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Arjen Robben sieht beim FC Bayern München vor Bundesliga-Rückrunde eine Gefahr

Johannes Mittermeier

Update 27/01/2017 um 08:34 GMT+1 Uhr

Arjen Robben hat richtig Lust - auf Fußball, die Bundesliga-Rückrunde und seinen FC Bayern München. Trotz verrückter Summen aus China verlängerte er beim Rekordmeister bis 2018, auch danach muss nicht Schluss sein. Der bald 33-Jährige sieht sich nicht als Altmeister, verrät jedoch einige Anpassungen, um Verletzungen vorzubeugen. Und trotz allen Eifers: Eine Gefahr erkennt Robben beim FC Bayern.

Arjen Robben hat einen Einjahresvertrag unterschrieben

Fotocredit: SID

Arjen Robben ist da ganz ehrlich, er schmunzelt und sagt auf die Frage, ob er den "finanziellen Wahnsinn" in China vielleicht doch irgendwann mitmacht: "Das weiß man nie. Ich habe gelernt, dass man nichts ausschließen darf."Sicher ist nur, dass nichts sicher ist, auch kein Umzug nach Fernost. Sowas steht frühestens 2018 an.
Bis dahin hat sich Robben beim FC Bayern München verpflichtet, ein weiteres Mal, ohne Mindesthaltbarkeitsdatum. "Kann ja sein, dass wir in einem Jahr über dasselbe reden und vielleicht nochmal verlängern", sagt Robben und schmunzelt wieder, nachdem er erklären musste, dass ein neuer Einjahresvertrag "normal" wäre in seinem Alter. Am 23. Januar wird er 33, fast biblisch für einen Fußballer.

Robben sagt nicht: "Oh, ich bin schon alt"

Säbener Straße, das Trainingsgelände des FC Bayern kurz vor dem 2017er Auftakt beim SC Freiburg. Robben kennt diese Räumlichkeiten, seit er 2009 von Real Madrid nach München kam. Weißes Shirt, braune Hose, aufgeräumter Eindruck, der Niederländer präsentiert sich lässig und tatendurstig. Die Entscheidung pro Bayern sei "nicht so schwer" gewesen, sagt Robben noch einmal.
Ich habe hier alles, was ich will. Deswegen gibt es überhaupt keinen Grund, etwas anderes zu machen.
Jetzt aber, weg vom Vertrag, hin zum Sport. Am vergangenen Wochenende verpasste der Flügelspieler den Telekom Cup in Düsseldorf (der FC Bayern gewann) wegen Fieber, unter der Woche habe er vernünftig trainiert, "alles gut", sagt Robben vor Freiburg. Was auch für die Gesamtunternehmung gelten soll. Die Voraussetzungen stimmen, "jetzt müssen wir es umsetzen", betont er, ohne nervös auf seinem Stuhl umherzuwetzen, obwohl es ihn ja auf den Platz zieht, wie immer. Dieser Mann ist so etwas wie ein Starkstromspieler, stets mit maximaler Energie am Werk.
Wird Bayern jetzt besser, nach einer Hinrunde, die grundsolide, aber spielerischer Durchschnitt war? Robben glaubt dran:
Schon am Ende der Hinrunde hat man eine leichte Verbesserung gesehen. Wenn wir das durchziehen können, sieht es gut aus. Wir sind bereit!
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Arjen Robben und Philipp Lahm vom FC Bayern

Fotocredit: SID

Riskant findet Robben allein die Münchner Kadergröße. 18 Feldspieler plus zwei Talente (Fabian Benko, Niklas Dorsch) sind's nach den Abgängen von Holger Badstuber (FC Schalke 04) und Julian Green (VfB Stuttgart), nicht allzu üppig - vielleicht sogar gefährlich klein? "Kann sein, ja", sagt Robben.
Wenn Verletzungen kommen, wird es eng. Aber es geht um Qualität, nicht um Quantität - und die Qualität ist da. Wir müssen ganz professionell leben und dafür sorgen, dass wir alle fit bleiben.
Als einer von mehreren Ü30-Stars bei Bayern gilt das insbesondere für Robben, der sich, bei aller Liebe, allerdings nicht als Veteran wahrnimmt: "Ich habe Spaß, fühle mich jung und sage nicht: 'Oh, ich bin schon alt.' Wenn das anfängt im Kopf, ist es wahrscheinlich auch so. Aber im Moment spielt das keine Rolle." Er schaue nichts aufs Alter, "du musst dir nur bewusst sein, dass du nicht mehr der Jüngste bist und es mit Training und Pflege steuern".

Arjen-Robben-Tipp: Genießen!

Interessant, was Robben im Detail darüber erzählt:
Ich habe ein bisschen umgestellt. Nach der letzten Verletzung habe ich mir gesagt: Ich will alles von A bis Z analysieren, wo ich noch etwas ändern kann - medizinisch, Training, Pflege, essen, schlafen, eigentlich alles. Wir haben eine große Blutanalyse gemacht, hier und da kleine Dinge geändert, kleine Akzente. Du kannst noch so viel wollen und ändern und 100 Prozent mit deinem Körper beschäftigt sein - das Allerwichtigste ist, im Kopf frei zu sein und den Rhythmus zu bekommen. Spielen, spielen, spielen, stärker, fitter.
Dass ihm nicht mehr viele Chancen auf Pokale bleiben, blendet er aus, "sonst machst du dir nur unnötig Druck". Sein Alternativvorschlag: "Genießen! Ich weiß, dass ich das Meiste hinter mir habe. Und hoffentlich noch ein paar gute Jahre vor mir."
Apropos Vergangenheit. Wembley 2013, der Champions-League-Sieg mit dem FC Bayern über Borussia Dortmund samt Siegtor in vorletzter Minute - das war, wenn er sich etwas aussuchen müsste, logischerweise der schönste Moment seiner Bayern-Jahre. Wiederholung erwünscht.
"Ja klar", retourniert Arjen Robben mit unsichtbarem Ausrufezeichen, "das wäre natürlich etwas Schönes. Wir werden angreifen."
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