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Thomas Müller: Auf der Suche nach seiner Rolle beim FC Bayern München

Fabian Kunze

Update 21/10/2016 um 23:51 GMT+2 Uhr

Er ist der Unkonventionelle, der Unberechenbare, der Raumdeuter - oder bürgerlich: Thomas Müller, Stürmer in Diensten des FC Bayern München. Müllers Entdecker Louis van Gaal prägte den Satz "Müller spielt immer". Zuletzt jedoch fragte man sich beim FC Bayern besonders in der Bundesliga: Warum ist das so? Und wo soll er denn spielen?

Thomas Müller (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Aus sechs Ligaspielen bringt Thomas Müller bisher nur drei Vorlagen aus dem 6:0-Auftaktsieg gegen Werder Bremen mit. Liga-Tore: Fehlanzeige.
Ein wenig besser ist die Bilanz in der Champions League. In der "Königsklasse" stehen in drei Spielen zwei Treffer auf dem Konto des 27-Jährigen. Der zweite kam gegen PSV Eindhoven hinzu - auf schlitzohrige Weise nach einem schnell ausgeführten Eckball von Arjen Robben. Und Letzteres könnte genau das Problem von Müller werden.
Robben (ein Tor, zwei Vorlagen) nämlich nähert sich nach längerer Verletzungspause mit rasanten Schritten einer Form, die Müller derzeit offenbar nicht abrufen kann. Der Platz auf der rechten Außenbahn, die Müller in fünf von sechs Bundesliga-Auftritten und zwei von drei Champions-League-Spielen beackerte, ohne dafür mit einer allzu großen Torausbeute belohnt zu werden, ist wieder Hoheitsgebiet des Niederländers.
Schon gegen PSV wich Müller auf die für ihn ungewohnte linke Seite aus. Für den Angreifer kein großes Problem:
Das macht mir grundsätzlich nichts aus. Es geht immer darum, den Raum zu finden, in dem ich gefährlich bin.
Und das, so Müller, sei "schon immer der Zwischenraum mit Anschlussläufen in die Tiefe – das ist kein großes Geheimnis, nicht viel Hokuspokus und hat auch wenig von Raumdeuterei, was als Begriff immer gerne verwendet wird".
Kein großes Geheimnis ist auch, dass die Münchner mit Müller als nominellen Linksaußen faktisch ohne Linksaußen auftreten. Denn der 27-Jährige interpretierte seine Aufgabe gegen PSV recht frei, immer wieder zog es ihn in die Mitte oder auf eine halbrechte Position - ganz in die Nähe seines angestammten Arbeitsplatzes.

Kein Platz für Robben UND Müller

Im System von Carlo Ancelotti ist auf rechts aber kein Platz für Robben UND Müller. "Am liebsten spiele ich mit Arjen zusammen auf dem Platz. In den vergangenen sieben Jahren haben wir sehr voneinander profitiert und sehr gut zusammengespielt", sagte Müller unlängst im "kicker" und erklärte, wie beide voneinander profitieren würden: "Er eröffnet mir Wege mir Wege, ich ihm - da ist eine sehr gute Harmonie vorhanden. Wir werden sehen, wie der Trainer entscheidet."
Zunächst einmal reagierte Ancelotti also mit einer Versetzung Müllers auf die linke Seite. Doch was, wenn auch dort die angestammten Kräfte Franck Ribéry und Douglas Costa wieder zu Fitness und Form finden?

Positionsreise geht weiter

Dann geht Müllers Positionsreise weiter. Von rechts nach links, in die Spitze oder direkt dahinter. Müller ist zuversichtlich, dass sich - auch wegen seiner unkonventionellen Art des Spiels - immer ein Platz im Bayern-Team für ihn findet:
Es geht darum, Spieler im Zwischenraum zu haben, die den Ball auch wollen: spielen und gehen. Das sind Dinge, bei denen ich meine Stärken ausspielen kann. Der Rest ist mithelfen und für die Mannschaft arbeiten.
Stärken ausspielen, der Mannschaft helfen - die ersten Schritte in Richtung Unverzichtbarkeit. Kommen bald auch wieder regelmäßig Tore hinzu, wird sich auch Ancelotti mit dem Satz anfreunden können: "Müller spielt immer."
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