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FSV Mainz gewinnt durch drei Tore nach Standards gegen Freiburg - Mainz-Keeper Lössl patzt

Tobias Forstner

Update 19/11/2016 um 19:00 GMT+1 Uhr

Der 1. FSV Mainz 05 hat am 11. Spieltag der Bundesliga ein hart umkämpftes 4:2 (2:0) gegen den SC Freiburg gefeiert. Dabei resultierten drei Tore der Gastgeber aus Standardsituationen. Niko Bungert traf zur Führung, Yunus Malli legte vom Punkt nach. Vincenzo Grifo verkürzte für den SCF, ehe Stefan Bell einköpfte. Nils Petersens Anschluss nach bösem Patzer von 05-Keeper Jonas Lössl kam zu spät.

Niko Bungert köpft Mainz in Führung

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Der 1. FSV Mainz 05 setzte die Ungeschlagen-Serie gegen Lieblingsgegner SC Freiburg (seit zehn Partien sieglos gegen den FSV) fort und beendete damit auch die Ergebniskrise nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Pflichtspielen. Die 05er kletterten durch den Dreier auf den achten Rang, die Breisgauer belegen den zehnten. Beide Mannschaften können mit ihrer bisherigen Saison und der Punkteausbeute durchaus zufrieden sein.
Freiburg legte toll los, nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Maximilian Philipp (15.) kamen die Hausherren besser ins Spiel. Innerhalb von fünf Minuten schlug der FSV eiskalt mit einem Doppelschlag zu. Yunus Malli beförderte einen Eckball von rechts hoch nach innen, wo Kapitän Niko Bungert an der Fünferkante mutterseelenallein stand und per Aufsetzer zum 1:0 ins Eck köpfte (15.).
Nachdem Caglar Söyüncü den Stürmer Jhon Cordoba im Strafraum zu Fall brachte, zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Malli lief locker an und netzte rechts ein. Der Referee ließ den Elfmeter jedoch wiederholen, da vier Akteure zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Malli behielt die Nerven, wählt die selbe Ecke und erzielte das 2:0. Gegen Ende der Halbzeit wurde Freiburg wieder aktiver, scheiterte jedoch am starken Keeper Jonas Lössl.
Wie im ersten Durchgang kamen die Gäste mit hohem Tempo aus der Kabine und waren spielbestimmend. In der 67. Minute schickte Florian Niederlechner den besten Freiburger, Vincenzo Grifo, der aus spitzem Winkel über Lössl lupfte und das 1:2 erzielte. Das Team von Christian Streich verdiente sich den Anschlusstreffer und stand kurz vor dem Ausgleich. Die Streich-Elf wurde jedoch erneut nach einem ruhenden Ball eiskalt erwischt. Wieder war es Malli, der einen Eckstoß präzise nach innen beförderte, wo Stefan Bell wuchtig aus fünf Metern zum 3:1 einnickte (82.).
Anschließend profitierte der Sportclub von einem Schnitzer von Lössl, der es nicht schaffte, eine harmlose Flanke sicher zu fangen, in Form von Nils Petersen, der aus kurzer Distanz zum 2:3 abstaubte (85.). Freiburg warf nach dem erneuten Anschlusstreffer alles nach vorne, schaffte es aufgrund fehlender Präzision im Abschluss aber nicht mehr, gleichzuziehen. In der fünften Minute der Nachspielzeit verlängerte Jairo Samperio einen langen Ball gegen aufgerückte Freiburger klasse auf Karim Onisiwo, der mit viel Tempo am herauslaufenden Schwolow vorbeizog und zum 4:2 einschob.

