Nächster Nackenschlag für den FC Ingolstadt: Heimpleite gegen die TSG Hoffenheim

Aus dem ersten Spiel nach der Ingolstädter Krisensitzung resultierte nicht das gewünschte Ergebnis. Die selbstkritischen Schanzer starteten mit einem 4-3-3-System, der Erfolgsformation aus der Vorsaison, das zahlte sich allerdings nicht aus. Die neue zusammengestellte Abwehr bleibt die Problemzone dieser Spielzeit. Die Abstimmung ist noch lange nicht so wie in der Vorsaison. Die Kraichgauer hingegen bleiben ungeschlagen und feierten den zweiten Sieg in Folge. Die Ausfälle von Ermin Bičakčić und Mark Uth wurden durch Benjamin Hübner und Sandro Wagner mehr als nur kompensiert. Beide gehörten zu den besten Akteuren auf dem Rasen und waren maßgeblich am Hoffenheimer Erfolg beteiligt.

Die "Schanzer" starteten mit viel Schwung in die Partie, waren nach dem Rückstand aber sichtlich angeknockt. Nach einem Ingolstädter Ballverlust ging es ganz schnell: Demirbay trieb die Kugel im Mittelfeld und spielte nach rechts zu Pavel Kaderabek, der flach in den Fünfer passte. Wagner setzte sich gegen Marvin Matip durch und drückte sie problemlos zum 1:0 über die Linie (11.). In der 35. Minute lief Kaderabek aus halblinker Position mit Tempo bis an die Strafraumkante. Anthony Jung ging dazwischen, doch das Runde landete bei Demirbay, der aus der Distanz flach abzog und es zum 2:0 neben den linken Pfosten wuchtete (35.).

Im zweiten Durchgang stellte FCI-Coach Markus Kauczinski wieder auf ein 4-2-3-1, dem System der vorherigen Spiele, um. Die gewünschte Stabilität konnte dadurch aber nicht geschaffen werden. Hoffenheim hatte weiterhin die besseren Torchancen, so eiskalt wie in der ersten Halbzeit schloss die TSG aber nicht mehr ab. Kurz vor Schluss wurden die Hausherren gefährlich. Nach einem Handspiel von Lukas Rupp lief Lukas Hinterseer an, schickte Oliver Baumann in die falsche Ecke und schob per Elfmeter rechts unten zum 1:2-Endstand ein (90.+5).

Markus Kauczinski (Trainer FC Ingolstadt): "Wir haben nicht gut verteidigt und viel zu leicht die Tore kassiert. Wir rackern uns ab, sehen leider dennoch immer wieder die gleichen Bilder. Die Gegner sind gut auf uns eingestellt, also müssen wir unseren Weg verändern. Wir bringen uns in Situationen, die nicht förderlich sind und das muss aufhören. Ich glaube, dass das Potential in der Mannschaft steckt, allerdings müssen wir nun reagieren, denn das aktuelle reicht nicht und so wird es sehr schwer. Auch heute hatten wir wieder gute Phasen, allerdings ist es uns nicht gelungen umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. "

Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir wussten, dass Ingolstadt wieder auf die zweiten Bälle gehen wird und haben in Kauf genommen, dass unser Spiel am Anfang noch nicht sofort geklappt hat. Doch wir haben unsere Räume bekommen und die Tore schön herausgespielt. Ingolstadt kam mit Wut aus der Kabine und hat Druck gemacht, allerdings haben wir unsere Chancen einfach nicht genutzt, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden - so fangen wir uns auch noch den Anschluss. Dennoch ist unser Plan heute aufgegangen und wir haben verdient gewonnen. "

Kevin Vogt (TSG Hoffenheim): "Wir haben die Spannung über 90 Minuten hochgehalten. Wir waren sehr gut eingestellt und extrem konzentriert – genau wie schon gegen Schalke. Natürlich müssen wir heute mehr Tore machen. Es gab sehr viele Hochkaräter. Daran müssen wir in den kommenden Wochen arbeiten."

Sandro Wagner (Torschütze TSG Hoffenheim): "Es war wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben. Wir sind nach sechs Spielen ungeschlagen, haben zehn Punkte geholt. Das ist ein ordentlicher Start. Darauf werden wir aufbauen. Wir hätten auch schon gegen Leipzig und Mainz gewinnen müssen. Nun haben wir uns richtig gefunden. Das stimmt mich für die nächsten Wochen sehr positiv."

Benjamin Hübner (TSG Hoffenheim): "Für mich war das heute nicht ganz einfach. Das erste Spiel für die TSG, dann gleich bei meinem Ex-Klub. Ich bin froh, dass es so gut gelaufen ist. Der Trainer hat mir heute gesagt, dass ich spiele. Es war gut, dass es spät war, so konnte ich nicht zu viel nachdenken. Ich war voll motiviert und wollte meine Sache gut machen."

Wir können bestätigen: Lukas Rupp stand von Beginn auf dem Rasen. Der 25-Jährige Neuzugang krönte seine gute Leistung mit einem Assist.

TSG-Präsident Peter Hofmann drückte fünf Tage nach seiner Herz-Operation bereits wieder vor Ort die Daumen für seine Mannschaft. In Ingolstadt erlebte der 57-Jährige auf der Tribüne einen ruhigen Nachmittag, an dem seine Hoffenheimer alles unter Kontrolle hatten.

Örjan Nyland blieb auch in seinem zwölften Bundesliga-Einsatz nicht ohne Gegentreffer. Ingolstadt ist saisonübergreifend mittlerweile seit elf Spielen sieglos. Der erste Saisontreffer vor heimischer Kulisse ist nur ein schwacher Trost.