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BVB: Balsam für André Schürrle, Ohrfeige für Mario Götze - Zwei Kumpels, zwei Welten

Carsten Arndt

Update 22/01/2017 um 09:21 GMT+1 Uhr

Nationalspieler André Schürrle ist beim 2:1-Sieg des BVB gegen Werder Bremen einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz und bricht als Ersatz von Pierre-Emerick Aubameyang seinen Torfluch im schwarz-gelben Trikot. Der Weltmeister kommt nicht nur optisch verändert aus der Winterpause. Ganz anders sieht die Welt dagegen für Kumpel und WM-Held Mario Götze aus.

André Schürrle und Marco Reus von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Mit weit ausgebreiteten Armen lief André Schürrle über den Rasen des Westerstadions. 'Seht her, ich kann es doch‘, so die Botschaft.
Sekunden zuvor hatte er Werder-Keeper Jaroslav Drobny umkurvt und den Ball zur Führung des BVB über die Linie bugsiert. Endlich war es da, das erste Bundesliga-Tor für den Nationalspieler im Dortmunder Trikot.
"Es war ein langer Anlauf, aber es fühlt sich gut an. Die Position liegt mir, ich fühle mich da extrem wohl und das letztendlich das Tor passiert ist, ist sehr gut für mich", sagte Schürrle nach dem Spiel bei "BVB total":
Das gibt mir ein gutes Gefühl, weil ich auch wieder bei meiner Fitness und mentalen Stärke bin.

Schürrle hat sich verändert

Eigenschaften, die ihm im letzten Jahr zu oft abgegangen waren. Verletzungen und der dauerhafte Aufenthalt im Hotel kratzten an Form und Psyche. Nur selten war er fußballerisch auf der Höhe.
In Bremen kam er nun wie verwandelt daher. Nicht nur optisch - Schürrle trägt jetzt Vollbart - sondern auch was Körpersprache, Spritzigkeit und Spielfreude angehen.
Sieben Torschüsse gab der Ersatz für den beim Afrika-Cup weilenden Pierre-Emerick Aubameyang ab, so viel wie kein anderer BVB-Spieler. Über elf Kilometer packt er auf seinen Tacho, warf sich mit Vehemenz in jeden seiner zahlreichen Zweikämpfe und überzeugte mit klugen Laufwegen.
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Schürrle trifft zur BVB-Führung gegen Bremen

Fotocredit: Imago

Tuchel vermisst Mentalität bei Götze

All das hätte vermutlich auch gerne Mario Götze getan. Thomas Tuchel ließ ihn nicht. Während seine Kumpels Schürrle und Marco Reus hervorragend harmonierten, hatte Götze auf der Bank Platz genommen.
"Die linke Seite von Werder ist sehr schnell und offensivstark. Serge Gnabry spielt dort und auch Claudio Pizarro taucht dort immer wieder auf. Das ist eine Seite, die sie gerne überladen“, erklärte Tuchel vor der Partie bei "Sky":
Deshalb haben wir uns für Tempo mit Christian (Pulisic, d. Red.) und für eine Verteidigungs-Mentalität entschieden.
All das, besitzt Götze in den Augen seines Trainers offenbar nicht.

Götze 90 Minuten auf der Bank

Nachdem sich Gnabry nach 27 Minuten mit einer Verletzung abmeldete und wenig später Pizarro der taktischen Umstellungen nach dem Platzverweis für Torhüter Drobny zum Opfer fiel, waren die von Tuchel zuvor ausgemachten Gefahrenherde aus der Partie.
Götze durfte den Rasen dennoch nicht betreten. 90 Minuten lang schmorte er auf der Bank, sah mit an, wie Tuchel nacheinander Erik Durm, Ousmane Dembélé und Raphael Guerreiro in die Partie brachte.
Er freue sich über seinen breiten und hochwertigen Kader, der es ihm erlaube, "mit Ousmane und Raphael so hohe Qualität einwechseln zu können", sagte der BVB-Coach. Götze erwähnte er nicht.

Götze im Testspiel in Erfut

Während Kumpel Schürrle am Sonntag die Füße hochlegen und sich über seinen ersten Bundesliga-Treffer in schwarz-gelb freuen darf, muss Götze mit den anderen BVB-Reservisten im Testkick gegen Rot-Weiß Erfurt ran.
Womöglich steht er dort zumindest von Beginn an auf dem Platz.
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