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"Völliger Wahnsinn": Julian Nagelsmann entsetzt über die Brutalität von Eintracht Frankfurt

Carsten Arndt

Update 10/12/2016 um 09:37 GMT+1 Uhr

Julian Nagelsmann zeigt sich nach dem überharten 0:0 im vermeintlichen Spitzenspiel der TSG Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt entsetzt über das überharte Einsteigen von David Abraham gegen Sandro Wagner, das Schiedsrichter Christian Dingert nicht ahndete. Nicht die einzige Fehlentscheidung des Unparteiischen, der nach dem Spiel einräumt, dass er zur Halbzeit in der Kabine hätte bleiben sollen.

David Abraham rammt Sandro Wagner den Ellbogen ins Gesicht

Fotocredit: Imago

Der Kopf des Hünen schmerzte. Sandro Wagner war gezeichnet. "Der Schädel brummt noch", erklärte der Stürmer der TSG Hoffenheim bei "Sky". Kein Wunder, möchte man meinen, wenn man sich die Szene noch einmal vor Augen führt, die für Wagners Kopfschmerzen verantwortlich war.
Nach gut 30 Minuten war der linke Ellbogen seines Gegenspielers David Abraham mit voller Wucht im Gesicht Wagners gelandet. Eine Aktion, die Schiedsrichter Christian Dingert nicht ahndete.

Nagelsmann: "Völliger Wahnsinn"

TSG-Coach Julian Nagelsmann zeigte sich jedoch nicht ob der klaren Fehlentscheidung des Schiedsrichters, sonder viel mehr ob des brutalen Zweikampfverhaltens seines ehemaligen Spielers entsetzt.
"Ich habe den David ja selber trainiert bei Hoffenheim und schätze ihn sehr als Mensch. Aber diese Aktion ist für mich völliger Wahsninn", sagte Nagelsmann sichtlich geschockt bei "Sky", als er die Szene auf den Fernsehbildern sah:
Mit voller Absicht, mit vollem Risiko ins Gesicht eines Menschen, mit dem Ellbogen. Das hat auf dem Fußballplatz nichts verloren und ist für mich absoluter Wahnsinn.
Abrahams Blackout war allerdings mitnichten die einzige überharte Szene im vermeintlichen Spitzenspiel, das von Minuten zu Minute mehr zum Rüpel-Gipfel verkam.

Hoffenheim klagt Frankfurt an

Ein Zustand, den Nagelsmann vor allem den Gastgeber zur Last legte. "Wir sind in der ersten Halbzeit mit den Emotionen, die Frankfurt reingebracht hat gut umgegangen. Aber das ein Spiel nach so einer Szene hitzig wird, ist klar."
"Wir wussten von Anfang an, welche Mittel die Frankfurter gerne benutzen", ergänzte Wagner.
Ein Vorwurf, den sein Gegenüber Niko Kovac so nicht stehenlassen wollte. "Es wird immer nur auf meine Mannschaft draufgehauen, aber wenn Spieler wie Vogt und Wagner 50 Meter bis zum Tatort sprinten, dann muss man sich auch mal die Frage stellen, warum es zur Rudelbildung kommt." Man müsse immer beide Seiten betrachten, so Kovac.

Schiri Dinger: Man hätte mich auswechseln müssen

Zuvor hatte es Schiedsrichter Dingert verpasste, das Spiel frühzeitig in richtige Bahnen zu lenken, verteilte erst in Minute 52 die längst überfällige erste gelbe Karte des Spiels. Ein Fehler, den er nach der Partie im Gespräch mit Nagelsmann unverblümt einräumte.
Hoffenheims Trainer verriet:
Der Schiedsrichter hat zu mir gesagt, dass ich ihn in der Halbzeit hätte auswechseln müssen.

Zweifelhafter Platzverweis für Chandler

Was er in Halbzeit eins versäumt hatte, versuchte er im zweiten Durchgang dann offensichtlich nachzuholen. Acht Mal zückte der 36-Jährige die gelbe Karte, acht Minuten vor Schluss schickte er Frankfurts Timothy Chandler wegen eines vermeintlichen Griffs an den Hals vorzeitig zum Duschen. Das Opfer: Sandro Wagner.
Der hatte von der angeblichen Tätlichkeit während des Spiels nach eigenen Angaben aber gar nichts gemerkt - und ergriff Partei für den mutmaßlichen Übeltäter.
"Ich hoffe, er wird nicht gesperrt, beziehungsweise nicht lange gesperrt. Da muss ich ihn in Schutz nehmen", so Wagner.
Beistand, den auch Schiedsricher Dingert in den nächsten Tagen gut gebrauchen könnte.


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