FC Ingolstadt schlägt Mainz 05

Der FC Ingolstadt begann bärenstark, zog in der ersten Viertelstunde ein regelrechtes Powerplay auf und ging vollkommen verdient bin Führung. Nach einer Ecke von Markus Suttner setzte sich Romain Brégerie im Zentrum gegen Stefan Bell durch und köpfte aus acht Metern zum 1:0 ein. Mit zunehmender Spielzeit nahmen die Schanzer dann aber immer mehr den Fuß vom Gaspedal und passten sich so dem Niveau der Gäste an, die sowohl offensiv als auch defensiv rein gar nichts zustande brachten und einen spielerischen Offenbarungseid ableisteten.

Zur zweiten Halbzeit änderte sich das Bild maßgeblich. Mainz begann sich in das Spiel zu fighten und hätte direkt nach Wiederbeginn durch Levin Öztunali ausgleichen können, doch Martin Hansen reagierte überragend. Viele Nickligkeiten, Fouls und Karten ließen in der Folge die Uhr im Sinne der Gastgeber herunter laufen. Dann schlug Öztunali einen Freistoß aus dem linken Halbfeld auf den kurzen Pfosten. Pablo de Blasis sprang hoch, berührte die Kugel vielleicht minimal und irritierte Hansen zumindest soweit, dass der Ball zum 1:1 durchrutschte (71.).

Doch bevor die Schanzer anfangen konnten, mit dem eigenen Schicksal zu hadern, rutschte Florent Hadergjonaj eine Flanke über den Spann und senkte sich ganz unglücklich für die Gäste über den verdutzten Jonas Lössl hinweg zum 2:1 ins lange Eck.

Während der FCI nun ein Lebenszeichen im Abstiegskampf von sich gab, ist der FSV Mainz ganz hart in der Realität angekommen, welche heißt, dass die Elf von Martin Schmidt punktgleich mit dem FC Augsburg da steht, welcher momentan den Relegationsrang inne hat.

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, nach dem Seitenwechsel dann aber völlig den Faden verloren. Ich weiß nicht, ob wir da angefangen haben zu denken aber das müssen wir natürlich verbessern. Roger hat gezeigt, dass er sehr wichtig für uns ist."

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "In der ersten Halbzeit sind wir voll in die Falle von Ingolstadt getappt, haben viel zu viele Freistöße hergegeben. In der Pause haben wir ganz klar angesprochen, dass wir den Ball brauchen. Die zweite Halbzeit sah dann auch ganz anders aus, doch es hat halt nicht gereicht. Es ist sicherlich schon so, dass eine Verunsicherung da ist. Auch die Ergebnisse von dem Samstag tragen dann nicht gerade zur Beruhigung bei."

Florent Hadergjonaj (FC Ingolstadt): "Ich bin ein ehrlicher Typ, deswegen sage ich, dass ich eigentlich flanken wollte. Ich hatte jemanden im Zentrum gesehen, doch mit einmal wurde der Ball immer länger und länger. Heute war das Glück endlich einmal auf unserer Seite. Bei uns ist der Glaube an den Klassenerhalt auf jeden Fall noch da, auch wenn uns viele schon angeschrieben haben."

Stefan Bell (FSV Mainz 05): "Beim ersten Gegentor gab es ein kleines Missverständnis. Es geht nicht um Unruhe, sondern darum, dass sich jeder der Lage bewusst ist. Unter der Woche geht es weiter und da müssen wir die Antwort finden. De Aktion mit dem Fan war toll, denn sie hat gezeigt, dass wir es nur zusammen schaffen."

Aufmerksam den taktischen Anweisungen lauschen und gleichzeitig gut gekühlt in die zweite Hälfte starten war offenbar das Motto des Italieners.

Obwohl es für den FC Ingolstadt in dieser Partie um die letzte realistische Chance auf den Klassenerhalt ging, fanden lediglich 14.000 Zuschauer den Weg in den Audi-Sportpark.

In der letzten Saison kassierte Mainz insgesamt nur 42 Gegentore. In der aktuellen Spielzeit ist dieser Wert bereits nach 26 Spieltagen mit nun 43 Gegentreffern übertroffen.