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FC Augsburg schießt desolaten Hamburger SV ab

Tim Neuenfeldt

Update 30/04/2017 um 19:31 GMT+2 Uhr

Der Hamburger SV steckt tief im Abstiegskampf. Am 31. Spieltag unterlagen desolate Hansestädter beim direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib, dem FC Augsburg, mit 0:4 (0:2). Für souveräne Augsburger traf Halil Altintop (28./42.) vor der Pause doppelt. Philipp Max (76.) und Raul Bobadilla (85.) stellten den Endstand her. Der FCA kletterte auf Tabellenplatz 13, der HSV belegt Rang 16.

Augsburg fertigt den HSV ab

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Selten war eine Halbzeit in dieser Bundesliga-Saison wohl so einseitig wie die erste in der WWK-Arena. Augsburg brannte vom Anpfiff weg ein wahres Feuerwerk ab, war dem HSV in allen Belangen maßlos überlegen. Ob die desaströsen Hamburger, die so gut wie keinen Zweikampf gewannen, so schlecht oder der FCA, der spielerisch und kämpferisch die mit Abstand beste Saisonhalbzeit ablieferte, so gut war – darüber kann man geteilter Meinung sein, doch man kommt der Wahrheit am nächsten, wenn man beide Aussagen als zutreffend bezeichnet.
Wie aus Asterix bekannt, erwehrte sich nur ein mannhafter Kontrahent dem drohenden Debakel: Tom Mickel, Regionalligatorwart des HSV, der mit tollen Reflexen gegen Jonathan Schmid (19.), Halil Altintop (24.) und erneut Schmid (26.) ein Schützenfest verhinderte.
Allerdings war Mickel gegen den zweiten Versuch von Altintop dann auch machtlos, als der Türke eine schöne Hereingabe von Schmid zur hochverdienten Führung aus 15 Metern links unten einschoss (28.). Nachdem Michael Gregoritsch um ein Haar ein Eigentor fabriziert hätte, war es erneut Altintop, der nach einer Hereingabe von Philipp Max zum 2:0 einschob (42.). Nur zwei Minuten später verwechselte Gregoritsch dann Gegenwehr mit Übermotivation und trat Dominik Kohr von hinten rüde das Wadenbein weg. Schiedsrichter Manuel Gräfe lag bei seiner Entscheidung daneben und zeigte statt der zwingenden Roten Karte lediglich Gelb.
Wer nach dem Seitenwechsel das große Aufbäumen der Hamburger erwartete, der sah sich getäuscht. Augsburg spielte weiterhin nach vorne und nahm die Hamburger regelrecht auseinander. Der überragende Max (76.) und der eingewechselte Raul Bobadilla (85.) nutzten nur zwei von vielen Torchancen, um das Ergebnis halbwegs dem Spielverlauf anzupassen.
Während bei Augsburg nun trotz des schweren Restprogrammes die Zuversicht im Abstiegskampf wieder da ist, muss sich der HSV in allen Belangen steigern, um auch im kommenden Jahr noch Bundesliga-Fußball erleben zu dürfen.

Die Stimmen:

Jens Todt (Sportdirektor Hamburger SV): "Diese Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten tut uns richtig weh. Wir haben heute, wie auch schon in der letzten Woche, einfach nicht unsere Leistung gebracht. Der Gegner wirkte griffiger und dann wurde es von Minute zu Minute schwieriger. Dem ein oder anderen ist heute das Herz in die Hose gerutscht. Dennoch haben wir es weiterhin in der eigenen Hand."
Stefan Reuter (Sportdirektor FC Augsburg): "Die letzten Trainingstage waren schon sehr fokussiert und wie die Mannschaft das dann umgesetzt hat, das war schon fantastisch. Wir haben das sehr gut verteidigt und dann nach vorne gut umgeschaltet. Ich könnte jeden Spieler nennen, denn jeder hat überragend gespielt. Wichtig ist, dass der Glaube nun richtig da ist. Dieser Sieg gibt jetzt Rückenwind."
Tom Mickel (Hamburger SV): "Ich habe versucht, alles zu geben und uns in der Partie zu halten. Wir sind aber nie richtig ins Spiel gekommen, haben zu viele Zweikämpfe verloren. Wir müssen nicht reden, sondern es geht darum, um 15:30 Uhr seine Leistung zu bringen und das haben wir heute nicht geschafft. Dieses Spiel tut momentan einfach nur weh. Ich hoffe, dass meine Kollegen bald wieder fit sind aber wenn ich gebraucht bin, bin ich natürlich jederzeit da."
Philipp Max (FC Augsburg): "Ich bin sehr froh, dass es heute mit meinem ersten Bundesligatreffer geklappt hat. Wir wussten von der Bedeutung der Partie und haben das dann auch sehr gut umgesetzt. Der Spirit in der Truppe ist überragend."
Mergim Mavraj (Hamburger SV): "Es hat heute alles gefehlt, nicht nur die Leidenschaft. Von der ersten Minute an hat alles gefehlt. Wir haben heute nicht das Gesicht einer Mannschaft gezeigt, die unbedingt drin bleiben will. Es muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Wir haben in den letzten Wochen viel geredet, doch wenn der Wurm einmal drin ist, dann ist er eben drin. Augsburg war uns heute jedenfalls in allen Belangen überlegen."

Tweet zum Spiel:

Der HSV erlitt in Augsburg nach einem spielerischen und kämpferischen Offenbarungseid Schiffbruch.

Das fiel auf: Dino droht auszusterben

Nachdem der Hamburger SV nach einer starken Serie schon fast gerettet schien, sind die Hanseaten nach dem Fall auf den Relegationsplatz und vor allem der desaströsen Leistung von Augsburg abstiegsgefährdeter denn je.

Die Statistik: 18

Auch die Emotionen kamen nicht zu kurz, denn beim FCA feierte Jan-Ingwer Callsen-Bracker nach 18 Monaten Verletzungspause in den Schlussminuten sein Comeback.
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