Die Stimmen:

Martin Schmidt (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Es war ein hektisches Spiel, wie wir es erwartet hatten. Freiburg hat guten Ballbesitzfußball gezeigt, wir wollten kontern. Die frühe Führung tat uns natürlich sehr gut. Ab da hatte Freiburg viel den Ball und hat uns vor hohe Hürden gestellt. Wir mussten bis zur Pause das Zentrum verdichten und wurden in allen Belangen gefordert. In der Pause haben wir einige Probleme angesprochen. Es brauchte dann zwei Fehler von uns, um den Gegner wieder ins Spiel zu bringen - glücklicherweise sind wir nach den Anschlusstreffern standhaft geblieben. Die Entwicklung der Mannschaft in dieser Hinsicht ist gut. Für uns gilt es nun, am Mittwoch die Reise nach Frankreich anzutreten. Das positive Gefühl von heute wollen wir dorthin mitnehmen."
Rouven Schröder (Sportdirektor 1. FSV Mainz 05): "Das war ein ganz heißes und für die Zuschauer offenes und rasantes Spiel. Ich bin froh, dass wir es so beendet haben. Auch bei zwei Treffern Vorsprung hatte ich nie das Gefühl, dass wir schon gewonnen hatten. Für Karim Onisiwo freut es mich, dass er in der Nachspielzeit den entscheidenden Punch gemacht hat. Unser Torhüter Jonas Lössl hat ein Riesenspiel gemacht. Dann lässt er einen runterfallen, anschließend macht er einen Riesensafe in der Nachspielzeit. 17 Punkte sind jetzt ein sehr guter Zwischenstand.“
Jonas Lössl (1. FSV Mainz 05): "Das war ein fantastischer Teamerfolg. Ich war sehr glücklich, dass ich den letzten Ball gehalten habe. Und ich war auch nach meinem Fehler beim 2:3 sehr glücklich, dass wir dann das Spiel gewonnen haben.“
Fabian Frei (1. FSV Mainz 05): "Ich bin heute dreifach glücklich: Erstens, weil ich auf dem Platz gestanden habe. Zweitens, weil ich 90 Minuten ohne Schmerzen spielen konnte. Und drittens, weil wir das Spiel gewonnen haben. Die Zuschauer haben heute sechs Tore gesehen. Das ist ja in dieser Saison bei uns fast üblich. Wir bekommen blöde Gegentore, aber diesmal haben wir es über die Zeit gebracht.“
Stefan Bell (1. FSV Mainz 05): "Jonas Lössl hat uns lange Zeit sehr, sehr gut im Spiel gehalten. Die offensiven Spieler von Freiburg sind sehr schwer zu verteidigen. Insgesamt war das heute gute Unterhaltung, auch wenn es bisschen dramatischer war als nötig."
Karim Onisiwo (1. FSV Mainz 05): "Wir haben verdient gewonnen. Nach dem 2:3 ist es zwar noch einmal kritisch geworden, aber wir haben die Ruhe behalten. Ich bin überglücklich, dass ich mein erstes Bundesligator gemacht habe. Das gibt mir für die nächsten Spiele viel Selbstvertrauen."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Glückwunsch an Mainz. Wir haben uns heute bei Standards katastrophal verhalten, das hat das Spiel entschieden. Wir hatten 20 Torschüsse und haben 55 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Mainz hatte elf Torschüsse. Nach diesem Spielverlauf kann man die Statistik aber in den Papierkorb werfen. Wir können nicht immer vier oder fünf Tore schießen. Dann verliert man so ein Spiel eben."

Der Tweet zum Spiel:

Für den türkischen Nationalspieler war es bereits das sechste Saisontor. Zudem bereitete er vier Treffer vor.

Das fiel auf: Wenn die Standards nicht wären…

Drei der vier Freiburger-Gegentore fielen nach einem ruhenden Ball. Vor allem bei Eckstößen wurde den aufgerückten Mainzer Innenverteidigern Bell und Bungert enorm viel Raum gelassen.

Die Statistik: 8

Das ging schnell: Nach acht Sekunden sah Florian Niederlechner aufgrund eines Ellenbogenvergehens an Bell die Gelbe Karte.
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