Borussia Dortmund mit Schützenfest gegen Paderborn und Sorgen um Bender

Borussia Dortmund ist grundsätzlich für den Ligastart am Samstag in Bremen (ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) gerüstet, hat darüber hinaus aber dennoch an einigen Stellschrauben Korrekturen anzubringen. Dieses gilt vor allem für die Defensive, die selbst beim Drittligisten aus Paderborn einige Schwächen offenbarte.

Thomas Tuchel schickte seine vermeintliche Wunschelf für Bremen auf dem Platz und ließ sich diese auch 65 Minuten lang einspielen. Speziell das defensive Mittelfeld mit Julian Weigl und Gonzalo Castro überzeugte auf ganzer Linie und dürfte die eigenen Positionen gestärkt haben.

Das gilt allerdings ganz und gar nicht für die Innenverteidigung, in der weder Matthias Ginter noch Marc Bartra als auch Sven Bender zu überzeugen wussten und sich einige Patzer erlaubten. Letzterer war dann auch die tragische Figur der Partie, denn nach einem bösen Tritt von Paderborns Sven Michel humpelte Bender mit Schmerzen am Knöchel vom Platz und wurde direkt für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Borussia wird also umso mehr hoffen, dass Sokratis zum Wochenende wieder einsatzbereit sein wird. Der Grieche wurde beim Drittligisten nicht eingesetzt.

Auch Lukas Piszczek reihte sich in die Riege der Defensivspieler mit individuellen Patzern ein, als er nach 28 Minuten Thomas Bertels den Ausgleich auf dem Silbertablett präsentierte.

Hoffnung machen dürfte Trainer Thomas Tuchel hingegen die Offensive, die wie zu besten Zeiten wirbelte und sich eine Unzahl von besten Torchancen erspielte. Gonzalo Castro (22.) und Marco Reus (38.) schlossen tolle Angriffe über Mario Götze beziehungsweise Marcel Schmelzer zur BVB-Halbzeitführung ab.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Überlegenheit immer deutlicher. Götze (63.), Raphael Guerreiro (81.) und der doppelte André Schürrle vom Elfmeterpunkt nach jeweiligen Fouls an Mikel Merino (68./85.) schraubten das Ergebnis auf 6:1 in die Höhe.

André Schürrle (Borussia Dortmund): "Das war ein guter Test, denn Paderborn hat sehr hart gespielt und das erwartet uns auch in der Liga. Natürlich war das überschattet von der Verletzung von “Manni“. Über die Aussagekraft ist es schwer etwas zu sagen, aber wir haben als Team ein gutes Gefühl. Ich fühle mich als Mittelstürmer sehr wohl. Ich mag die Position, denn sie kommt meinem Spiel entgegen."

Sven Bender bekam von Paderborn Sven Michel einen bösen Tritt an das rechte Sprunggelenk ab und wird vermutlich für den Ligastart in Bremen ausfallen. Bender war daraufhin vom Platz gehumpelt und musste später ins Krankenhaus.

"Das sieht überhaupt nicht gut", sagte Trainer Thomas Tuchel. "Das Sprunggelenk ist sofort dick geworden. Ich rechne im Moment überhaupt gar nicht mit ihm. Es sieht nach Kapsel, Außenband oder Bändern aus, mindestens."

"Wir hoffen sehr, dass es nichts allzu Schlimmes ist", sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer: "Er wird uns wahrscheinlich ein paar Wochen fehlen."

Tuchel hat auch wenig Hoffnung auf einen Einsatz des Abwehrchefs Sokratis (Sprunggelenksprobleme) und des Offensivspielers Ousmane Dembélé (Sehnenreizung im Hüftbeuger).

Egal ob mit Sven Bender und Matthias Ginter oder später mit dem eingewechselten Marc Bartra in der Innenverteidigung präsentierte sich der BVB in Paderborn defensiv extrem anfällig. Viele Fehlpässe, Unkonzentriertheiten und falsches Stellungsspiel ließen den Drittligisten immer wieder zu großen Chancen kommen. Da muss Thomas Tuchel noch dringend Arbeit investieren, denn alleine die Rückkehr von Sokratis dürfte diese Schwächen nicht komplett beheben.

Vier Paderborner Gelbe Karten sprechen in einem Freundschaftsspiel schon eine deutliche Sprache. Der SC Paderborn ging sehr engagiert und teilweise überhart den Testkick an, was den BVB-Verantwortlichen natürlich gar nicht gefiel und sie bei jedem Zweikampf zusammen zucken ließ.