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Drei Szenarien, ein Ausweg: Es wird bitterernst für BVB-Trainer Peter Bosz gegen Werder Bremen

Marc Hlusiak

Update 09/12/2017 um 14:50 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund ist seit sieben Bundesligaspielen ohne Sieg. Hauptschuldiger in der öffentlichen Wahrnehmung ist Trainer Peter Bosz. Gegen Werder Bremen kommt es am Samstag zum Schicksalsspiel für den 53-Jährigen, das unbedingt gewonnen werden muss. Gelingt das nicht, stehen die Zeichen endgültig auf Trennung. Drei Szenarien, ein Ausweg.

Peter Bosz

Fotocredit: Imago

Fakt: Borussia Dortmund hat seit dem 30. September (2:1 in Augsburg) in Bundesliga und Champions League kein Spiel mehr gewonnen - das sind über zwei Monate. In diesem Zeitraum kassierten die Westfalen 26 Gegentore (7 in der Königsklasse, 19 in der Bundesliga).
Der Tabellenführer der ersten neun Spieltage ist bis auf den sechsten Rang abgerutscht, punktgleich mit Eintracht Frankfurt auf Platz acht. Der Trainerstuhl von Peter Bosz wackelt seit Wochen bedenklich.
Noch versichern Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Watzke, den "Turnaround mit Peter Bosz schaffen" zu wollen, doch der Geduldsfaden droht zu reißen.
Drei Szenarien.

1. Niederlage

Hand aufs Herz. Wenn Borussia Dortmund sein kommendes Heimspiel gegen Werder Bremen (ab 15:30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de) verliert, war’s das wohl für Peter Bosz.
Auf der Jahreshauptversammlung, einen Tag nach dem deprimierenden Revierderby gegen Schalke 04 (4:4 nach 4:0-Führung), hatte Boss Hans-Joachim Watzke den angeschlagenen Coach mit deutlichen Worten in die Pflicht genommen. Er forderte ihn auf, "jeden Stein umzudrehen“ und betonte mehrfach, dass man schnellstmöglich zurück in die Erfolgsspur müsse.
Wie intensiv Bosz "Steine gedreht" hat und ob er dabei auch alle gefunden hat, lässt sich von außen betrachtet nur schwer beurteilen. Zwei Spiele nach Watzkes Ansage lässt sich jedoch festhalten: Ein Sieg ist ausgeblieben. In Leverkusen holte der BVB gegen zehn Gegner nur einen Punkt, in Madrid war die 2:3-Niederlage in ihrer Höhe mindestens schmeichelhaft.
Viel Phantasie braucht es nicht, um zu sagen: Verliert Dortmund gegen Bremen, ist Bosz seinen Job noch vor der Winterpause los.

2. Unentschieden

Eigentlich war schon das Remis in Leverkusen zu wenig, dennoch hielt es Bosz im Amt. Positiv angerechnet wurde dem Niederländer, dass seine Mannschaft sich auswärts nach einem Rückstand zurückkämpfte. Allerdings spielte die Werkself mehr als eine komplette Halbzeit (49 Minuten) in Unterzahl. Ein Titelanwärter wie Borussia Dortmund muss in der Lage sein, das auszunutzen.
Schon am dritten Spieltag gegen den SC Freiburg kämpfte Dortmund mit ähnlichen Problemen. Der BVB spielte 71 Minuten in Überzahl - das Spiel endete 0:0.
Eine weitere Punkteteilung, die gleichzeitig die Sieglosserie auf acht Bundesligaspiele ausdehnen würde, ist für Bosz gegen den Tabellenvorletzten nicht drin und hätte wohl die gleichen Auswirkungen wie eine Niederlage. Der BVB spielt im eigenen Stadion, die Stimmung ist bei einem Großteil der Fans längst gekippt.
Es zählen nur drei Punkte – das weiß Bosz sehr genau:
Wir warten immer noch auf die Wende. Das Vertrauen der Spieler wird wachsen, wenn wir gewinnen. Deshalb ist das wieder ein wichtiges Spiel für uns. Wir MÜSSEN zuhause gewinnen.

3. Sieg

Die einzige Alternative, will Bosz auch weiterhin BVB-Trainer bleiben. Hoffnung, dass es mit dem erlösenden Heimdreier gegen Bremen klappt, machen dem Niederländer "die guten Phasen der vergangenen Spiele" und der neue, alte Stabilisator Neven Subotic.
"Neven hat nicht viel gespielt in diesem Jahr, aber er ist ein Superprofi, der immer da ist, wenn man ihn braucht. Und wir brauchen ihn gerade. Er ist sehr professionell. Ich bin sehr glücklich, ihn zu haben."
Doch Vorsicht: Ein Sieg würde die Trainer-Diskussion zwar abschwächen und Bosz im Amt halten, aus der Welt wären die Probleme aber noch lange nicht. Bis zur Winterpause sind es noch drei Spiele (Heimspiel gegen Bremen, Auswärtsspiel in Mainz, Heimspiel gegen Hoffenheim). In diesen drei Spielen kommt es neben neun Punkten vor allem auf die Art und Weise an.
Bosz muss Fans und Verantwortliche endlich wieder überzeugen - am besten so, wie er es zu Saisonbeginn getan hat.
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