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FC Liverpool in Gala-Form: Wen frisst die Monster-Offensive von Jürgen Klopp im Achtelfinale?

Florian Bogner

Update 07/12/2017 um 16:38 GMT+1 Uhr

Der FC Liverpool fegt mit 23 Toren durch die Gruppenphase der Champions League, begeistert dabei mit zwei 7:0-Siegen und ist nun möglicher Achtelfinal-Gegner des FC Bayern München. Nach der Gala gegen Spartak Moskau zeigen sich die Reds äußerst selbstbewusst, Trainer Jürgen Klopp ist angesichts der Auftritte seiner "Fab Four" in der Offensive fast schon baff. Allerdings bleibt eine Achillesferse.

Sadio Mané (FC Liverpool)

Fotocredit: Getty Images

Jürgen Klopp lachte schallend.
Sein FC Liverpool hatte gerade mit 23 Toren in der Gruppenphase der Champions League einen englischen Rekord aufgestellt, überhaupt hatte es vor 2017/18 noch gar kein Team geschafft, in der Königsklasse mehr als 22 Tore zu erzielen (nun Liverpool und der neue Rekordhalter PSG/25).
Vom "BT-Sport"-Moderator mit Liverpools Torausbeute konfrontiert, machte Klopp kurz große Augen und lachte dann einfach in bester Kloppomanier los.
Kurz darauf antwortete er grinsend:
Das ist ganz okay. Ich habe heute nichts zu meckern, alles ist gut.

Liverpool schießt 3,8 Tore pro Spiel

Es hätte in der Champions-League-Gruppenphase wahrlich schlechter laufen können für den FC Liverpool. Nur in Auslosungstopf 3, war das Achtelfinale von vornherein alles andere als gebucht, schon gar nicht als Gruppensieger.
Doch Liverpool bekam mit dem FC Sevilla, Spartak Moskau und NK Maribor eine vergleichsweise leichte Aufgabe beschert und setzte sich letztlich mit zwölf Punkten und 23:6 Toren (3,83 Tore pro Spiel!) eindrucksvoll durch.
Im Achtelfinale (Auslosung am Montag ab 12 Uhr m TV bei Eurosport 1, im Livestream im Eurosport Player und kostenlos bei Eurosport.de sowie im Liveticker bei Eurosport.de) können die Reds im schlimmsten Fall auf Real Madrid, Juventus Turin (je 18,8 Prozent Wahrscheinlichkeit) oder den FC Bayern München (15,3 Prozent) treffen; leichtere Aufgaben wären Schachtjor Donezk (15,3 Prozent), FC Porto oder der FC Basel (beide 15,8 Prozent).
"Wir haben gezeigt, dass wir ein tolles Team haben. In der zweiten Hälfte haben wir brillant gespielt. Deshalb fürchten wir uns vor keinem Gegner", sagte Liverpools deutscher Nationalspieler Emre Can.

Klopps "Fab Four" begeistert

"Antonio Conte (Chelsea-Trainer, Anm. d. Red.) hat gesagt, dass es im Achtelfinale keine leichten Gegner gibt. Er hat vollkommen Recht. Es wird interessant, aber wir fürchten niemanden", sagte Klopp, nachdem er genug gelacht hatte.
Angesichts seiner Top-Offensive muss dem Deutschen aber auch vor niemandem Bange sein.
Gegen Moskau brannten Liverpools "Fab Four" bestehend aus Philippe Coutinho, Roberto Firmino, Sadio Mané und Mohamad Salah erneut ein Feuerwerk ab, trugen sich am Ende alle in die Torschützenliste ein.
Eine Leistung, die auch auf Klopp abfärbt. So schrieb die "Daily Mail": "Aus diesem Grund wurde Jürgen Klopp nach Anfield geholt. Er ist immer wieder für besondere Momente auf Merseyside gut."
Der "Telegraph" stellte übergreifend und mit Blick auf die Beatles-Stadt Liverpool fest: "Liverpool hat seine Fab Four und die Premier League ihre Fantastic Five." Neben den Reds schafften es auch Manchester United, Manchester City und Tottenham Hotspur als Gruppensieger sowie der FC Chelsea als Gruppenzweiter ins Achtelfinale.

Keine Angst vor Real Madrid

"7:0 ist ein unglaubliches Ergebnis. Wir haben uns auf der Bank nur ungläubig angesehen, dass wir einen so starken Gegner wie Spartak mit sieben Toren schlagen. Das war ein sensationeller Auftritt, alle meine Spieler waren brillant ", meinte Klopp und warnte die Konkurrenz:
Wenn unsere vier da vorne so spielen, sind sie eine Gefahr für jeden Gegner.
Joe Gomez sagte:
Es gibt ein paar schwere Gegner im Lostopf wie Real, aber wir werden bereit für sie sein. Wir glauben, dass wir alle schlagen können, und diese Mentalität brauchen wir auch. Wir haben große Qualität und die anderen können ebenso vor uns fürchten wie wir gegen jeden vorsichtig sein müssen.

Defensive nicht immer sattelfest

Womit man beim "Aber" wäre. Eine andere Wahrheit der Gruppenphase ist nämlich auch: Liverpool hätte am letzten Spieltag mit einer Niederlage gegen ZSKA noch ausscheiden können, spielte teilweise alles andere als souverän - wie in der zweiten Halbzeit beim 3:3 nach 3:0-Führung in Sevilla. Auch beim 1:1 in Moskau bekleckerte sich das Klopp-Team nicht mit Ruhm.
Die Defensive erscheint insbesondere auswärts ab und an überfordert; die von Klopp hinten am meisten aufgebotenen Trent Alexander-Arnold, Dejan Lovren, Joel Matip und Alberto Moreno erfüllen vor Champions-League-Keeper Loris Karius nur bedingt das Niveau, dass es in der K.o.-Phase benötigt. Dem zentralen Mittelfeld mit Can fehlt es zudem mitunter an Balance.
So kassierte Liverpool auch in den Top-Spielen der Premier League bei Manchester City (0:5) und Tottenham Hotspur (1:4) empfindliche Klatschen.

"Nicht zu selbstverliebt werden"

Überstrahlt wird in der Champions League jedoch alles durch die zwei 7:0-Siege bei NK Maribor und nun gegen Spartak, wobei beide Gegner das Verteidigen auch freundlich vermieden.
Kurzum: Liverpool muss sich die Offensivpower erhalten und defensiv zulegen. "Wir sind gefährlich, aber der Schlüssel ist, nicht zu selbstverliebt zu werden und sich am Riemen zu reißen. Zuhause haben wir schon einige Male zu Null gespielt und das ist positiv", sagte Gomez:
Hoffentlich bleibt das auch so.
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