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Drei Dinge, die auffielen: Es müllert, es menschelt, es geht doch!

Daniel Rathjen

Publiziert 16/09/2017 um 19:27 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern schießt am vierten Bundesliga-Spieltag den 1. FSV Mainz 05 aus der Arena und sich eine gehörige Portion Frust von der Seele. Dabei begeisterte vor allem ein Münchner. Joshua Kimmich war an allen vier Toren beteiligt. Nachdem es zuletzt heftig rumorte beim deutschen Rekordmeister, kann nun etwas entspannter in die nahe Zukunft geblickt werden.

Arjen Robben und Thomas Müller vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Es müllert wieder!

Zu viele Partien gab es in der jüngeren Vergangenheit, in denen Thomas Müller nicht zu den prägenden Figuren im Spiel des FC Bayern gehörte. Die Identifikationsfigur schien plötzlich verzichtbar geworden zu sein. Anlass für reichlich Debatten, Transfergerüchte (siehe Video) und wohl auch Gesprächsstoff in der Kabine. Demontiert Trainer Carlo Ancelotti die FCB-Ikone? Auch Müller selbst fing an zu zweifeln, was sich auf dem Rasen bemerkbar machte.
Gegen Mainz herrschte das komplette Gegenteil. Müller war von Beginn an präsent, wirbelte überall in der Offensive, fiel durch positive Körpersprache auf, sprach viel, dirigierte und wirkte insgesamt leichtfüßig wie zu besten Zeiten. So war auch das erste Bayern-Tor (11.) an diesem Samstag beinahe folgerichtig ein echter Müller. Hereingabe von rechts, Müller hält seinen Fuß hin, der Ball wird noch von Arjen Robben abgefälscht und kullert Mainz-Keeper René Adler durch die Beine.
Sehenswert war auch seine präzise Vorlage zum 3:0 von Robert Lewandowski (50.). Die lautstarken "Müller!"-Sprechchöre aus der Südkurve dürften ihm zusätzlich Energie für die nächsten Wochen geben. "Wir wissen, dass nicht jedes Spiel zuletzt richtig super von uns war. Gegen Mainz haben wir wieder mehr als Einheit agiert", resümierte Müller.

Es menschelt

"Am Anfang mochten wir uns nicht besonders", hatte Franck Ribéry vor kurzem in einem Interview ehrlich zugegeben, als er auf seine Verbindung zu Arjen Robben angesprochen wurde. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Die beiden Alt-Flügelflitzer wissen mittlerweile, dass sie sinnbildlich für eine der wohl besten und erfolgreichsten Bayern-Zeiten standen und immer noch stehen. Ehrgeizig und emotional wie eh und je sind sie, sie tragen Verantwortung und sind bereit, in schwierigen Zeiten voranzugehen.
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Franck Ribéry und Arjen Robben vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Ribéry, der am liebsten in jedem Spiel über die volle Distanz wirbeln würde, waren am vergangenen Mittwoch nach seiner Auswechslung gegen Anderlecht in der Champions League die Sicherungen durchgebrannt. Er pfefferte sein . Wohl auch ein bisschen als disziplinarische Maßnahme fand sich der Franzose genau dort am Samstag zunächst wieder.
Beachtlich: Nach seinem Tor zum 2:0 (23.) rannte Arjen Robben über den gesamten Platz zu Ribéry und umarmte ihn herzlich. "Natürlich war das ein Zeichen", erklärte Robben später:
Franck ist ein ganz, ganz wichtiger Spieler für uns. Wenn wir Titel gewinnen wollen, brauchen wir einen Franck Ribéry!
Robbery at its best.

Es geht doch!

Die Körpersprache gegen Mainz war ein Indiz dafür, dass die Bayern in den letzten Wochen rein gar nichts an Stärke eingebüßt haben. Die Laufbereitschaft war hoch, jeder kämpfte für den anderen - das Erfolgsrezept einer jeden Fußball-Mannschaft überhaupt. Das Gegenpressing wurde hervorragend umgesetzt, der Zehnerraum, der zuletzt gerne mal verwaist war, wieder variantenreich gefüllt.
"Die Einstellung war optimal", bilanzierte auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic zufrieden. Müller ergänzte:
Das Timing war besser, wir sind mal tief gegangen, mal kurz gekommen.
In der Tat war der Sieg gegen Mainz, der locker um drei bis vier Tore höher hätte ausfallen können, nach langer Zeit mal wieder ein Statement und ein Beleg dafür, dass sich das Team zusammengerauft und wieder auf die Stärken besonnen hat.
Aus einer geschlossen sehr guten Mannschaft stach dabei Joshua Kimmich noch heraus. Als Rechtsverteidiger war er an jedem Treffer beteiligt, überzeugte mit Auge und Technik.
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