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Juventus Turin - Real Madrid: Gianluigi Buffon erlebt einen traurigen Abend

Carsten Arndt

Update 04/06/2017 um 22:31 GMT+2 Uhr

Gianluigi Buffon sollte der Hauptdarsteller des Abends werden. Die Fußball-Welt wünschte dem sympathischen Altmeister den noch fehlenden Titel für den Gewinn der Champions League. Cristiano Ronaldo und Co. degradierten den 39-Jährigen jedoch zum Statisten. Der Final-Fluch Buffons hält weiter an, auch eine Lobeshymne des FIFA-Bosses wird den Italiener nicht trösten können.

Buffon et Bonucci

Fotocredit: Getty Images

Gedankenverloren schritt Gianluigi Buffon über den Rasen des National Stadium of Wales. Leerer Blick. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
Es sollte sein Finale werden. Die Krönung der einzigartigen Karriere des mittlerweile 39 Jahre alten Torhüters. Jeder Fußballfan außerhalb Madrids wünschte ihm den Henkelpott.
Es kam ganz anders. Mit 1:4 ging die "Alte Dame" im Finale gegen die Königlichen unter. Buffon war wohl der bemitleidenswerteste Akteur an diesem Abend.

Buffon bleibt unvollendet

"Ich habe viel mehr bekommen, als ich gegeben habe, aber die Champions League zu gewinnen, wäre das perfekte Ende", hatte Buffon vor dem Endspiel gesagt. Er wurde Weltmeister, UEFA-Cup-Sieger, italienischer Meister, Pokalsieger - doch der Pokal mit den großen Ohren wird seinen Trophäenschrank wohl nie von innen sehen.
Mit Tränen in den Augen und der Silbermedaille um den Hals schritt er auf dem Siegerpodest am Ziel seiner Träume vorbei. So nah und doch so fern.
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Gianluigi Buffon nach einem Gegentor von Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Buffon: "Eine große Enttäuschung"

"Es ist eine große Enttäuschung, weil wir dachten, wir haben alles Notwendige geleistet für den Sieg. Um diesen Pokal zu gewinnen, muss man stärker sein als alle anderen", sagte Buffon nach der Partie.
Real hat sich den Sieg in der zweiten Halbzeit verdient. Sie haben ihre Klasse und die Einstellung gezeigt, die man für so ein Spiel braucht.
Drei Gegentore hatten Juve und Buffon bis zum Finale in allen Spielen kassiert, im Endspiel waren es gleich deren vier.
Bei keinem Gegentreffer hatte der Italiener eine Abwehrmöglichkeit. Gleich zwei Mal wurde der Ball unglücklich abgefälscht. Wirklich auszeichnen konnte sich Buffon nicht.
Selbst der FIFA-Präsident versuchte im Anschluss zu trösten. "Ich schicke eine Umarmung an Buffon", sagte Gianni Infantino:
Er ist mehr als ein Champion. Er ist unermesslich.

Final-Fluch hält an

Zum dritten Mal verlor Buffon nun bereits ein europäisches Finale mit der "Alten Dame".
2003 parierte er im Endspiel gegen den AC Mailand sogar zwei Elfmeter - und scheiterte trotzdem. 2015 folgte eine Niederlage gegen den FC Barcelona.
Nun also der bittere Abend in Cardiff. Viele der Teamkollegen suchten unmittelbar nach dem Abpfiff seine Nähe - als wollten sie sich dafür entschuldigen, dass es ihnen nicht gelungen war, einem der Größten unserer Zeit seinen verdienten Titel zu schenken.
Auch ihnen war klar: Womöglich war es Buffons allerletzte Chance.
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