Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Deutschland nach Sieg gegen Mexiko im Finale des Confed Cup, Leon Goretzka trifft doppelt

Tobias Forstner

Update 30/06/2017 um 07:32 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat das Finale des Confed Cup in Russland erreicht. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw gewann das Halbfinale in Sotschi gegen Mexiko mit 4:1 (2:0). Loen Goretzka mit einem Doppelschlag (6./8.) brachte die DFB-Elf früh auf die Siegerstraße. Timo Werner sogte in der zweiten Hälfte für die Entscheidung (59). Der Anschluss per Traumtor von Fabian (89.) kam zu spät.

Timo Werner, Lars Stindl und Leon Goretzka

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Deutschland schockte "El Tri" mit einem Doppelschlag in der Anfangsphase. Leon Goretzka leitete den Angriff, der zum 1:0 führte, auf Höhe der Mittellinie selbst ein. Der Schalker legte nach rechts zu Benjamin Henrichs und lief bis in die Strafraummitte. Henrichs passte zurück auf Goretzka, der flach per Direktabnahme einschob (6.).
Kurz darauf erzielte er seinen dritten Turniertreffer: Timo Werner spielte einige Meter vor der Box aus zentraler Position mit perfektem Timing in die Spitze auf den startenden Goretzka. Dieser hatte nur noch Guillermo Ochoa vor sich und schoss links am Keeper vorbei zum 2:0 ein (8.).
Nach dem Traumstart hatte Werner sogar das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am stark parierenden Torwart. Im Anschluss, war vom DFB-Team offensiv nichts Nennenswertes mehr zu sehen. Mexiko hatte sehr lange Ballbesitzphasen und drückte auf das 1:2. Den Nordamerikanern fehlte es jedoch etwas an Kreativität sowie der notwendigen Präzision in der Gefahrenzone.
picture

Timo Werner, Germany, Mexico

Fotocredit: Getty Images

Die Mexikaner schafften es im zweiten Durchgang nicht mehr, den Druck so hoch zu halten, wie in ihrer Druckphase in Halbzeit eins. Die DFB-Auswahl schloss zwar weniger als halb so oft als der Gegner ab, hatte aber eine sehr gute Chancenverwertung.
Vor allem Goretzka und Werner überzeugten auf ganzer Linie und empfahlen sich mit Treffern und Mannschaftsdienlichkeit für den WM-Kader. Der Leipziger Youngster erhöhte in der 59. Minute: Julian Draxler spielte klasse in die Schnittstelle auf Jonas Hector, der aus der linken Strafraumhälfte nach innen passte, wo Werner aus kurzer Distanz mühelos zum 3:0 traf.
Den schönsten Treffer des Tages erzielte allerdings ein Mexikaner. "El Tri" führte einen Freistoß im linken Halbfeld kurz aus. Eintracht Frankfurts Nummer zehn Marco Fabian zog aus der zweiten Reihe mit rechts ab und hämmerte den Ball zum 1:3 in den Winkel (89.).
Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Amin Younes, der den Drei-Tore-Vorsprung wiederherstellte: Younes wurde von Emre Can in der linken Strafraumhälfte bedient und schoss rechts unten zum 4:1 ein (90.+1).
Das jüngste Team des Turniers (Altersdurchschnitt unter 24 Jahren) bot eine reife Leistung und zog verdient ins Finale ein (Sonntag, 20 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de). Dort wartet auf die DFB-Auswahl das chilenische Team, gegen das es in der Gruppenphase ein 1:1 setzte.
picture

Marc-Andre Ter Stegen, Jonathan dos Santos, Germany, Mexico

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen zum Spiel:

Joachim Löw (Bundestrainer Deutschland): "Beim Confed Cup ist jedes Spiel hart umkämpft. Man muss alles abrufen. Ter Stegen hat sensationell gehalten. Das Team hat in diesem Turnier sehr viel gelernt. In jedem Spiel waren komplizierte Situationen, trotzdem haben sie sich gefangen. Es ist eine gute Mannschaft geworden, die miteinander kämpft und fightet. Werden alle Hände voll zu tun haben, gegen Chile zu verteidigen. Beide Mannschaften wissen viel übereinander. So haben wir uns das vor dem Turnier erhofft, aber nicht erwartet. Die Jungs machen das super."
Leon Goretzka: "Es war sehr wichtig, wir wir ins Spiel reingekommen sind. Wir hatten uns vorgenommen, in der Anfangsphase direkt da zu sein, weil wir in einigen Spielen zuvor auch Probleme hatten wie gegen Chile. Das haben wir dieses Mal sehr gut umgesetzt. Nach dem 2:0 haben wir es verpasst, den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen und sind zu passiv geworden. Wir müssen uns jetzt aber für diese Arbeit belohnen und wollen jetzt auch den Titel holen."
Timo Werner: "Wir sind zwar junge Spieler, haben aber viel Bundesliga-Erfahrung und generell mangelt es nicht an Qualität in dieser Mannschaft. Wir haben in den vergangenen Spielen Selbstvertrauen gewonnen und konnten das auch heute wieder auch auf dem Platz zeigen."
Antonio Rüdiger: "Wir haben als Mannschaft gut verteidigt und haben es verdient ins Finale zu kommen. Nach dem 2:0 waren wir zu passiv. Es war dann wichtig, dass wir mehr Aggressivität in die Zweikämpfe bekommen haben. Es waren sehr gefährliche Mexikaner, die den Ball gut laufen gelassen haben, wenn du da kein Zugriff bekommst kannst du Probleme bekommen."
Julian Draxler: "Wir haben uns über das ganze Turnier hinweg gesteigert und immer mehr Selbstvertrauen gewonnen. Ich glaube es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man ein Halbfinale gegen Mexiko mit 4:1 gewinnt."
Marco Fabian (Mexiko): "Wir haben schlecht angefangen und das haben die Deutschen gut ausgenutzt. Wir können es eigentlich mit Allen aufnehmen, aber manchmal überfordert uns das Adrenalin, die Konstanz ist uns abhanden gekommen. Aus diesen Fehlern müssen wir lernen."
Juan Carlos Osorio (Mexiko): "Ich glaube, dass wir mehr verdient gehabt hätten. Wir waren sehr häufig in der anderen Hälfte, aber nicht effizient genug. In der Abwehr hatten wir zu große Lücken, dafür haben wir 25 Schüsse abgegeben. Der Sieg der Deutschen war verdient, aber das Ergebnis sieht so klar aus - das war es nicht."

Der Tweet zum Spiel:

Zum vierten Mal zog ein europäisches Team ins Confed-Cup-Finale ein. Zuvor gelang dies Dänemark (1995), Frankreich (2001, 2003) und Spanien (2013).

Das fiel auf: Duell der Mannschaftskameraden

Héctor Moreno unterzeichnete vor kurzem beim AS Rom und wechselt am 01.07. offiziell zu den Hauptstädtern. Mit Antonio Rüdiger stellte auch das DFB-Team einen Römer. Zudem ging es für Mexikos Chicharito gegen seine Leverkusener Mannschaftskollegen Benjamin Henrichs und Julian Brandt.

Die Statistik: 8

Nach acht Minuten, als das 2:0 fiel, wurden Erinnerungen an das 7:1 bei der WM 2014 gegen Brasilien wach - so deutlich wie gegen den Gastgeber wurde es letztendlich aber bei weitem nicht. Noch nie führte das DFB-Team bei einem Turnier so früh mit zwei Toren Vorsprung.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung