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FC Bayern München nach Auftaktsieg "noch nicht im siebten Himmel"

Daniel Rathjen

Update 19/08/2017 um 19:56 GMT+2 Uhr

Die Spieler des FC Bayern haben trotz des erfolgreichen Bundesliga-Starts gegen Bayer 04 Leverkusen in ihrer Analyse auch selbstkritische Worte gefunden. Zu Recht, denn das klare Ergebnis täuschte tatsächlich über so manches Defizit hinweg.

FC Bayern nach Auftaktsieg "noch nicht im siebten Himmel"

Fotocredit: Imago

Aus der Allianz Arena berichtet Daniel Rathjen
Ein süffisantes Lächeln umspielte den Mund von Uli Hoeneß, als der Präsident des FC Bayern am Freitagabend aus der Mannschaftskabine kam und an den Journalisten in der Mixed Zone vorbeimarschierte. "3:1!", rief er mit einem gewissen Triumph in der Stimme, als er nach einem Statement zum Bundesliga-Auftaktspiel gegen Bayer 04 Leverkusen gefragt wurde.


In der Tat war das nackte Resultat in seiner Eindeutigkeit das Beste an diesem ersten Spiel der Saison 2017/18. "Es war ein schweres Spiel", urteile auch FCB-Trainer Carlo Ancelotti treffend.
Mit dem heftigen Gewitterschauer, der Mitte der ersten Halbzeit über den Arena-Rasen hereinbrach, verloren die Gastgeber ihren Spielfluss. "Bis es geregnet hat, haben wir eigentlich ganz gut Fußball gespielt, danach eher weniger", wusste Thomas Müller. Natürlich war der Grund für den Leistungseinbruch nicht das Wetter, damit hatten schließlich auch die Gäste zu kämpfen, sondern vielmehr ein gefährlicher Schlendrian, der sich nach und nach einschlich und Leverkusen im Spiel hielt.

Leverkusens Pressing macht Bayern Probleme

Zweikämpfe wurden nicht mehr gesucht, die Aggressivität fehlte. "Wir haben zwischen den Linien zu viel Platz gelassen. Das kann in dieser Phase passieren. Da müssen wir uns verbessern. Wir müssen kompakter stehen", resümierte Ancelotti. Eine Ansicht, die seine Spieler teilten und größtenteils selbstkritisch anmerkten.
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Bayern München - Bayer Leverkusen

Fotocredit: Imago

Mit mehr Mut hätte Leverkusen das Spiel offener gestalten können. Der gut aufgelegte Keeper Sven Ulreich vereitelte Großchancen, das Polster durch die Tore von Niklas Süle (9.), Corentin Tolisso (18.) und Robert Lewandowski (52., Elfmeter) hielt, der Kracher von Admir Mehmedi (65.) brachte Leverkusen nicht mehr entscheidend heran.
Auffällig war, wie stark das Pressing des Gegners fruchtete. Es war gleichzeitig ein Indiz dafür, dass es nicht unmöglich ist, die Bayern unter Druck zu setzen. Den Konkurrenten um die Meisterschaft - Borussia Dortmund oder RB Leipzig, die voll auf Pressing setzen - wird das nicht entgangen sein. Möglicherweise wird die Saison also spannender als die vergangenen Runden, in denen kein Verein dem deutschen Rekordmeister so richtig nahe kam.

Ancelotti muss die Zügel straff halten

Verdient war der Erfolg der Bayern dennoch, denn bei aller (Selbst-)Kritik gab es auch genügend Argumente dafür, dass die Münchner weiterhin enorm viel Qualität besitzen. Sebastian Rudy spielt einen gesunden, sicheren Stil, auf der rechten Seite harmonieren Joshua Kimmich und Corentin Tolisso hervorragend, so dass auch Müller wieder mehr seine Stärken ausspielen kann.
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Thomas Müller (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Der "Raumdeuter" war viel präsenter als in der vergangenen Saison, die Freude am Spiel war ihm wieder anzusehen. Und wenn Franck Ribéry, Arjen Robben oder Lewandowski Tempo aufnehmen, ist immer noch das Schlottern der Knie der gegnerischen Spieler bis auf die Pressetribüne zu hören. Kehren die Verletzten Thiago, James Rodriguez, Jerome Boateng und Manuel Neuer noch zurück, erhöht sich die Leistungsdichte nochmals.
Erfreulich aus Münchner Sicht war ergänzend die neue Stärke bei Standards. Rudys Hereingaben sind präzise, im Zentrum wühlen jetzt die kopfballstarken Süle und Mats Hummels. Das 1:0 war ein Paradebeispiel.
Um auch in Zukunft zu glänzen, muss Ancelotti nun die Zügel straff halten. Abgehoben scheint ohnehin noch niemand zu sein. "Wir sind definitiv nicht im siebten Himmel jetzt", setzte Müller seinen Schlusspunkt. Am kommenden Wochenende reisen die Bayern zum SV Werder Bremen.

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