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3 Dinge, die bei FC Bayern - PSG auffielen: Tolisso wie Vidal, Joker Ribéry, Signale an Europa

Johannes Mittermeier

Update 06/12/2017 um 16:14 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern wollte zum Abschluss der Champions-League-Vorrunde gegen Paris Saint-Germain "zeigen, dass wir da sind", wie es Sportdirektor Hasan Salihamidzic formulierte. Festzuhalten bleibt: Das gelang den Münchnern beim 3:1 (2:0). Aber PSG irgendwie auch. Corentin Tolisso erinnerte ohne Arturo Vidal an Vidal, bei Franck Ribéry deutet sich an, dass es nur eine Perspektive gibt. Was uns auffiel.

FC Bayern - PSG

Fotocredit: Getty Images

1. Ohne Vidal erinnert Tolisso an Vidal

Trainer Jupp Heynckes überraschte mit der Aufstellung unter anderem seinen Boss Karl-Heinz Rummenigge. Kein Jérôme Boateng, kein Thomas Müller, auch kein Javi Martínez, sonst Startelf-gesetzt in der defensiven Zentrale.
Und siehe da: Trotz Martínez' Absenz fehlte Arturo Vidal in der Formation des FC Bayern München am letzten Spieltag der Champions-League-Vorrunde gegen Paris Saint-Germain.
Dafür bildeten Sebastian Rudy (defensiver) und Corentin Tolisso (offensiver) ein Tandem, das die defensive Vierer- mit der offensiven Dreierkette verband. Ein paar Mal hatte es Heynckes ja mit Tolisso/Vidal probiert, aber vermutlich gemerkt, dass sich diese Spielertypen mehr schlecht als recht ergänzen - besonders grausig war's beim RSC Anderlecht (2:1).
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Corentin Tolisso vom FC Bayern gegen PSG

Fotocredit: Getty Images

Mit Rudy/Tolisso klappte das Übernehmen und Übergeben besser, der Deutsche agierte unauffällig, aber effektiv, und der Franzose traf doppelt (37./69. Minute), weil er sich in bestehenden Mustern die Freiheit nahm, nach vorne zu schleichen und dort seine Abschlussstärke zu nutzen.
Heynckes hinterher im "Sky"-Interview:
Tolisso hat schon in den letzten Wochen immer wieder angedeutet, dass er ein großartiger Fußballer ist. Er hat in dieser Woche überragend trainiert, deshalb war es für mich selbstverständlich, dass er spielen würde.
Die Bandbreite in Tolissos Leistungen war beträchtlich, inzwischen ist der Trend klar positiv. Mit seinen Pflichtspieltoren vier und fünf eiferte er ironischerweise Vidal nach, als jemand mit großen Auftritten bei großen Anlässen. So wurde Mittelfeld-Souverän Martínez nicht übermäßig vermisst.

2. Ribery: Joker oder nix

Nochmal zur Aufstellung. Heynckes wählte eine Sturm- und Drang-Fraktion mit Franck Ribéry (links), James Rodríguez (Mitte, heimlicher Star des Spiels) und Kingsley Coman, wodurch Bayern gegen Paris mit drei Franzosen antrat. James und Coman hatten ihre Plätze sicher, Ribérys Nominierung verblüffte.
Zuletzt war er nach zweimonatiger Verletzungspause aufs Feld zurückgekehrt, Ribérys 34-jähriger Körper führt zu Fragezeichen, Bringt er's noch? Der Fan-Held durfte als Kapitän ran, schnallte sich mit David Alaba zum alten Erfolgsgespann zusammen, wühlte und rannte und schimpfte - aber funktionierte leidlich in seinen 66 Minuten Einsatzzeit.
Ribéry resümierte:
Es ist nicht einfach, aber ich freue mich. Jupp kennt mich, ich habe gut gearbeitet. 90 Minuten sind noch zu schwierig, wir wollten kein Risiko.
Es gab Situationen, da sah Ribéry tatsächlich aus wie einer, der bald 35 wird: ein wenig zu langsam in Kopf und Beinen. Diese Situationen überwogen jene, die einen fidelen Dribbelkönig zeigten. Ribéry sollte nicht am ersten Startelf-Einsatz seit Anfang Oktober gemessen werden, dennoch manifestierte sich eine Einschätzung: Als Joker kann er Bayern weiterhin helfen. Sonst eher nicht mehr, auf diesem Niveau.

3. Signale an Europa - auch von PSG

Tja, und dann kam Kylian Mbappé. Ein Kopfstoß, der Sven Ulreich vergeblich fliegen und PSG-Coach Unai Emery ein jubelndes Luftloch schlagen ließ. 1:2 nach 50 Minuten, zuvor hatte Robert Lewandowski getroffen (8.) und die Hoffnung genährt, mit einem Vier-Tore-Unterschied-Sieg die Gruppe zu gewinnen.
Paris machte nicht mehr als nötig, aber sobald der Traumsturm am Tempo drehte (offenbar nach Halbzeit-Standpauke von Boss Nasser Al-Khelaifi), wurde es ständig brenzlig: Mbappé (3./61./90.+2) und Neymar (34.) scheiterten am wahrlich glänzenden Ulreich, zwischendurch schlug's ein.
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Kylian Mbappé für PSG gegen den FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Mit 3:1 (2:0) nahm der FC Bayern schließlich Revanche fürs 0:3 vom September, das Münchner Team spielte ganz anders als damals, getreu der Devise von Sportdirektor Hasan Salihamidzic: "Wir wollen Europa zeigen, dass wir da sind!" Das waren sie, als Signal an die Konkurrenz. "Der Schlüssel war die Einstellung. Taktisch haben wir klug und clever gespielt", sagte Heynckes. "Es ist immer Prestige gegen PSG", ergänzte Ribéry, während PSG-Profi Julian Draxler meinte:
Die Bayern haben es verdient, sie sind nach wie vor eine der besten Mannschaften in Europa - aber wir hatten unsere Chancen auf ein Unentschieden.
Haften blieb dadurch ein Eindruck, den die mäßig motivierten Pariser vermittelten: Wir könnten, wenn wir bloß wollten.
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