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Fünf Gründe, warum Juventus Turin das Champions League-Finale gegen den FC Barcelona gewinnt

Sven Busch

Update 06/06/2015 um 15:03 GMT+2 Uhr

In der Serie A ist Juventus Turin schon seit Jahren unantastbar – in Europas Glamour-Liga hat der italienische Rekordmeister aber seit seinem Triumph 1996 nichts mehr gerissen. 19 Jahre ohne Champions-League-Titel – das ist der Agnelli-Familie definitiv zu lang. 2003 stand Juve zuletzt im Finale. Und jetzt? Ein Coup gegen Barca würde das historische Triple bringen. Diese Gründe sprechen dafür.

Fünf Gründe, warum Juventus gewinnt

Fotocredit: Imago

Der Pirlo-Faktor:
Mit seinem wild wuchernden Vollbart und den geschmeidigen Bewegungen wirkt Juves Spielmacher wie aus der Zeit gefallen. Der 36-Jährige ist nicht besonders schnell, kein hochbegabter Dribbler und auch nicht sonderlich torgefährlich aus dem Spiel heraus – und doch wird er von der ganzen Fußball-Welt bewundert und gefürchtet.
Pirlo hat ein einzigartiges Rhythmusgefühl, eine bemerkenswerte Ruhe am Ball und er findet Räume, die sonst keiner sieht. "Metronom2" nennen sie den großen Schweiger ehrfurchtsvoll in Italien. "Der Beweis der Existenz Gottes", sagte Juve-Keeper einmal über ihn. "Sein Können macht uns verlegen."
Pirlo hat alles gewonnen: Den WM-Titel 2006, zweimal die Champions League mit dem AC Mailand (2003, 2007) und sechsmal die italienische Meisterschaft. Das Finale in Berlin könnte sein letzter großer Auftritt werden. Der elegante Meister will noch einmal zaubern und sich dann in eine finanzstarke Liga außerhalb Europas verabschieden.
Der Buffon-Faktor:
"Gigi Nazionale" ist mehr als nur ein Torwart. Buffon hat angeblich sein Abiturzeugnis gefälscht, angeblich mehr als eine Million Euro beim Wetten verzockt, schwerste Depressionen und 2006 einen Zwangsabstieg mit Juve verschmerzt - und das sind nur ein paar Auszüge aus seiner illustren Biografie.
Der 37-Jährige ist noch immer der coolste Keeper der Welt und noch immer einer der besten. Am 29. Oktober 1997 debütierte er in der Nationalmannschaft. Seitdem hat er fünf Weltmeisterschaften gespielt, wurde 2006 Weltmeister und viermal zum Welttorhüter gewählt. Auch für den italienischen Rekordnationalspieler ist der Europa-Gipfel in Berlin vielleicht die letzte Chance auf einen großen Titel. Bei Juves letzter Finalteilnahme 2003 hielt er zwei Elfmeter – und verlor trotzdem.
Die Erfahrung:
Für Pirlo und Patrice Evra ist es jeweils das dritte Champions League-Finale ihrer Karriere, Buffon bestreitet sein zweites. Allein dieses Trio hat zusammen mehr als 300 Europapokaleinsätze auf dem Konto. Was soll die Routiniers noch groß beeindrucken oder ihnen gar Angst machen? Nichts. Weder der vermeintlich übermächtige Gegner, noch das Ambiente des großen Moments, noch der Ausfall von Abwehrchef Giorgio Chiellini. Buffon, Pirlo und Andrea Barzagli wissen zudem, wie sie in Berlin ein Endspiel gewinnen können. Die drei wurden 2006 im Berliner Olympiastadion Weltmeister.
Das Mittelfeld:
Das Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive hat in diesem Finale große Bedeutung. Das Trio Pirlo, Paul Pogba und Arturo Vidal gehört zum Besten, was Europa zu bieten hat: Der Magier, die Krake und der Krieger.
Vor allem Zauberlehrling Pogba kann zeigen, dass er die 100 Millionen Euro Ablöse wert ist, die sein Agent für ihn fordert. "Polpo Paul", die Krake Paul, wird der 1,91-Meter-Riese in Italien genannt, weil er mit seinen Endlos-Beinen keinen Ball verloren gibt. Auch Vidal ist stolz auf seinen Spitznamen "El Guerrero" - der Krieger. Der kompromisslose Chilene versteht keinen Spaß auf dem Platz. Alles an ihm scheint darauf ausgerichtet, den Gegner einzuschüchtern. Chiles Nationaltrainer Jorge Sampaoli kürte den ehemaligen Leverkusener zum "Messi der Mittelfeldspieler". 
Die Außenseiterrolle:
Der FC Barcelona geht als klarer Favorit in diesen Showdown, aber das war Real Madrid im Halbfinale auch – und schied gegen Juve aus. "Wenn eine Mannschaft Barcelona stoppen kann, dann Juve", prophezeite Franz Beckenbauer. Der ganze Druck lastet auf Lionel Messi und Co. Genau das ist die Chance der Italiener. Das Team von Massimiliano Allegri ist sehr ausgeglichen besetzt, kann nicht nur überragend verteidigen, sondern ist dank Carlos Tévez und dem Spanier Alvaro Morata auch gefährlich im Abschluss. Und Juve ist extrem gierig auf eine internationale Trophäe.
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