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1. FC Köln gegen SV Werder Bremen: Pizarro im Blickpunkt beim Kellerduell in der Bundesliga

VonSID

Update 20/10/2017 um 18:03 GMT+2 Uhr

Claudio Pizarro ist in Bremen ein Volksheld. Ein Publikumsliebling, der den Klub mit seinen Treffern wahlweise zur Meisterschaft schoss oder vor dem Abstieg rettete. Ein Ausnahmekönner, der an der Weser zum erfolgreichsten ausländischen Torschützen der Bundesliga aufstieg. Und ausgerechnet dieser Pizarro könnte das Schicksal von Werder-Coach Alexander Nouri entscheidend beeinflussen.

Claudio Pizarro im Trikot des 1. FC Köln

Fotocredit: Imago

Bremen werde zwar immer in seinem Herzen sein, doch "ich kann kein Mitleid mit Werder haben. Alles, was mich interessiert, ist mit Köln zu gewinnen", sagte der 39-jährige Pizarro vor dem ultimativen Kellerduell seines neuen Klubs gegen die alte Liebe am Sonntag (13:30 Uhr live im Eurosport Player). Der Sturm-Oldie will erstmals für die Geißböcke treffen und mit einem Sieg in der Tabelle zu den Bremern aufschließen - was die Krise bei den Grün-Weißen noch einmal erheblich verschärfen würde.
"Wir haben ihn natürlich auf dafür geholt, dass er mal einen rein tut" sagte Kölns Trainer Peter Stöger zu den Erwartungen an seinen Neuzugang. Der Österreicher kündigte an, dass Pizarro gegen seinen Ex-Klub erstmals von Beginn an für den FC spielen wird.
Nouri selbst ficht der Wirbel um das brisante Wiedersehen mit Pizarro nicht an. Man werde sich ganz normal begrüßen, betonte der 38-Jährige, der sich im Sommer intern gegen eine Weiterbeschäftigung Pizarros ausgesprochen haben soll. "Claudio ist ein Idol in Bremen, alle lieben ihn und wünschen ihm viele Tore - nur nicht am Sonntag", sagte Nouri.

Nouri unter Druck

Neben Pizarro wird vor allem er selbst am Sonntag im Fokus stehen. Einige sprechen ungeachtet der Treueschwüre der Bremer Vereinsführung schon von einem "Endspiel" für Nouri. Wenn nicht in Köln, wo sonst, könnte man meinen. Ist das Schlusslicht mit nur einem Punkt aus den bisherigen acht Spielen doch die einzige Mannschaft, die in der Tabelle zurzeit noch hinter Werder (vier Punkte) rangiert.
"Wir wissen, was uns in Köln erwartet. Da musst du brennen", sagte Nouri und ließ den öffentlichen Druck abprallen. Es sei schließlich nicht "das letzte Saisonspiel".
Nur drei Tore in acht Spielen, saisonübergreifend elf Partien ohne Sieg - so langsam gehen Nouri allerdings die Argumente aus. Und doch will Sportchef Frank Baumann von einem richtungweisenden Spiel, auch speziell für Nouri und dessen Arbeitsplatz bei den Hanseaten, nichts wissen: "Unsere Situation ist nicht rosig, aber auch alles andere als aussichtslos."

Labbadia im Gespräch

Die öffentliche Rückendeckung seines Chefs hat Nouri womöglich bitter nötig, denn im Klub-Umfeld macht längst der erste prominente Name eines möglichen Nachfolgers die Runde. "Wird Labbadia neuer Werder-Trainer?", titelte die Bild-Zeitung am Dienstag in großen Lettern. Zwar halten die Bosse an der Weser weiter zu Nouri, doch die Partie in Köln dürfte für den Werder-Coach eine herausragende Bedeutung haben.
Vor dem Duell der Sieglosen lässt Bremen nichts unversucht, den Turnaround irgendwie mit Bordmitteln zu schaffen. So reiste das Team entgegen der Gepflogenheiten bereits am Freitagvormittag, und damit einen Tag früher als üblich, ins Rheinland.
"Nach acht Spielen ohne Sieg spielt auch die mentale Seite eine Rolle. Die Zeit in Köln wollen wir daher auch nutzen, um in Einzel- und Gruppengesprächen positiv einzuwirken und uns somit bestmöglich auf das Spiel vorzubereiten", sagte Baumann.
Für Nouri ist die Situation nicht neu: In der vergangenen Saison stand er in der Rückrunde nach sechs Spielen ohne Sieg ebenfalls heftig in der öffentlichen Schusslinie. Er ließ alle Kritik abprallen, startete mit seinem Team eine kaum für möglich gehaltene Erfolgsserie (11 Spiele ohne Niederlage) - und rettete seinen Job.
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