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FC Bayern: Darum könnte der Wechsel von BVB-Abwehrchef Mats Hummels doch noch platzen

Sven Busch

Update 02/05/2016 um 13:59 GMT+2 Uhr

Gellende Pfiffe, übelste Beschimpfungen, eine deutliche Plakat-Botschaft: BVB-Kapitän Mats Hummels musste nach seinem Wechselwunsch zum FC Bayern viel aushalten. Für viele Fans ist der Fall klar: Der Kapitän soll kein Spiel mehr machen dürfen - auch nicht das Pokalfinale gegen Bayern. Dabei könnte alles noch platzen. Sogar für Hummels selbst liegt die Wechselwahrscheinlichkeit nur bei 51 Prozent.

Noch in dieser Woche soll eien endgültige Entscheidung im Wechseltheater um BVB-Star Mats Hummels zum FC Bayern fallen

Fotocredit: AFP

Die Ad-hoc-Mitteilung des BVB an die Börse und seine Aktionäre war Pflicht, weil marktrelevant. Mats Hummels habe dem Verein erklärt, er wolle zum FC Bayern wechseln, meldete das börsennotierte Unternehmen Borussia Dortmund. Alles sah nach einer klaren Sache aus. Der Kapitän geht im Sommer, ein Jahr vor Vertragsende. Die beiden Erzfeinde müssen sich nur noch auf eine Ablösesumme einigen. Basta.
Von wegen.
Das Wochenende war äußerst turbulent, und auf einmal spekulieren die Dortmunder wieder auf einen Verbleib des Weltmeisters. Sogar Hummels selbst wirkt hin- und her gerissen:
Die Wahrscheinlichkeit dieses Transfers liegt bei vielleicht 51 Prozent.
Was ist passiert? Die ohnehin komplexe Gemengelage ist noch komplizierter geworden.

Atmosphärische Störungen

Da war die Äußerung von Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß, Hummels habe selbst angeklopft beim deutschen Rekordmeister. Das passte dem Profi gar nicht. "Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe. Ich habe das nicht nötig, mich irgendwo anzubieten“, konterte der 27-Jährige entspannt.
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge revidierte die Hoeneß-Aussage umgehend und bewertete sie als Ausrutscher ("Uli Hoeneß hat da vielleicht was missverstanden“), aber diese Irritationen dienen durchaus auch als Vorgeschmack darauf, was beim Branchenprimus auf Hummels zukommen könnte. Zudem herrscht in der Führungsetage der Bayern nach Eurosport-Informationen keine uneingeschränkte Einigkeit, was die spektakuläre Rückholaktion des Nationalspielers betrifft.
Atmosphärische Störungen mit Ansage?
Emotionalen Stress hatte Hummels am vergangenen Wochenende auch in Dortmund jede Menge. Die Ultra-Gruppe "The Unity" machte unmissverständlich klar, was sie von seinen Absichten hält: "Der Kapitän geht als erster von Bord. Am besten sofort", stand auf einen Riesenplakat. Kalte Wut prallte Hummels von Teilen der Fans entgegen, gellende Pfiffe bei jeder Ballberührung und nach dem Schlusspfiff gehässige Beschimpfungen weit unter der Gürtellinie.
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Die Botschaft der BVB-Fans war klar

Fotocredit: Imago

"Ich glaube, ich bin der erste Spieler, der von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde, obwohl er noch nicht gewechselt ist", kommentierte Hummels die Schmähegesänge von der Südtribüne süffisant

Alle für Mats

Dem BVB-Abwehrchef fielen aber auch die Gegenreaktionen zu den Verunglimpfungen positiv auf. "Das fand ich schön. Ich bin schließlich seit über acht Jahren hier", sagte Hummels, "es ist alles emotional, auch für mich."
In der Kabine wurde es offenbar noch emotionaler. Laut der "SZ" habe sich das Team mit Hummels solidarisiert. "Alle für Mats" soll der gemeinsame Schlachtruf gelautet haben. Einige Profis halten es scheinbar sogar für denkbar, dass sich Hummels noch umentscheidet.
Stichwort: 51 Prozent.
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Hummels-Wechsel: Klare Ansage von Hans-Joachim Watzke

Fotocredit: SID

"Die Wahrscheinlichkeit, dass Mats in der kommenden Saison weiter bei uns spielt, ist größer, als manche meinen", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke noch eindeutig vieldeutig.
In ihrer Forderung nach einem "werthaltigen Angebot", wie es in der Börsen-Mitteilung hieß, wollen die Dortmunder ohnehin unnachgiebig bleiben.
O-Ton Watzke in der "SZ":
Wir haben eine Ablösesumme genannt, die nicht verhandelbar ist. Sie ist entweder zu hundert Prozent zu zahlen, oder der Wechsel findet nicht statt.
Bei der brisanten Pokerei muss Watzke dies aus Dortmunder Sicht auch sagen. Jetzt hängt alles an der Münchner Zahlungsbereitschaft. Noch in dieser Woche soll eine Entscheidung fallen.
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