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Die TSG Hoffenheim schlägt Borussia Mönchengladbach und nimmt Kurs auf die Champions League

Tobias Forstner

Update 15/04/2017 um 19:34 GMT+2 Uhr

Die TSG Hoffenheim hat im Kampf um die Champions-League-Teilnahme einen wichtigen 5:3 (2:2)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach gefeiert. Adam Szalai brachte die TSG (9., 24.) in Führung. Jannick Vestergaard (31.) und Lars Stindl (35.) glichen für Gladbach aus. Kerem Demirbay (58., 89.) und Mark Uth (75.) sicherten Hoffenheim den Sieg. Gladbachs Dahoud traf zum zwischenzeitlichen Anschluss (78.).

Hoffenheim

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Hoffenheim verteidigte den dritten Rang und ist weiterhin auf Champions-League-Kurs. Die Teilnahme - zumindest an der Qualifikation zur Königsklasse - ist der Nagelsmann-Elf kaum noch zu nehmen. Die Gladbacher Serie riss. Nach drei ungeschlagenen Spielen mussten die Borussen wieder eine Niederlage einstecken. Der Zwei-Punkte-Rückstand auf die Europa-League-Plätze bleibt aber bestehen.
In einer abwechslungsreichen Partie wurde den Zuschauern einiges geboten. Gladbach war in der Anfangsphase gleichwertig, mit zunehmender Spieldauer wurde Hoffenheim aber besser und ging verdient mit zwei Toren in Führung. In der neunten Minute brachte Lars Stindl Benjamin Hübner im linken Halbfeld rüde zu Fall. Kerem Demirbay beförderte den nachfolgenden Freistoß hoch in den Strafraum, wo Sandro Wagner aus zehn Metern wuchtig auf den Kasten köpfte. Yann Sommer wehrte zunächst ab, brachte jedoch Adam Szalai in Szene, der aus kurzer Distanz zum 1:0 traf. Eine Viertelstunde später schnürte der Ungar den Doppelpack: Sebastian Rudy hatte rechts an der Strafraummarkierung enorm viel Platz und passte flach in den Fünfer, wo Szalai per Direktabnahme flach zum 2:0 einnetzte (24.).
Gladbach bestrafte Hoffenheimer Fehler allerdings eiskalt und glich innerhalb von vier Minuten aus. Das 1:2 besorgte Oscar Wendt, der einen Freistoß aus dem Mittelfeld hoch in die rechte Strafraumhälfte beförderte, wo Andreas Christensen nach innen nickte. Tobias Strobl verlängerte den Ball mit der Fußspitze an die Fünferkante, wo Jannik Vestergaard ihn zum 1:2 über die Linie drückte (31.). Kurz darauf spielte Rudy auf Niklas Süle zurück, der zu Oliver Baumann passte. Hoffenheims Torwart ließ sich viel Zeit und verpasste zu klären. Jonas Hofmann berührte den Ball mit der Hand und legte dann quer auf Lars Stindl, der ins leere Tor zum 2:2 einschob (35.). Die Proteste waren groß, doch der Treffer zählte. Die TSG hatte in der ersten Halbzeit doppelt so viele Torschüsse (8) und war etwas zweikampfstärker.
Auch im zweiten Durchgang war es ein attraktives Spiel mit Offensiv-Spektakel: Den Anfang machten die Kraichgauer: Demirbay schlug einen Freistoß von rechts hoch in den Strafraum. Wagner verpasste, doch der Ball sprang kurz vor der Fünf-Meter-Linie auf und flog zum 3:2 ins lange Eck (58.). Anschließend gelang den "Fohlen" kein konstruktiver Spielaufbau mehr. Der eingewechselte Mark Uth packte den Hammer aus und traf aus der Ferne zum 4:2 ins rechte Kreuzeck (75.). Doch auch den erneuten Zwei-Tore-Rückstand konnten die Gladbacher verkürzen: Josip Drmic zog in der Nähe des Elferpunktes ab, sein Schuss wurde aber geblockt und landete bei Mahmoud Dahoud, der aus 15 Metern flach zum 3:4 einschob (78.). Für mehr reichte es allerdings nicht. Hoffenheim blieb am Drücker und stellte mit dem 5:3 den alten Vorsprung wieder her. In der Schlussphase steckte Demirbay klasse auf Andrej Kramaric durch, der gegen Christensen in der rechten Sechzehnerhälfte zu Fall kam, aber blitzschnell wieder aufstand und gefühlvoll nach innen lupfte, wo Demirbay zum 5:3 einköpfte (89.).

