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Schalke-Legende Yves Eigenrauch: "Natürlichkeit im Fußball auf der Strecke geblieben"

Max Kisanyik

Update 14/06/2017 um 12:16 GMT+2 Uhr

Schalke-Legende Yves Eigenrauch hat zum Rundumschlag ausgeholt. Der ehemalige Spieler der Knappen prangerte in der "Sport Bild" die Vermarktung und die horrenden Summen im Profifußball an. Dabei bleibt für Eigenrauch die "Natürlichkeit des Fußballs auf der Strecke". Zudem missfallen ihm die Diskussionen um Sponsorengelder und die Vermarktung der Vereine: "Es geht immer um mehr, mehr, mehr."

Yves Eigenrauch spielte zwölf Jahre lang für Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

Eigenrauch, der von 1990 bis 2002 für Schalke 04 auflief, kann die horrenden Summen und dass alles im Fußball nur noch um das Geld geht, nicht vollziehen.
Der mittlerweile 46-Jährige absolvierte 236 Spiele für Schalke und beendete 2002 seine Karriere. Seitdem habe sich laut Eigenrauch viel verändert. Den Grund für seine Ansicht lieferte er in der "Sport Bild":
Weil man erlebt hat, was teilweise für Volltrottel Fußball spielen.
Der wirtschaftliche Wandel und die Gier im Fußballgeschäft missfällt dem Ex-Profi. Beim Thema Sponsorengelder und den Übertragungsrechten gehe es "immer nur um mehr, mehr, mehr".
Das faire Miteinander sei völlig verloren gegangen und die "Natürlichkeit im Fußball ist auf der Strecke geblieben", echauffierte sich Eigenrauch und fügte an:
Wenn ich die Dimension eines Millionen-Gehalts erreicht habe, dann muss ich doch nicht noch um 100.000 Euro feilschen. Es reicht doch so oder so, um halbwegs durch das Leben zu kommen, wenn man nicht ganz durchdreht und sich eine Luxusjacht nach der anderen anschafft.

Vereine in die Pflicht nehmen

Seinem Sohn würde er vom Beruf als Profifußballer abraten:
Lediglich der wirtschaftliche Aspekt würde dafürsprechen. Ob allerdings das Leben seinen Zweck erfüllt, wenn man mit 22 Jahren schon weiß, dass man nichts mehr arbeiten muss, wage ich zu bezweifeln. Das reale Leben ist mir lieber. Doch damit hat der Fußball fast nichts mehr zu tun.
Den Klub aus Gelsenkirchen trägt der ehemalige Abwehrspieler trotz aller Veränderungen immer noch im Herzen und kann die Kommerzialisierung zu einem geringen maß nachvollziehen. "So ein großer Verein muss heute nun mal auch wie ein Wirtschaftsunternehmen geleitet werden", erklärte er.
Eigenrauch nimmt beim Thema Bodenständigkeit neben den Spielern auch die Verantwortlichen in die Pflicht. Zum Beispiel sei für ihn das nicht öffentliche Training beim Erzrivalen Borussia Dortmund ein Fehler und passe nicht zur Vereinsphilosophie:
Letztens habe ich bei einer Veranstaltung gehört, dass Dortmund nur fünfmal im Jahr öffentlich trainiert. Haben die nicht auch so einen komischen Slogan? Echte Liebe und kein öffentliches Training? Das passt doch irgendwie nicht zusammen.
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