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Celtic chancenlos: Bayerns Heynckes-Festspiele gehen weiter

Jan Niestegge

Update 19/10/2017 um 00:31 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat Jupp Heynckes ein erfolgreiches Comeback in der Champions League beschert. Die Münchner gewannen gegen Celtic Glasgow mit 3:0 (2:0) und haben nach der 0:3-Pleite gegen PSG nun wieder beste Chancen auf das Achtelfinale. Thomas Müller traf zur Führung (17). Joshua Kimmich legte per Kopf nach (29.), ehe Mats Hummels ebenfalls per Kopf für den Endstand sorgte.

Der FC Bayern jubelt gegen Celtic Glasgow

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

In seinem letzten Champions-League-Spiel als Trainer gewann Jupp Heynckes das Finale gegen Borussia Dortmund – einer von drei Titeln in seiner Triple-Saison. Gegen Celtic Glasgow ging es zwar nicht um den Titel der "Königsklasse", aber um eine gute Ausgangslage vor den Rückspielen in der Gruppenphase der Champions League.
Der Bayern-Coach setzte auf nahezu dieselbe Elf, die zuletzt den SC Freiburg aus der Allianz Arena schoss, einzig der verletzte Javier Martínez musste weichen, wurde von Sebastian Rudy ersetzt – sein erster Startelf-Einsatz in der Champions League seit 2885 Tagen, damals für den VfB Stuttgart gegen die Glasgow Rangers.
Fast so unverändert wie das Personal war auch der Auftritt der Münchner im Vergleich zum Freiburg-Spiel. Die Bayern begannen enorm dominant, schnürten Celtic tief in der eigenen Hälfte ein. Bereits in der 6. Minute klingelte es im Kasten der Schotten. Der Treffer von Thiago zählte allerdings nicht. Beim Pass von Robert Lewandowski von der rechten Seite sei der Ball laut des Assistenten bereits im Toraus gewesen. Die Münchner ließen sich von dieser Entscheidung nicht aus dem Konzept bringen, drückten in der Anfangsphase wie wild auf das erste Tor. In der 17. Minute dann der reguläre Führungstreffer. Nach einer feinen Flanke von Joshua Kimmich aus dem rechten Halbfeld scheiterte zunächst Lewandowski aus sechs Metern per Kopf an Craig Gordon. Thomas Müller knallte den Ball im Nachschuss aber wuchtig unter die Latte.
Die Hausherren blieben nach der Führung heiß, wollten den zweiten Treffer nachlegen. In der 29. Minute vernaschte der überragende Kingsley Coman Cristian Gamboa auf dem linken Flügel und flankte anschließend ins Zentrum. Der aufgerückte Kimmich köpfte den Ball aus elf Metern maßgenau ins linke Eck.
Auch im zweiten Durchgang spielten nur die Bayern. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff legte der deutsche Rekordmeister nach. Arjen Robben brachte einen Eckball von der rechten Seite in die Mitte. Mats Hummels kam aus acht Metern zum Kopfball und brachte die Kugel im linken Toreck unter.
Die Bayern agierten über die gesamte Spielzeit mit dem lang vermissten spielerischen Selbstverständnis, ließen auf Überlegenheit Tore folgen und erarbeiteten sich so eine gute Position im Kampf ums Weiterkommen in die nächste Runde. Celtic blieb auswärts chancenlos.

Die Stimmen:

Joshua Kimmich (FC Bayern München): "Man hat gesehen, dass wir von Anfang an das Spiel gewinnen wollten. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, gar nichts zugelassen, einige Chancen gehabt, zwei Dinger gemacht. In der zweiten Halbzeit war es dann nicht ganz perfekt. Wir haben ein, zwei Chancen zugelassen, aber trotzdem hatten wir noch einige Dinger und das 3:0 ist verdient. Wir sind so weit, dass wir alle Spiele gewinnen können."
Jerome Boateng (FC Bayern München): "Wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt. Am Ende haben wir dem Gegner zu viele Torchancen gelassen. Das müssen wir besser zu Ende spielen und ein besseres Positionsspiel haben. Wir haben zu wenig Tore gemacht, wir hätten drei oder vier Tore mehr schießen können. Wir haben Spaß am Fußball und wollen uns verbessern."
Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): "Ich denke, dass wir über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht haben, dass wir wahnsinnig viele Torchancen herausgearbeitet haben - wir hätten auch viel mehr Tore erzielen müssen. Nur muss ich dazu sagen - und das ist etwas, das die Spieler im Laufe des Spiels merken - dass wir hinten heraus einfach zu viel zugelassen haben. Das ist etwas, das wir abstellen müssen. Man muss immer zu null spielen, das hat Priorität."
Brendan Rodgers (Trainer Celtic Glasgow): "Ich war enttäuscht von der Art und Weise wie wir die Gegentreffer bekommen haben. Es waren einfach Tore aus meiner Sicht. Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt und hatten das Gefühl, wir hätten die Tore besser verteidigen und unser Aufbauspiel verbessern müssen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Königlicher KINGsley

Franck Franck fehlt den Bayern aufgrund eines Außenbandrisses im Knie für längere Zeit. Eine herbe Schwächung. Doch die Münchner haben einen Mann in der Hinterhand, der in den vergangenen Wochen so richtig aufblüht. Bereits im Spiel gegen Weißrussland mit der französischen Nationalmannschaft machte er einen richtig guten Job, zuletzt gegen Freiburg war er ebenfalls einer der auffälligsten Akteure und gegen Celtic der Spieler des Spiels.
Die Rede ist von Coman. Stand der Flügelspieler in der Vergangenheit des Öfteren in der Kritik, ruft er aktuell sein ganzes Potential ab und weiß absolut zu überzeugen. Er kann in dieser Saison zu einer ganz wichtigen Personalie wachsen – hält er sein Leistungslevel weiterhin derartig hoch. Vielleicht ja sogar zum Thronfolger von "König" Franck.

Die Statistik: 72

Raymond Goethals, Luis Aragones oder Sir Alex Ferguson – wer ist eigentlich der älteste Trainer der Champions-League-Historie? Weder, noch, noch. Diesen "Titel" trägt seit dieser Partie Bayern-Coach Jupp Heynckes. 72 Jahre und 162 Tage ist der Triple-Trainer alt und verweist seine Kollegen damit auf die Plätze.
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