FC Bayern - BVB: Borussia Dortmund in der Einzelkritik

Roman Bürki: Der Torhüter war einer der Garanten für das Erreichen des Elferschießens. In der zweiten Hälfte der regulären Spielzeit hielt er seine Mannschaft mehrfach mit starken Reflexen in der Partie. In der Verlängerung entschärfte er einen abgefälschten Ball von David Alaba in Weltklassemanier. Im Penaltyschießen hatte er dann nur beim ersten Schützen, Arturo Vidal, seine Finger am Ball, blieb ansonsten glücklos.

Offensiv-Note: 3
Defensiv-Note: 2

Marcel Schmelzer: Bei seinen Offensivläufen vor allem in der Anfangsphase unglücklich. Defensiv kam er gegen Costa nicht in die Zweikämpfe, ließ eine Menge Flanken zu. In der zweiten Halbzeit machten die Bayern Dauerdruck über Schmelzers Seite, der sich bemühte, dennoch meist das Nachsehen hatte. In der 70. Minute verletzte sich der ehemalige Nationalspieler und wurde durch Erik Durm ersetzt.

Offensiv-Note: 4
Defensiv-Note: 4,5

Erik Durm: Kam für Schmelzer in der 70. Minute ins Spiel und stabilisierte die linke Verteidigerposition etwas. Seinen größten und wichtigsten Auftritt im Spiel hatte er aber in der 94. Minute – in der ersten Halbzeit der Verlängerung: Lewandowski im Strafraum, acht Meter zentrale Position - Formsache für den Polen, doch Durm warf sich in den Ball und rettete in allerhöchster Not. Insgesamt einer der besten Dortmunder, -auch, weil er mit fortschreitender Spielzeit noch am fittesten war.

Offensiv-Note: 3,5
Defensiv-Note: 2,5

Mats Hummels: Unaufgeregt wie immer. Von Nerven in seinem letzten Spiel für den BVB gegen seine neuen Kollegen war beim Weltmeister nichts zu erkennen. In der Rückwärtsbewegung rutschte Hummels dann gegen Mitte der zweiten Hälfte aus und zog sich einen Krampf zu. In der 78. Minute kam Matthias Ginter für ihn. Das war's für Hummels in Schwarz-Gelb.

Offensiv-Note: 3,5
Defensiv-Note: 2

Matthias Ginter: Kam in der 78. Minute für den angeschlagenen Hummels und fand sich sofort zurecht in der Innenverteidigung. Hatte einiges zu tun und wies ähnlich gute Zweikampfwerte wie sein Vorgänger auf. In der Offensive war von ihm nichts zu sehen.

Offensiv-Note: 3,5
Defensiv-Note: 2,5

Sokratis: Ganz starkes Spiel des Griechen, der wie immer robust und kompromisslos in der Defensive arbeitete. Wer in der 118. Minute ein Laufduell mit dem kurz vorher eingewechselten Kingsley Coman so abgebrüht und souverän gewinnt wie der Innenverteidiger, der zeigt, dass er der neue Abwehrchef in der Post-Hummels-Ära werden kann. Dass genau er zu einem der tragischen Figuren des Finals wird, passt nicht wirklich ins Bild.

Offensiv-Note: 3,5
Defensiv-Note: 1,5

Lukas Piszczek: Rackerte sich ordentlich ab auf der rechten Abwehrseite, war aber wie sein Gegernpart auf links meist defensiv gefordert. Die eigentliche Stärke des ehemaligen Stürmers, das Offensivspiel über die Außenbahn, kam daher viel zu selten zum Tragen. Dafür defensiv mit guten Zweikampfwerten und ohne Fehler. Beste Szene: Legte in der 86. Minute für Aubameyang quer und lieferte so fast die spielentscheidende Vorlage.

Offensiv-Note: 4
Defensiv-Note: 3,5

Sven Bender: Der defensivere Part der Dortmunder Doppel-Sechs. Half des Öfteren auch in seiner zweiten "Heimat", der Innenverteidigung, aus. Im Spiel mit extrem hohem läuferischen und wie für ihn üblich kämpferischen Aufwand. In der Offensive nicht gesehen, weil auch nicht gebraucht. Im Elferschießen zeigte er, warum er Defensivspezialist ist. Tragisches Ende einer guten Leistung.

Offensiv-Note: 4,5
Defensiv-Note: 2,5

Julian Weigl: Wie schon die ganze Saison ist der erst 20-Jährige mit einer fast schon unheimlich wirkenden Ruhe am Ball unterwegs. Und das im bisher größten Spiel seiner Karriere. In der Rückwärtsbewegung aufmerksam. Nach vorne mit intelligenten Bällen auf die Außen - wie ein alter Hase. Zu Beginn der zweiten Hälfte auch mit dem einen oder anderen Lapsus.

Offensiv-Note: 2,5
Defensiv-Note: 2,5

Marco Reus: Wie so oft: In den großen Spielen zeigt Reus zu wenig. Einem potentiellen Weltklasse-Mann wie dem Nationalspieler muss man in einem Pokalfinale, besonders da es nicht das erste Finale für ihn war, mehr abverlangen dürfen. Führte besonders mit Kimmich immer wieder Zweikampfduelle, die er öfter verlor als gewann. Abschlüsse? Fehlanzeige!

Offensiv-Note: 5
Defensiv-Note: 3

Henrich Mchitarjan: Vom besten Vorlagengeber der Bundesligasaison war wenig zu sehen. Vidal und Thiago nahmen dem Armenier viele Räume und ließen ihn nicht zur Entfaltung kommen. In Umschaltsituationen sollte er sein Tempo auf den Rasen bringen und die Gegenangriffe mit klugen Pässen initiieren, doch dies gelang ihm nicht. Immer war ein Bayern-Bein dazwischen. Erreichte keine Normalform.

Offensiv-Note: 4,5
Defensiv-Note: 3

Gonzalo Castro: Läuferisch über jeden Zweifel erhaben. Spielerisch jedoch limitiert. Der Ex-Leverkusener hatte kaum Zugriff auf das Spielgeschehen in der Offensive. Defensiv rieb er sich auf, wie alle seine Kollegen. In der Halbzeit der Verlängerung kam dann Shinji Kagawa für die letzten 15 Minuten.

Offensiv-Note: 5
Defensiv-Note: 3,5

Pierre-Emerick Aubameyang: In der Box hatten ihn die Bayern meist unter Kontrolle. Wich oft auf die Flügel aus, war dort aber mit seinen Flanken in die Mitte nicht präzise genug. Im Konterspiel, wie bei seinem 60-Meter-Sprint gegen Kimmich in der ersten Halbzeit, war er gefährlich. Seine beste Chance hatte er in der 86. Minute, als er eine Flanke von Piszczek völlig frei vor Neuer über den Kasten setzte. Da hätte er das Spiel entscheiden können.

Offensiv-Note: 3
Defensiv-Note: 5