Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Angel di Maria: Rückkehr des verjagten Real-Stars ins Santiago Bernabeu

Martin Lehmann

Update 03/11/2015 um 10:26 GMT+1 Uhr

Angel di Maria wollte Real Madrid nie verlassen. Doch er musste. "Ich hatte kein Interesse an einem Abschied", sagte der Argentinier jüngst der "Marca". Am Dienstag kommt es für den Flügelspieler im Dress von Paris Saint-Germain zum ersten Mal seit seinem Abgang von den Königlichen zum Wiedersehen mit seinem Ex-Verein. Von Groll oder gar Hass ist bei di Maria nichts zu merken - ganz im Gegenteil.

Angel di Maria

Fotocredit: Imago

Es scheint fast so, als trage er einen Teil von Real Madrid weiter in seinem Herzen. Schließlich hat di Maria mit den Galaktischen den lang ersehnten zehnten Champions-League-Titel, "La Decima" gewonnen. Zudem kann er auf eine Meisterschaft, zwei Pokalsiege sowie einen Triumph im spanischen Supercup zurückblicken. Der für ihn wohl wichtigste Titel bleibt aber der Gewinn der Königsklasse 2014. Doch dann kam das jähe Aus in Madrid.
Ein zerrüttetes Verhältnis zu Real-Boss Florentino Perez geistert seither in den Medien als Hauptgrund für di Marías Abschied aus Madrid. "Ich hatte nie eine richtige Beziehung zu ihm, weder als sie mich verpflichteten, noch sonst. Ich ging wie ich ging, aber ich hege keinen Groll. Er ist ein Präsident und tut, was er im Rahmen seiner Aufgabe tun muss", gibt sich di Maria fast schon zu diplomatisch.

James als Stein des Anstoßes

Einer, der ebenfalls Aktien am Abgang von Angel di Maria besitzt, ist der Kolumbianer James Rodriguez. Nach einer überragenden WM 2014, bei der er sich mit sechs Treffern zum Torschützenkönig schoss, griff Real Madrid ganz tief in die Tasche. Die Galaktischen überwiesen 80 Millionen Euro an den AS Monaco und sicherten sich die Dienste des damals 23-Jährigen.
Im Rahmen des Financial Fair Play war man in Madrid nun allerdings gezwungen, die 80 Millionen wieder reinzuholen. Und da kam die Personalie di Maria ins Spiel. Real Madrid suchte nach einem Abnehmer für den Argentinier und fand ihn in Manchester. Trainer Louis van Gaal suchte nach seinem Amtsantritt bei United nach einem Flügelspieler von Weltklasseformat. Da Geld in England seit geraumer Zeit keine Rolle mehr spielt, schlug der Niederländer zu und verpflichtete di Maria für 75 Millionen.

Das Missverständnis Manchester

Doch in Manchester wurde der Angreifer nie glücklich. In 32 Spielen für die "Red Devils" erzielte er nur vier Treffer. Neben der sportlichen Misere lief es für di Maria auch privat alles andere als rund. Er verrät: "Ich hatte Probleme mit Leuten im Klub, wurde immer öfter auf der Ersatzbank gelassen, dazu wurde mein Haus ausgeraubt. Wegen all dem wollte ich dort so schnell wie möglich weg."
picture

Eine Liaison, die nicht lange hielt: Angel Di Maria und Louis van Gaal

Fotocredit: Eurosport

Sein Wunsch wurde ihm erfüllt und so landete di Maria im Sommer 2015 bei Paris Saint-Germain. Der Scheich-Klub blätterte satte 63 Millionen für den Flügelstürmer auf den Tisch. Dass er sich in Paris deutlich wohler fühlt als in Manchester, belegen allein schon die Zahlen. Die vier Treffer aus der kompletten vergangenen Spielzeit bei ManUnited hat der Argentinier beim Hauptstadtklub bereits nach elf Spielen auf dem Konto.

Kein Jubel aus Respekt

Nach dem Titel mit Real Madrid will der 27-Jährige jetzt auch mit PSG die Champions League gewinnen. "Wir werden gemeinsam für den Champions-League-Titel kämpfen. Mit diesen Spielern können wir es schaffen", sagte der Mann aus Rosario und schiebt vorsichtshalber hinterher: "Ich bin nicht der Heilsbringer". Einen ersten Schritt in Richtung Titel können PSG und di Maria mit einem Erfolg gegen Real Madrid am Dienstag machen (20:45 Uhr im Liveticker).
Mit einem Sieg wäre man mit zehn Punkten so gut wie sicher im Achtelfinale. Sollte ihm im Madrider Estadio Santiago Bernabeu gegen seine Ex-Kollegen ein Tor gelingen, will sich di Maria aber aus Respekt zurückhalten. "Sollte ich jemals gegen Real treffen, werde ich nicht jubeln, weil ich schöne Momente und Erfahrungen in Madrid erlebt habe." Diese Momente möchte Angel di Maria nun auch mit Paris Saint-Germain erleben.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung