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Bundestrainer Joachim Löw will "Fehlerkultur zulassen"

VonSID

Publiziert 13/11/2017 um 18:43 GMT+1 Uhr

Joachim Löws WM-Testphase geht mit dem Spiel gegen Frankreich in die nächste Runde. Noch sind für den Bundestrainer Erkenntnisse wichtiger als Ergebnisse. Löw gibt sich vor dem letzten Härtetest eines grandiosen Länderspiel-Jahres gnädig. "Ich möchte auch eine Fehlerkultur zulassen. Aus diesen Fehlern kann man dann lernen", sagte er vor dem Klassiker gegen Frankreich am Dienstag.

Joachim Low at Wembley.

Fotocredit: Eurosport

Sieben Monate vor der Mission Titelverteidigung in Russland lautet Löws Motto für die drittletzte Bewährungsprobe vor der Kader-Nominierung: Erkenntnisse sind wichtiger als Ergebnisse.
Beim Publikum kommt die Testphase des seit 20 Spielen ungeschlagenen Weltmeisters nicht ganz so gut an. Trotz des hochkarätigen Gegners wurden erst rund 30.000 Karten verkauft - eine enttäuschende Zahl. "Die Testspiele haben auch nicht mehr den ganz hohen Stellenwert wie früher", sagte Löw.

Unerfahreneren Spielern die Chance geben

Für ihn selbst schon. Bevor es im neuen Jahr gegen Spanien (23. März/Düsseldorf) und Brasilien (27. März/Berlin) an den Feinschliff geht, nutzt Löw den Jahresausklang gegen den Vize-Europameister zu weiteren taktischen und personellen Experimenten. "Ich möchte diese Testspiele nutzen, um Spielern mit weniger Erfahrung die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen. Dafür sind solche Spiele da", sagte Löw.
Torhüter Kevin Trapp wird daher trotz seiner Reservistenrolle bei Paris Saint-Germain zu seinem zweiten Länderspieleinsatz kommen. "Wir haben ein gutes Gefühl. Man merkt ihm im Training die fehlende Spielpraxis nicht an", sagte Löw, der im Gegensatz zur Nullnummer gegen England im Londoner Wembleystadion auch Toni Kroos und Sami Khedira in der Anfangsformation aufbieten wird. Ob WM-Held Mario Götze nach einem Jahr Pause sein Comeback im Nationaltrikot geben wird, ließ der 57-Jährige am Montag dagegen offen.
Die starken Franzosen sind trotz der verletzungsbedingten Ausfälle einiger Stars wie Ousmane Dembélé, Paul Pogba und Olivier Giroud für Löw "ein Gegner auf Augenhöhe", der "uns noch mehr fordern wird". Der Weltmeistertrainer beschäftigt sich mit Blick auf seine schwierige WM-Kaderwahl aber lieber mit seinem eigenen Team und dem großen Ziel der erfolgreichen Titelverteidigung in Russland.
Im INterview mit der "Deutschen Welle" verriet er:
Wir wollen immer irgendwie Trendsetter sein, wir wollen anderen Teams ein bisschen voraus sein. Wir sind so ein bisschen Visionäre bei uns und überlegen uns manchmal so völlig verrückte Dinge, und wenn sie noch so absurd erscheinen.
Löw fügte an: "Auf der anderen Seite versuchen wir, die Spannung auch immer wieder hochzuhalten und einen gewissen Konkurrenzkampf herzustellen, weil das am Ende das ist, was vielleicht die paar Prozente ausmacht".
Die Spieler nehmen diesen Konkurrenzkampf an. "Wir grätschen uns auf dem Trainingsplatz nicht um, wir wissen aber, worum es geht. Wir wollen alle zur WM", sagte Matthias Ginter. Sebastian Rudy berichtete von harten Trainingseinheiten: "Da ist schon mal Feuer drin."

Keine Rachegelüste nach EM-Aus

Der Erfolg gibt Löw und seinem Trainerteam recht. Dem Confed-Cup-Triumph mit einer B-Mannschaft folgte die makellose WM-Qualifikation mit zehn Siegen in zehn Spielen. "Das Jahr verlief so, wie wir es uns gewünscht und vorgestellt haben", sagte Löw. Die letzte Niederlage gab es im EM-Halbfinale 2016 - gegen Frankreich (0:2). "Wir haben uns damals sehr geärgert. Aber die große Revanchelust wird dadurch jetzt nicht freigesetzt", sagte Julian Draxler.
Der Offensivspieler würde das Duell mit dem Ex-Weltmeister, gegen den die DFB-Auswahl seit 30 Jahren keinen Heimsieg feierte, lieber aus einem anderen Grund gewinnen.
Wenn ich Kylian Mbappé im Training wiedersehe, wäre es schön, wenn ich als Sieger wiederkomme.
Die Franzosen genießen aber nicht nur wegen Mbappé einen hohen Stellenwert. "Eine sensationelle Mannschaft und ein Topfavorit für das Turnier. Sie haben eine unfassbare Breite bei den jungen Spielern. Auf dem Niveau habe ich so etwas selten gesehen", sagte Mats Hummels. - Die voraussichtliche Aufstellung:
Trapp - Kimmich, Hummels, Süle - Rudy, Khedira, Kroos, Plattenhardt - Stindl, Özil - Wagner. - Trainer: Löw
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