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Brisante JHV beim FC Schalke 04: Horst Heldt und Clemens Tönnies droht Generalabrechnung

VonSID

Publiziert 27/06/2015 um 13:29 GMT+2 Uhr

Horst Heldt hatte es eilig. Das Ende der U21-EM wollte der Sportvorstand von Schalke 04 nicht abwarten, sein Transfer-Coup mit dem umworbenen Jungstar Johannes Geis musste sofort raus. Denn: Gute Nachrichten sind wichtig vor der Mitgliederversammlung der Königsblauen am Sonntag (13.04 Uhr). Nach der verkorksten Saison erwartet die Schalker Führung eine Generalabrechnung.

Wie lange hält die Männer-Freundschaft zwischen Schalke-Boss Clemens Tönnies und seinem Protegé Horst Heldt noch?

Fotocredit: Imago

Vor der mit Spannung erwarteten JHV in der Arena mahnten schon beide Seiten Fairness und Sachlichkeit an, hoch hergehen wird es dennoch - die Fanproteste am Saisonende waren ein Vorgeschmack. "Geht allesamt fair miteinander um, andere Meinungen müssen toleriert werden", appellierte der Schalker Fanclub-Verband. Und Ehrenpräsident Gerd Rehberg sagte der WAZ: "Jeder hat das Recht, sich zu äußern, aber es sollte sauber und anständig ablaufen."
Breitenreiter der größte Trumpf?
Besonders in der Kritik stehen Heldt und Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Manager Heldt werden vor allem der Fehlgriff mit Trainer Roberto Di Matteo und die Zusammenstellung der von vielen als "charakterlos" empfundenen Mannschaft angelastet. Mit der Verpflichtung des neuen Coaches André Breitenreiter, des Mainzer Sechsers Geis und des Brasilianers Junior Caicara schloss er vor der Versammlung noch schnell die größten Baustellen - für insgesamt bis zu 20 Millionen Euro Ablöse.
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André Breitenreiter auf seiner Mission Schalke

Fotocredit: Imago

Nicht nur in Mainz wunderte man sich, als der Geis-Transfer schon am Dienstag bekannt gegeben wurde. Auch der U21-Nationalspieler selbst war offenbar überrascht, wenige Stunden zuvor hatte er in Prag noch erklärt: "Ich werde mir erst nach der EM Gedanken machen." Mit dem Paderborner Auf- und Abstiegstrainer Breitenreiter holte Heldt zwar nicht seinen Wunschkandidaten, auch verärgerte er bei der Suche nach dem Di-Matteo-Nachfolger Schalke-Idol Marc Wilmots. Doch der neue Coach spricht vielen Fans aus dem Herzen: "Das erste Ziel ist es, wieder eine Einheit zu werden und den Teamgedanken in den Vordergrund zu stellen." Außerdem will er verstärkt auf die vielen hochkarätigen Talente um Weltmeister Julian Draxler setzen.
Tönnies thront auf dem Schlamassel
Tönnies wird vorgeworfen, er mische sich zu oft ins operative Geschäft ein und dränge zu sehr in die Öffentlichkeit. Um seine Wiederwahl muss der Fleischfabrikant nicht fürchten, seine Amtszeit läuft noch bis 2016. Vor einem Jahr, als ihn die geballte Fan-Wut schon einmal schockierte, warnte er allerdings: "Wenn das der Umgang ist, den wir in Zukunft pflegen, dann verspreche ich, dass das die letzte Wahl war, der ich mich gestellt habe." Ex-Präsident Rehberg glaubt indes nicht an einen Rückzug des Bosses: "Clemens Tönnies ist kein Typ, der wegläuft."
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Clemens Tönnies

Fotocredit: SID

Auch im Aufsichtsrat droht Tönnies künftig mehr Gegenwind. Die vier Kandidaten für zwei Plätze in dem Kontrollgremium, die zur die Wahl zugelassen wurden, äußerten sich im Vorfeld vorwiegend kritisch zur Vereinspolitik. Brisant ist auch der Antrag, die Sonderumlage auf bis zu 150 Euro im Jahr zu erhöhen. Damit könnte Schalke einen zweistelligen Millionenbetrag von seinen Mitgliedern zusätzlich zu den Beiträgen kassieren - zur Finanzierung außergewöhnlicher Projekte und nur nach gesondertem Mitgliederbeschluss.
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