an Labbadia und den HSV in dieser Saison deutlich höher als zuletzt sind.
Kühne liebäugelte angesichts der Verpflichtungen von Filip Kostic (VfB Stuttgart/14 Millionen Euro), Alen Halilovic (FC Barcelona/5), Bobby Wood (Union Berlin/3,5) und Douglas Santos (Atlético Mineiro/7,5) vor Saisonbeginn öffentlich mit dem Europacup und setzte den Coach der Hanseaten unter Druck. Labbadia, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, muss langsam liefern - am besten schon in Freiburg.
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