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Gegen Dortmund: Roger Schmidt sorgt für Spielunterbrechung in Leverkusen

Daniel Rathjen

Update 21/02/2016 um 20:21 GMT+1 Uhr

Riesige Aufregung und ein Novum in der Bundesliga: Das Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund ist am Sonntag für neun Minuten unterbrochen worden, weil Bayer-Trainer Roger Schmidt nach dem Treffer zum 1:0 für den BVB von Pierre-Emerick Aubameyang (64.) trotz Anweisung des Schiedsrichters Felix Zwayer (Berlin) nicht den Innenraum verlassen wollte.

Roger Schmidt

Fotocredit: SID

Zwayer ging daraufhin in die Kabine und beriet sich mit seinen Assistenten. Die Mannschaften folgten ihm und kamen neun Minuten später wieder auf den Platz, das Spiel wurde unter Pfiffen der Zuschauer fortgesetzt. Schmidt setzte sich doch auf die Tribüne.

Umstrittener Freistoß

Anlass des ganzen Ärgers war eine strittige Szene: Aubameyangs Tor war eine Freistoß-Entscheidung in der BVB-Hälfte vorausgegangen. Die Dortmunder führten diesen Freistoß nach einem Foul des Leverkusener Stürmers Stefan Kießling schnell und mehrere Meter weiter vorne aus (laut "Sky" exakt 5,8 Meter) - aus Sicht der Bayer-Spieler und -Verantwortlichen zu weit vorne. Unmittelbar aus dem folgenden Spielzug entwickelte sich der Führungstreffer.
Schmidt selbst wirkte nach der Partie grundsätzlich gefasst. "Ich bin ja kein Gestik-Deuter. Ich hätte gern gewusst, warum er mich auf die Tribüne schicken will. Das habe ich versucht, mit ihm zu besprechen. Aber dazu kam es nicht", erklärte er bei "Sky".
Der Trainer zeigte sich sogar leicht versöhnlich: "Vielleicht war das ein bisschen stur von mir. Aber wenn der Schiedsrichter den Trainer auf die Tribüne schickt, ist das nicht unbedingt von Vorteil. Vielleicht war das von mir falsch, das tut mir leid. Ich habe eine Vorbildfunktion, der bin ich nicht gerecht geworden. Aber in der Hektik und Emotionalität schießt man schon mal übers Ziel hinaus."
Ein Nachspiel ist Schmidt dennoch gewiss. "Es kann nicht sein, dass der Trainer eine Entscheidung ignoriert und eine persönliche Erklärung des Unparteiischen durch sein Verhalten erzwingen will", sagte Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel.

Völler redet sich in Rage

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler wertete die Aktion des Schiedsrichters dagegen als "unnötig" und ging hart mit Zwayer ins Gericht.
"Das Spiel zu unterbrechen und eine solche Hektik hineinzubringen, ist völlig unnötig. So zu tun, als sei etwas ganz Schlimmes passiert, ist völlig übertrieben. Der Schiedsrichter meinte, es ein wenig spannender machen zu müssen. Man kann den Trainer auf die Tribüne schicken. Aber der Schiedsrichter hätte es ihm auch einfach vernünftig erklären können, warum er das macht. Das hat er nicht gemacht", sagte Völler.
Angesichts eines Handelfmeters, der Bayer kurz darauf verweigert wurde, legte der Bayer-Sportdirektor weiter gegen Zwayer nach: "Er hat sich revanchieren wollen, deshalb hat er den Elfmeter nicht gepfiffen."
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