Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Gladbachs ehemaliges Mega-Talent Sinan Kurt beim FC Bayern im Abseits

Ljubo Herceg

Publiziert 05/12/2015 um 10:28 GMT+1 Uhr

2014 wechselte Sinan Kurt nach einem veritablen Transfer-Hickhack von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern. Sportvorstand Matthias Sammer und "Fohlen"-Manager Max Eberl zofften sich sogar öffentlich um den damals 18-Jährigen. Nach seinem Millionen-Wechsel ist die vielversprechende Karriere des Riesentalents nun ins Stocken geraten. Mittlerweile trainiert Kurt nicht einmal mehr bei den Profis.

Sinan Kurt (li.) und Pep Guardiola (re.)

Fotocredit: Imago

In der "Bild"-Zeitung bestätigte Kurts Berater nun einen Fehler, der den Angreifer beim deutschen Rekordmeister in Ungnade fallen ließ - die Partie zwischen seinem Ex-Klub Galdbach und seinem derzeitigen Arbeitgeber FC Bayern (15:30 Uhr im Liveticker) wird er daher mit sehr gemischten Gefülen verfolgen.

Umstrittener Hubschrauer-Flug

Bei den Bayern musste der 19-Jährige seinen Spind in der Kabine der ersten Mannschaft räumen, trainiert inzwischen nur noch bei den Amateuren und ist selbst dort außen vor. Der Grund dafür soll ein Ausflug mit einem Helikopter gewesen sein.
"Nach dem China-Trainingslager hatte die Mannschaft drei Tage frei, Sinan flog mit drei Freunden nach Cannes", sagte sein Berater Michael Decker in der "Bild": "Dort gab's das Angebot für den Hubschrauber-Flug. Die Kosten von 1.900 Euro haben sich die Jungs geteilt."
Für die Bayern-Bosse war diese Aktion eines Nachwuchsspielers, der erst einen Bundesliga-Einsatz (44 Minuten gegen Hertha BSC im April 2015) vorzuweisen hat, zu viel des Guten.
Der extravagante Ausflug von Cannes nach St. Tropez mit Freunden rückte Kurts großes Ziel, sich unter Pep Guardiola zu behaupten, in weite Ferne -noch ehe die Bundesliga-Saison 2015/2016 begonnen hatte.

"Mini-Reus" sorgt für Schlagzeilen

Nicht das erste Mal, dass der "Mini-Reus" für negative Schlagzeilen gesorgt hat. Zu Gladbacher Zeiten weigerte sich Kurt mit den Profis ins Trainingslager zu fahren, trainierte lieber bei der zweiten Mannschaft und forcierte so seinen Wechsel zu den Bayern. "Eine Frechheit, wie er mit uns umgeht", schimpfte Gladbach-Manager Eberl im Sommer 2014.
Sportlich erinnert Kurt mit Spieltempo, Technik, Übersicht und Torgefährlichkeit stark an Marco Reus von Borussia Dortmund. Nicht von ungefähr feilschten Sammer und Eberl derart intensiv um eines der größten Versprechen des deutschen Fußballs.

Hitzige Debatte zwischen Eberl und Sammer

Der Streit zwischen den Klubs dauerte monatelang, weil Bayern mit Kurt verhandelte, ohne die Borussia informiert zu haben. "Ich hätte von Matthias Sammer erwartet, dass er mich auf Sinan Kurt anspricht, wenn wir schon drei Mal miteinander telefonieren", sagte Eberl damals in der "Sport-Bild".
Sammers Konter im "Kölner Express" ließ wiederum nicht lange auf sich warten: "Glauben Sie, dass Herr Eberl bei uns angefragt hat, um Alessandro Schöpf kontaktieren zu dürfen?" An dem 20-jährigen Bayern-Talent baggerten die Gladbacher, ehe Sammer den Österreicher an den 1. FC Nürnberg verkaufte.

Kurt ist der große Verlierer

Am Ende gewannen zwar die Bayern den Transfer-Poker um Kurt für kolportierte 1,1 Millionen Euro, doch am Ende steht der Stürmer selbst als Verlierer da. Während er für die U17 der "Fohlen" in 52 Spielen 31 Tore und 21 Vorlagen und im Jahr darauf in der A-Jugend der Borussia in 24 Spielen noch 16 Tore verbuchte, spielt Kurt jetzt nicht mal mehr bei den Bayern-Amateuren.
"Es gibt Gründe für meine Entscheidung", sagte Bayern-Trainer Heiko Vogel nach der Partie gegen die SpVgg Unterhaching bei "BFV.tv". "Aber die bleiben im Verborgenen."
Kurt und Gianluca Gaudino standen beide nicht im Kader der Amateure. Und so wird nach 15 Spielen in der Regionalliga (ein Tor und drei Vorlagen) vorerst kein weiteres mehr für Kurt dazukommen.
Berater Decker versucht derweil, die Wogen zu glätten: "Sinan hat in der Vergangenheit sicherlich auch Fehler gemacht. Aber er ist erst 19 Jahre alt und wird daraus lernen."
Trotzdem: Die Zukunft des Toptalents Sinan Kurt beim FC Bayern ist mehr als ungewiss...
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung