Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Drei Dinge, die bei Borussia Dortmunds Torlos-Premiere in Berlin auffielen

Sven Busch

Publiziert 06/02/2016 um 21:10 GMT+1 Uhr

Torlos blieb der BVB in dieser Bundesliga-Saison noch nie. Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang gelang beim 0:0 gegen die Hertha sogar kein einziger Torschuss. Der Kreativstau im Dortmunder Mittelfeld war ähnlich auffällig. "Big Point“ verpasst, den Tabellendritten Hertha aber immerhin auf zehn Punkte Abstand gehalten. Eurosport.de skizziert drei Dinge, die auffielen.

Ein Spiel zum Vergessen für BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang

Fotocredit: Imago

1.) Fällt Julian Weigl jetzt in das "Rookie-Loch"?

Sogar Bayern-Coach Pep Guardiola schwärmte vom Senkrechtstarter und prophezeite dem Neuzugang von 1860 eine Karriere in der Nationalmannschaft. Tatsächlich war der 20-Jährige DIE Überraschung der Dortmunder in der Hinrunde. Bemerkenswert souverän, pass- und stellungssicher, ohne Ehrfurcht vor großen Namen oder Anpassungsprobleme - und vor allem OHNE Leistungsdelle. Kein Weg zu weit, kein Schnörkel zu viel - und das trotz kräftezehrender Dreifach-Belastung.
Weigl bestritt von den bisher 33 Pflichtspielen immerhin 32 und stand dabei 28 Mal in der Anfangsformation. Prompt soll es im Winter ein 25-Millionen-Euro Angebot von Manchester City gegeben haben.
Irgendwann muss der Einbruch in seiner ersten Bundesliga-Saison doch kommen, erwarteten Skeptiker.
Am zweiten Rückrunden-Spieltag, beim 2:0 gegen Aufsteiger Ingolstadt, nahm Coach Thomas Tuchel seinen hochbegabten Sechser bereits in der 55. Minute runter. Der Trainer wollte den Youngster schonen. Auch in Berlin ließ Weigl trotz immerhin 125 Ballaktionen die gewohnten Impulse vermissen. Zudem gewann er nur 29 Prozent seiner Zweikämpfe. Fällt er jetzt in das Rookie-Loch?
picture

Julian Weigl hat beim BVB voll eingeschlagen

Fotocredit: Imago

2. Keine Bedienungsanleitung für kompakte Hertha-Defensive

Vor der Pause verteidigte das Team von Pal Dardai hoch, körperbetont und diszipliniert. Nach dem Wechsel standen die Gastgeber tief, wehrten sich aber weiter aggressiv und diszipliniert.
Die BVB-Schaltzentrale um Ilkay Gündogan, Henrich Mkhitaryan, Marco Reus, Gonzalo Castro und Weigl fand keine Lösungen gegen das clevere Raumverhalten der Berliner. Den entscheidenden Pässen in die Spitze fehlten die Präzision. So blieb der Ballbesitzvorteil (66:34) ohne Wert – und der BVB erstmals in dieser Bundesliga-Saison torlos. Bisher waren die Dortmunder das einzige Team, das in jeder Begegnung mindestens einmal traf. Passend dazu: Die Borussia gab nur neun Torschüsse ab, so wenige wie in keiner anderen Partie in dieser Spielzeit.
Einziger Trost: Nicht jedes Team ist in der Lage, so konsequent, konzentriert, kompakt und vor allem fehlerlos über 90 Minuten zu verteidigen wie Hertha. Deshalb ist kein nachhaltiger Kreativstau beim BVB zu erwarten. Außerdem wahrten die Dortmunder ihr Zehn-Punkte-Polster auf die Hertha und sind mit 45 Punkten weiter der beste Tabellenzweite der Liga-Geschichte.

3. Der BVB ist zu sehr von Pierre-Emerick Aubameyang abhängig.

Gegen Ingolstadt war Afrikas Fußballer des Jahres mit seinen Saisontoren 19 und 20 noch der Matchwinner. Gegen die Hertha war der pfeilschnelle Angreifer eher Mister Unsichtbar.
Zu seiner Verteidigung muss angeführt werden: Aubameyang bekam kein vernünftiges Zuspiel, kam nur auf elf Ballbesitzphasen und keinen einzigen Torschuss. Nach 71 Minuten hatte Tuchel ein Einsehen, erlöste den BVB-Toptorjäger und brachte dafür Adrian Ramos.
Geändert hat sich dadurch gar nichts, was die Frage aufwirft. Hätte sich der BVB in der Winterpause um einen kleingewachsenen, wendigen Stürmer bemühen müssen – genau für solche Spielen gegen sich einigelnde Gegner? Als Alternative für Auba? Fakt ist: Ramos hat dem Vernehmen nach den aussichtslos scheinenden Konkurrenzkampf gegen den Gabuner angenommen und hängt sich inzwischen auch im Training rein.
Fakt ist aber auch. Der 30-Jährige hat auch seine erneute Bewährungschance nicht genutzt. Nicht auszudenken, was passiert, wenn sich Aubameyang verletzt.
picture

Afrikas Fußballer des Jahres: Pierre-Emerick Aubameyang

Fotocredit: AFP

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung