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Warnschuss für Shinji Kagawa beim BVB: Die Konkurrenz schläft nicht!

Marc Hlusiak

Update 09/02/2016 um 12:36 GMT+1 Uhr

Shinji Kagawa stand bei Borussia Dortmund zuletzt überraschend nicht im Kader - ein Warnschuss von Thomas Tuchel, der mehr Leistung vom Japaner fordert. Das DFB-Pokal-Spiel gegen den VfB Stuttgart wird nun zur Bewährungsprobe - denn die Konkurrenz im Kader um Shootingstar Christian Pulisic hat aufgeholt.

Shinji Kagawa fürchtet um seinen Stammplatz

Fotocredit: Imago

Diesmal erwischte es Ádrian Ramos. Nicht dabei im BVB-Tross in Stuttgart, zum DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstagabend beim VfB (20:30 Uhr im Liveticker). Obwohl Borussia Dortmund im Winter Adnan Januzaj (zurück zu Manchester United) und Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) abgegeben hat, muss Trainer Thomas Tuchel aktuell vor jedem Spiel einen Offensivspieler auswählen, den er zuhause lässt.
Während Ramos angesichts der Sahneform von Pierre-Emerick Aubameyang tatsächlich verzichtbar erscheint, hatte es zuletzt überraschend Shinji Kagawa getroffen - der Japaner war beim 0:0 bei Hertha BSC nicht dabei. Tuchels trockenes Statement dazu:
Ich habe nur Platz für 16 Feldspieler im Kader.
Die Frage danach, dass es der Japaner aufgrund einer Verletzung nicht in die Mannschaft geschafft haben könnte, beantwortete er mit einem kurzen "Nein".

Shinji Kagawa muss sich ranhalten

Das Zeichen war klar: Kagawa muss sich ranhalten, Tuchel fordert mehr Leistung vom Japaner. Er ist nicht mehr unantastbar beim BVB.
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Shinji Kagawa (r.) mit Gonzalo Castro

Fotocredit: SID

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen tut sich der 26-Jährige derzeit offenkundig schwer, nach der Winterpause wieder zur Form von 2015 zu kommen. Im gesamten Vorjahr glänzte er mit acht Bundesliga-Treffern und 13 Torvorlagen, erinnerte sogar hier und da an den alten Kagawa aus der Saison 2011/12, als er Dortmund mit zwölf Treffern und ebenso vielen Vorlagen zum Meistertitel schoss und sich so für Manchester United empfahl.
Doch irgendwas scheint ihm im Winter abhanden gekommen zu sein; gegen Ingolstadt nutzte er seine Chance nicht, wirkte schlampig in seinen Aktionen und agierte in Phasen lustlos, wurde nach 55 Minuten ausgewechselt. Gegen Gladbach und nun in Berlin wurde er nicht eingesetzt.

Kampf um die Acht

Kagawas Nicht-Berücksichtigung zeigt auch, wie hart der Konkurrenzkampf in der BVB-Offensive geworden ist. Im Tuchel'schen 4-3-3 (oder 4-1-4-1) sind von den sechs Positionen in Mittelfeld und Angriff eigentlich fünf fest belegt: Wenn fit und in Form, führt vorne nichts an Henrich Mchitarjan, Aubameyang und Marco Reus vorbei.
Auf der Sechs ist derweil Julian Weigl trotz der baldigen Rückkehr von Nuri Sahin fix eingeplant, auf der Acht ist Ilkay Gündogan gesetzt. Bleibt nur noch der Posten der zweiten Acht - um den sich Kagawa mit Gonzalo Castro, Moritz Leitner und Christian Pulisic streiten muss.
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Moritz Leitner bot sich Tuchel im Training an

Fotocredit: Imago

Und alle drei haben zugelegt: Castro ist Tuchels Allzweckwaffe, wenn es ihm um erhöhte Intensität, sicheres Passspiel und Zweikampfbereitschaft geht. Leitner ist dagegen die Überraschung der Wintervorbereitung, in der er derart ranklotzte, dass Tuchel gegen einen Wechsel Veto einlegte. Laut dem Coach hat Leitner damit "die Chance genutzt, die es gar nicht gab". Sein Lohn war die Einwechslung für Kagawa gegen Ingolstadt.

Youngster Pulisic "ein ganz fester Bestandteil"

Fix im Kader ist seit dem Winter nun auch der erst 17 Jahre alte Pulisic. Tuchel:
Im Moment ist es eine große Freude, ihn dabei zu haben. Er ist ein ganz fester Bestandteil.
Wie man weiterhin mit dem Talent umgehen werde, wisse man aber noch nicht: "Ich bin offen genug, um uns alles offen zulassen, wir sind für alles aufgeschlossen, wie es weitergeht. Es gibt einen ständigen Dialog mit ihm wie mit allen jungen Spielern. Wir müssen immer wieder abklären, wie sie gewisse Dinge empfinden."
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Felix Passlack und Christian Pulisic

Fotocredit: Imago

Kagawa ist durch Berlin gewarnt. Die Nicht-Berücksichtigung habe laut Tuchel "keine grundsätzliche Aussagekraft" und bedeute auch nicht, "dass etwas zerbrochen ist". Dennoch deutet er an, dass er sich auch "weiter herausnehmen werde, diese Entscheidungen so zu treffen". Tuchel:
Es ist gar kein Vorwurf, wenn einer die 100 Prozent, die wir brauchen, mal nicht erreicht. Das kann viele Gründe haben. Bei ihm hatte ich vor dem Spiel in Berlin dieses Gefühl.
Kagawas Glück: In Berlin hätte der BVB im Nachhinein gesehen genau solch ein Spielertyp wie er gut getan. Beim 0:0 im Berliner Olympiastadion blieb die beste Offensive der Bundesliga (52 Tore) das erste Mal in dieser Saison ohne eigenen Treffer. In der Zentrale fehlte es den Dortmundern gegen eine defensivstarke Hertha an Kreativität und Spielwitz.
Gut möglich also, dass der Japaner gegen Stuttgart wieder in der Startelf steht. Dann hätte der Warnschuss gesessen.
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