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FC Bayern dominiert Gladbach: Die Rückkehr der Bayern-Streber

Florian Bogner

Update 23/10/2016 um 11:52 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München überzeugt beim 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach mit alter Strebsamkeit. Trainer Carlo Ancelotti lobt die Intelligenz seiner Spieler, Karl-Heinz Rummenigge ihre Aufmerksamkeit. Die Gladbacher erkennen derweil die Überlegenheit des Gegners devot an. Nur Douglas Costa gibt den Lümmel.

Die Spieler des FC Bayern München bejubeln den Sieg gegen Borussia Mönchengladbach

Fotocredit: Imago

Auf den Social-Media-Kanälen des FC Bayern München drehte Douglas Costas Selfie schon weltweite Ehrenrunden, Max Eberl fand’s aber nicht so dufte. Stichwort: unsportlich.
"Er nimmt den Ball später auch noch zweimal mit der Hacke an… Sagen wir es so: Er hat Glück, dass er mich nicht als Gegenspieler hatte", sagte der Sportvorstand von Borussia Mönchengladbach nach dem 0:2, meinte damit wohl: Er, ehemals Abwehr-Raubein, hätte ihm die Flausen schon ausgetrieben.
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Muenchen, Deutschland, 22.10.2016, Bundesliga 8. Spieltag, FC Bayern Muenchen - Borussia Moenchengladbach, Torjubel Douglas Costa de Souza (FCB) zum 2:0 Selfie ( DeFodi048 Munich Germany 22 10 2016 Bundesliga 8 Matchday FC Bavaria Munich Borussia

Fotocredit: Le Buzz

Ein Lümmel ist eben immer dabei. Aber neben Costas lausbubenhaftem, aber auch höchst harmlosen Selfie-Unsinn, den Carlo Ancelotti übrigens mit einer resoluten Armbewegung beendet hatte, war wenig auszusetzen an der Leistung der Bayern gegen Gladbach.
"Mir wär’s schon lieber, wenn er sich aufs Spiel konzentriert", onkelte Trainer Carlo Ancelotti, fand’s aber irgendwo auch okay und schlug vor:
Er kann ja das nächste Mal zu mir kommen, dann machen wir ein schönes Foto zusammen.

Bayern-Dominanz zurück

Er hatte gut lachen, gegen Gladbach war schließlich die Bayern-Dominanz zurück. 72 Prozent Ballbesitz in Halbzeit eins, 478 Pässe, 2:0 Tore.
"Wir haben gut gespielt, vielleicht sogar die beste erste Halbzeit in dieser Saison", sagte Ancelotti nach den Toren von Arturo Vidal (16.) und eben Costa (31.):
Wir hatten eine gute Spielkontrolle und waren in der Defensive stark.
Kurz: Sie zeigten wieder die alte Strebsamkeit, die sie seit 2012 zum Albtraum der Liga gemacht hatte. Vorne Passmaschine, hinten wenig anfällig. Variabel im Angriff, grimmig beim Pressing, effizient im Gegenpressing, zweikampfstark in der Defensive.

Sehr viel Bayern München

"An einen souveräneren Sieg gegen Gladbach kann ich mich nicht erinnern", sagte Thomas Müller. Eine Woche nach dem Satz von Karl-Heinz Rummenigge ("Das war nicht Bayern München") war da wieder sehr viel Bayern München. Zu viel für Gladbach.
Und der Vorstandsboss meinte zufrieden: "Manchmal muss man die Mannschaft eben etwas kitzeln."
Am Ende hatten die Bayern 17:3 Torschüsse, 22:5 Flanken, 59:41 Prozent Zweikampfquote und 63:37 Prozent Ballbesitz rausgekitzelt, 90 Prozent der 816 Bayern-Pässe kamen an.
"Die Spieler sind intelligent", sagte Ancelotti über seine Streber.
Sie wissen, was sie falsch gemacht haben, und haben es sofort geändert.

Ancelotti fordert, Mannschaft liefert

Allein: es reichte noch nicht zu einer 90-Minuten-Gala, nach der Pause war ein wenig der Druck weg, Gladbach kam nochmal ein bisschen auf.
"In der zweiten Halbzeit haben die Kräfte nachgelassen", sagte Ancelotti, der noch in Frankfurt laut Mats Hummels "sehr ungehalten" gewesen sei und eingefordert hatte "dass wir konzentriert sind und im Training gut arbeiten. Das hat er jetzt von uns bekommen."
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FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach

Fotocredit: Imago

Und so scheint die Bayern-Krise schon wieder vorbei, ehe sie so richtig angefangen hat. Ungeschlagen in der Liga waren Stand Samstagabend mit Bayern nur noch die TSG 1899 Hoffenheim und RB Leipzig, alle anderen Champions-League-Teilnehmer dagegen am schwächeln, Schalke 04 ohnehin.

Borussia Mönchengladbach devot

Und die Bayern: drauf und dran, wieder durchzumarschieren, zur fünften Meisterschaft in Folge. "Wir sind selbst eben unsere schärfsten Kritiker", meinte Manuel Neuer strebsam.
Die Gladbacher dagegen erkannten ihre Unterlegenheit devot an. "Bayern hat uns klar dominiert", sagte Coach Andre Schubert.
Wir waren heute nicht in der Lage, physisch und gedanklich da zu sein.

"Nie richtig reingekommen"

Die Abwesenheit der verletzten Schlüsselspieler Raffael, Thorgan Hazard und Andreas Christensen tat ihr Übriges, die Dreifachbelastung steckt Gladbach noch lange nicht so gut weg wie Bayern.
"Wir waren zwar dabei, aber wir sind nie richtig reingekommen. Dann ist es schon sehr frustrierend", sagte Christoph Kramer.
Wir waren in den falschen Momenten zu aggressiv und in den richtigen zu weit vom Mann weg.
Schubert sah’s ähnlich: "Ich habe schon ein bisschen mitgelitten." Und das hätte selbst Max Eberl auf dem Platz nicht ändern können.
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