Die Stimmen:

Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir haben von der ersten Minute an gesehen, warum ich Gladbach sehr gerne spielen sehen. Es war ein sehr attraktives Spiel und ich war in der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Wir hatten mit Ball gute Lösungen, kriegen etwas unglücklich den Ausgleich. Da war ich schon etwas erschrocken, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es extrem eng wird. Ich wusste, dass das Spiel in der zweiten Hälfte offen werden würde. Es war ein verrücktes Spiel und wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben."
Alexander Rosen (Manager TSG Hoffenheim): "Ich freue mich sehr und möchte der Mannschaft gerne ein Riesenkompliment machen. Wir haben heute ein tolles Fußballspiel gesehen. Die Trainer würden die Defensivleistung vielleicht ein bisschen anprangern. Aber wir hatten tolle Momente, tolle Tore und am Ende war es ein verdienter Sieg."
Kerem Demirbay (TSG Hoffenheim): "Für mich und die Mannschaft ist es ein erfolgreicher Tag nach einem sensationellen Spiel. Für solche Tage bin ich Fußballer geworden. In diesem Spiel war alles drin: Leidenschaft, Emotion, Zweikampf, Härte. Das macht Fußball aus."
Oliver Baumann (TSG Hoffenheim): "Die Freude ist groß. Wir haben es uns selbst schwer gemacht, aber dagegen angekämpft. Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt und verdient gewonnen. Drei Gegentore sind natürlich unglücklich. Aber Hut ab, wie wir immer zurückgekommen sind. Wir haben die Situationen angenommen und in positive Energie umgewandelt."
Adam Szalai (TSG Hoffenheim): "Wir haben 2:0 geführt, mit einem 2:2 in die Halbzeit zu gehen, ist dann natürlich nicht optimal. Für den Kopf war das nicht so einfach, aber wir haben eine sehr gute Moral gezeigt und ich bin sehr glücklich, dass wir gegen diese spielerisch starke Mannschaft gewonnen haben. In der Halbzeit hat der Coach gesagt, dass wir emotional genauso weiterspielen sollen, dann werden wir das Spiel schon für uns entscheiden. Schön, dass es so gelaufen ist."
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben ein überragendes Fußballspiel gesehen mit Hochgeschwindigkeitsfußball von beiden Teams, die mit einem offenen Visier gespielt haben. Beide haben immer den Vorwärtsgang eingelegt. Ich habe meiner Mannschaft ein Riesenkompliment für diesen Auftritt gemacht. Natürlich hätten wir uns gerne mit einem Punkt belohnt. Es war für mich ein toller Nachmittag, ich bin stolz auf mein Team und darauf wie es agiert hat. Wenn wir nach der Halbzeit in Führung gehen, wird es wahrscheinlich ein anderer Spielverlauf. Das war aber nicht so, wir geraten durch ein Tor, dass immer mal fallen kann, in Rückstand. Trotzdem kommen wir zurück. Aber so eine Spielweise ist das, was man in der Bundesliga sehen will."

Der Tweet zum Spiel:

Eine tolle Aktion auf Hoffenheimer Seite: Fans zeigten sich bezüglich des Anschlags vom vergangenen Dienstag, bei dem BVB-Spieler Marc Bartra verletzt wurde, solidarisch und drückten ihre Anteilnahme aus.

Das fiel auf: Die Schiedsrichter-Entscheidungen

Dem ersten Gladbacher Treffer ging ein klares Handspiel von Jonas Hofmann voraus. Wenige Minuten später brachte Vestergaard Kramaric im Strafraum zu Fall. In beiden Situationen entschied Referee Christian Dingert falsch.

Die Statistik: 3

Erstmals seit dem Einstand von Borussen-Coach Dieter Hecking musste seine Mannschaft mehr als zwei Tore schlucken – sogar deutlich mehr.
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