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Uli Hoeneß wird wieder Präsident beim FC Bayern: Geil! Geil! Geil!

Daniel Rathjen

Update 08/08/2016 um 20:07 GMT+2 Uhr

Dass Uli Hoeneß wieder Präsident beim FC Bayern wird, ist eine gute Nachricht. Eine sehr gute sogar. Denn er füllt eine wertvolle Lücke, die in der aktuellen Situation nur er füllen kann. Ein Kommentar von Eurosport-Redakteur Daniel Rathjen.

Hoeneß war gegen Mainz erstmals wieder im Stadion

Fotocredit: SID

Uli Hoeneß verkörperte über Jahrzehnte den FC Bayern. Uli Hoeneß war der Verein, der Verein war Uli Hoeneß.
Sein Gemütszustand und seine Gesichtsfarbe (dunkelrot = ALARM!) waren exzellente Indikatoren für die sportliche Situation.
Uli Hoeneß war die pure Emotion und lieferte damit regelmäßig die Essenz des Fußballs, den jeder Fan liebt.
Ohne ihn hat sich der FC Bayern verändert. Er hat funktioniert, er war erfolgreich. Und zuletzt wirkte es dennoch so, als ob die Bindung zu den leidenschaftlichen, langjährigen Fans an der Basis etwas verloren gegangen war.
Viele von ihnen werden, als sie die Nachricht ihres Vereins, dass Hoeneß wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird, am Montagnachmittag gelesen haben, gedacht haben: Geil! Geil! Geil!
Zuletzt gab es nämlich viele Dinge, die die Fans nicht verstanden, weil sie niemand – wie es so schön heißt – "abholte". Der Abschied von Vereinslegende Bastian Schweinsteiger war kühl, der Rücktritt von Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt merkwürdig, die Reisen nach Katar strittig, die Teampräsentation auf Englisch am Wochenende für einige befremdlich.
Hätte ihr "Uliiiiii" die Sachverhalte kommentiert oder erklärt, die Fans hätten sie verstanden. Ihm haben sie immer alles abgenommen. Weder Karl Hopfner noch Karl-Heinz Rummenigge oder Matthias Sammer waren zuletzt in der Lage, dieses Bedürfnis nach Identifikation zu stillen.
Uli Hoeneß sagte auch Sätze wie: "Ich werde dem Verein dienen, bis ich nicht mehr atmen kann."
Nicht nur die Person Uli Hoeneß wird im November ins Präsidentenamt zurückkehren, sondern mit ihm das Energische, das Unsinnige, das Lautstarke, das Sentimentale, das Aufbrausende, das Lobende, das Zuverlässige, das Kämpferische. Kurzum: das Menschliche.
Uli Hoeneß ist ein verurteilter Straftäter, er saß im Gefängnis und wurde vorzeitig entlassen. Ihm vorzuwerfen, er habe noch nicht genug gebüßt, greift zu kurz. Einerseits kann Hoeneß nichts für die deutsche Rechtsprechung. Und andererseits sollte er künftig nur danach bewertet werden, was er damit macht, was die Rückkehr ist: eine zweite Chance.
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