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Bundesliga - Duell um Platz 3: BVB schlägt Hoffenheim mit Schiedsrichterhilfe

Tim Neuenfeldt

Update 06/05/2017 um 18:04 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat im Kampf um den dritten Platz einen wichtigen Heimsieg eingefahren. Die Mannschaft von Thomas Tuchel schlug die TSG Hoffenheim mit 2:1 (1:0). Marco Reus (4.) brachte den BVB aus klarer Abseitsposition in Führung, Pierre-Emerick Aubameyang (82.) sorgte für die Vorentscheidung, ehe Andrej Kramaric (86./Elfm.) für die Gäste verkürzte. Borussia schiebt sich damit auf Rang drei.

Borussia Dortmund jubelt mit Marco Reus

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

In den ersten 45 Minuten gab es jede Menge Zweikämpfe, viele Diskussionen, etliche Fehlentscheidungen, aber nur ganz wenig Fußball zu bestaunen. Bereits nach vier Minuten durfte der BVB durch Marco Reus erstmals jubeln. Der Treffer war allerdings irregulär, da der Torschütze bei der Weiterleitung von Gonzalo Castro deutlich im Abseits stand.
Nach einer guten Viertelstunde lag Dr. Felix Brych, der die hektische Partie nie wirklich in den Griff bekam, erneut daneben. Ein Handspiel von Reus blieb ungeahndet, bei der darauf folgenden Flanke sprang Pavel Kaderabek die Kugel unabsichtlich an den Arm und hier pfiff der bayrische Referee und zeigte auf den Punkt, lag damit in einer Szene aber gleich doppelt falsch.
Pierre-Emerick Aubameyang waren so viele Geschenke dann wohl auch eines zuviel und so setzte er den Elfmeter beinahe kläglich neben den linken Pfosten. Hoffenheim selbst bekam offensiv nichts auf die Beine und so ging es mit der knappen Führung für den BVB zum Pausentee.
Den einzigen Tausch zur Pause gab es bei Julian Nagelsmann, der sein blaues Hemd in der Kabine ließ und mit einem weißen Oberteil auf die Hoffenheimer Bank zurückkehrte. Doch auch auf dem Feld änderte sich einiges, denn die TSG übernahm im zweiten Abschnitt die Spielkontrolle. Der BVB zog sich zurück und lauerte auf Konter.
Reus hatte nach einer guten Stunde mit einem tollen Drehschuss die Chance auf das 2:0, doch Oliver Baumann parierte dank eines herausragenden Reflexes. In der Folge gelang es der Nagelsmann-Elf einfach nicht, klare Torchancen zu kreieren und so schien das Spiel endgültig entschieden, als Aubameyang nach einem Pfostentreffer von Raphael Guerreiro zum 2:0 abstaubte (82.).
Doch praktisch im Gegenzug wurde es noch einmal spannend, als Brych nach einem kurzen Halten von Matthias Ginter gegen Sandro Wagner erneut auf den Punkt zeigte. Die Szene war zwar lange nicht so deutlich, wie das Vergehen an Wagner im ersten Durchgang, doch auch dieser Elfmeter war vertretbar. Andrej Kramaric schob lässig zum 2:1 ein (86.) und es verbleiben den BVB-Fans noch einige Minuten des Zitterns, welches letztlich aber nicht allzu groß ausfiel, da Hoffenheim keine weitere Torgelegenheit mehr erspielen konnte.
Durch den Sieg hat der BVB nun Hoffenheim tabellarisch wieder überholt und hat für die letzten beiden Spieltage in Sachen direkte Champions-League-Qualifikation nun wieder die Pole Position inne.

Die Stimmen zum Spiel:

Alexander Rosen (Sportdirektor 1899 Hoffenheim): "Was in den ersten 45 Minuten nur noch gefehlt hat, das war, dass bei uns ein Loch ins Netz geschnitten wurde und der Treffer dann auch zählt. Ansonsten sage ich besser zum Schiedsrichter heute nichts mehr. Wir können es in den letzten beiden Spielen dennoch schaffen."
Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): "Das war heute ein ganz wichtiger Sieg. Wir sind natürlich glücklich, den Dreier eingefahren zu haben."
Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir hatten heute einige Aktionen, in denen wir unclever im Abseits standen. Ansonsten waren wir heute die bessere Mannschaft, doch der Schiedsrichter hatte heute nicht seinen besten Tag. Der 4. Offizielle hat mir klar gesagt, dass Castro den Ball berührt hat. Warum er das nicht an den Schiedsrichter weitergibt, das weiß ich wirklich nicht. Der 4. Offizielle sollte dafür da sein, den Schiedsrichter zu unterstützen und nicht dafür, die Trainer einzufangen."

Tweet zum Spiel:

Dr. Felix Brych und seine Assistenten hatten definitiv nicht ihren besten Tag. Beim 1:0 durch Reus übersahen sie eine Abseitsposition, der Dortmunder Elfmeter, den Aubameyang verschoss war keiner und Hoffenheim hätte zudem einen Strafstoß nach einem vorgezogenen Trikottausch im Strafraum an Wagner bekommen müssen. Alles Szenen, die in der nächsten Saison nach Begutachtung der Bilder durch den Videobeweis sicherlich korrigiert worden wären.

Das fiel auf: Tuchel extrem unter Strom

Die Äußerungen von BVB-Boss Watzke haben vor dem Spiel sicherlich nicht zur Beruhigung Tuchels beigetragen. Ob sie alleine Auslöser für die Rückkehr des HB-Männchens an der Seitenlinie waren, dürfte als Erklärung sicherlich dennoch nicht genügen.
Trotz einiger eklatanter Fehlentscheidungen pro BVB gestikulierte der Dortmunder Trainer ununterbrochen an der Seitenlinie (und teilweise auf dem Feld) in Richtung Schiedsrichter und legte sich fast im Minutentakt mit dem 4. Offiziellen an, um gegen eine seiner Meinung nach fehlerhafte Kartenverteilung zu protestieren.

Die Statistik: 4

Gegen den BVB sollte man in dieser Saison nicht in Rückstand geraten, denn auch nach dem 1:0 gegen Hoffenheim brachte Dortmund den Dreier über die Runden und gab so nach wie vor erst vier Punkte nach eigener Führung ab, was einen Ligabestwert bedeutet.
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