Benfica - Dortmund: BVB vergeigt Hinspiel in Lissabon
Update 15/02/2017 um 00:49 GMT+1 Uhr
Borussia Dortmund hat das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Benfica in Lissabon mit 0:1 (0:0) verloren und muss um das Weiterkommen bangen. Pierre-Emerick Aubameyang verschoss einen Elfmeter (58.), den er genau in die Mitte auf Torwart Ederson Moraes drosch. Das einzige Tor gelang Konstantinos Mitroglou nach einer Ecke (48.). Der BVB hatte ein Chancenplus, überzeugte aber nicht.
So lief das Spiel:
Der BVB steht mit leeren Händen da und wird sich wohl noch lange fragen, wie die Niederlage in Lissabon zustande kommen konnte. Nach zehn etwas wilden Minuten zu Beginn übernahm Dortmund nach der peinlichen Niederlage in Darmstadt das Projekt Wiedergutmachung konzentriert und motiviert in Angriff.
Pierre-Emerick Aubameyang (10./38.) und Ousmane Dembélé (23.) vergaben vor dem Seitenwechsel große Möglichkeiten, den BVB in Führung zu bringen. Zudem verweigerte Nicola Rizzoli den Gästen nach einem klaren Foul von Torhüter Ederson an Dembélé an der Strafraumgrenze einen (wohl) fälligen Elfmeter (41.).
Die zweite Halbzeit startete aus Dortmunder Sicht dann mit dem nächsten Schock, denn mit dem einzigen Schuss aufs Dortmunder Tor der Begegnung ging Benfica in Führung.
Einen Eckball von Pizzi verlängerte Luisao per Kopf auf den in Nordrhein-Westfalen aufgewachsenen Konstantinos Mitroglou, der mit etwas Glück und viel Torriecher die Kugel zum 1:0 über die Linie stolperte.
Im Anschluss spielte dann aber wieder der BVB. Fast unzählige Chancen erspielte sich der BVB und vergab diese ebenso zuverlässig im Minutentakt, als wäre das portugiesische Tor wie vernagelt an diesem Tag.
Den Höhepunkt der ausgelassenen Chancen erlebten die Gäste dann in der 58. Spielminute, als Aubameyang seinen rabenschwarzen Tag "krönte", in dem er einen an Marc Bartra verursachten Foulelfmeter genau auf Ederson zielte und so verschoss - bereits der dritte vergebene Strafstoß seiner letzten vier Versuche.
So verging Minute für Minute und Dortmunder Chance für Dortmunder Chance bis Benfica schließlich über den Schlusspfiff jubeln durfte. Trotz der bitteren und unnötigen Niederlage hat der BVB bei einer ähnlichen Leistung und konsequenteren Chancenverwertung das Weiterkommen in das Viertelfinale weiterhin in eigener Hand.
Für Dortmund war es die erste Niederlage der laufenden Saison, entsprechend auch die erste Champions-League-Pleite für Trainer Thomas Tuchel.
Die Stimmen:
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben nicht gut gespielt, sondern überragend gut gespielt. Drei Minuten haben wir nicht aufgepasst und trotzdem muss ich sagen, dass wir es fantastisch gemacht haben. Das geht nur im Fußball, so gut zu spielen und trotzdem als Verlierer vom Platz zu gehen. So ist das, aber für solche Tage gibt es ein Rückspiel. Shit happens. Aubameyang habe ich runtergenommen (Auswechslung in der 62. Minute, Anm. d. Red.), da er körperlich nach dem Afrika-Cup noch im Rückstand ist. Nach dem verschossenen Elfmeter hatte ich nicht das Gefühl, dass er heute noch treffen wird. Alles in allem bin ich trotz der Enttäuschung sehr stolz auf die Mannschaft."
André Schürrle (Borussia Dortmund): "Wir waren klar die bessere Mannschaft, haben aber einfach das Tor nicht gemacht. Wir hatten riesige Möglichkeiten. Mit dem Elfmeter müssen wir das Spiel eigentlich gewinnen. Irgendwie war der Wurm drin. Dennoch glauben wir fest an das Weiterkommen im Rückspiel."
Julian Weigl (Borussia Dortmund): "Wir hätten viel mehr mitnehmen müssen, haben so unglaublich viele Torchancen heraus gespielt. Dazu hätte es früh Elfmeter für uns und rot gegen Benfica geben müssen. Wir haben es wirklich sehr, sehr gut gemacht und hätten es verdient gehabt, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Es ist einfach verdammt ärgerlich."
Konstantinos Mitroglou (Benfica): "Dortmund war sehr gut, hat den Ball sehr gut laufen lassen. Der Sieg ist ein bisschen glücklich, aber in der Champions League muss man eben seine wenigen Chancen nutzen - das haben wir gut gemacht."
Tweet zum Spiel:
Der eigentlich sichere Schütze Pierre-Emerick Aubameyang scheiterte in der 58. Minute ganz kläglich vom Punkt.
Das fiel auf: BVB-Fans außen vor
Die Dortmunder Fans waren nach den Vorkommnissen gegen Leipzig in aller Munde. Das änderte sich auch in Lissabon nicht – allerdings unverschuldet. Vor dem Spiel gab es in Lissabon Probleme mit dem Einlass, weshalb der BVB eine Verzögerung des Anpfiffs bei der UEFA beantragte, die jedoch abgelehnt wurde. Die Dortmunder Fanabteilung berichtete von einer Polizeiattacke gegen einen Fanvertreter. Letztlich war der Dortmunder Fan-Block erst zur Halbzeit komplett gefüllt. Am Rande der Partie wurden zudem fünf Anhänger aus Deutschland festgenommen.
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